Achtsamkeit (TW!)

583 8 0
                                    

_____________Pablo's POV______________

Y/N verhielt sich in letzter Zeit immer wieder ruhig und zurückhaltend. Mittlerweile kam sie auch weniger mit zum Training und ich begann mich zu sorgen. Reden tat sie nicht wirklich mit mir und auch nicht mit irgendwem anders.
Mikael, ihren Bruder, bekam ich auch nicht angerufen, da die beiden immer über alles sprachen, hatte ich gehofft mit ihm reden zu können.

In einer Nacht hatte sich y/n ungewöhnlich lange im Bad aufgehalten, doch auch da hatte sie mir nicht gesagt was los war. Irgendwann begann es auch, dass ich sie weinen hörte, wenn ich gerade vor der Haustür stand und heimkam.
Anfangs dachte ich, dass es mit mir zu tun hatte bis ich eine Story von ihr zu sehen bekam.
Es war ein Schwarz weiß Bild mit ihrem Bruder mit der Unterschrift „Forever”. Dabei hatte sie das Datum von vor einer Woche hinzugefügt, weshalb ich stutzig wurde.

Wieder kam ich von dem Training heim und mit meinem Eintreffen hatte sie es nicht geschafft aufzuhören zu weinen. Im Flur stand ein Koffer, sowie ein kleiner Rucksack. Mein Bauch fing an zu schmerzen.
„Mi amor?”, erkundigte ich mich nach einer Antwort, um herauszufinden, wo sie sich befand.
Aufgrund einer fehlenden Antwort musste ich mich selbst erkundigen und fand sie im Schlafzimmer wieder.

Sie hielt ihre Ärmel fest und starrte auf den Boden. „Mi amor? Was ist los?”, ich hockte mich vor ihr hin.
Rasch wischte sie ihre Tränen weg und nuschelte etwas unverständliches, weshalb ich sie bat sich zu wiederholen.
„Ich kann das alles nicht mehr... Ich muss zurück nach Deutschland!”, wimmerte sie, woraufhin ich völlig aufgelöst vor ihr hockte.
Hatte sie das wirklich gesagt?

„Mi amor... Sag mir bitte, dass du das nicht ernst meinst.”, flehte ich sie förmlich an.
„Er hat sich umgebracht....”, nuschelte sie weiter.
Meine Knie wurden weich, weshalb ich zu Boden plumste.
Nun sah sie in meine Augen.
„Er hat sich umgebracht und ich wusste, dass es ihm nicht gut ging. Ich hätte nur bei ihm bleiben müssen! Ich hätte für ihn da sein müssen! Ich hätte... Ich hätte es verhindern können, mi amor!”, ihre Stimme brach und sie fiel in sich zusammen.
„Was genau ist passiert? Von wem redest du, mi amor, hey!”, ich nahm ihr Gesicht in meine Hände und auch meine Augen füllten sich mit Tränen.
„Mikael, seine Depressionen haben ihn eingeholt und er hat mir gesagt, dass es ihm wieder schlecht geht und vor einer Woche meinte er, dass er nur eine runde Motorrad fährt. Er hat gesagt, dass er mich ganz dolle lieb hat und will das ich glücklich bin und dann... Dann kamen meine Nachrichten nicht mehr an und... Und dann hat mich Sarah, seine Freundin, angerufen und.. Und...”, wieder versank ihr Gesicht in ihren Händen.
Liebevoll zog ich sie in eine Umarmung und sie begann ihren Satz zuende zu sprechen:„ und dann ist er frontal auf einen Baum zugesteuert mit 123kmh, woraufhin er aufs Feld und... Ich will es mir nicht weiter vorstellen!”
„Hey, das musst und sollst du auch gar nicht mi amor, aber warum hast du nicht mit mir gesprochen? Mi amor, ich bin doch da für dich!”, auch meine Stimme verschwand. Eine Antwort bekam ich von ihr nicht und ich bestand auch nicht darauf.

Am selben Abend wie sie schilderte, hatte er mir noch geschrieben, dass ich auf y/n aufpassen soll und er mich verflucht, wenn ich sie verletze. Meine Nachricht mit dem Versprechen, dass ich ihr das niemals antun könnte hatte er bekommen und gelesen. Auch ich hatte nicht mitbekommen, dass es ein Zeichen war auf welches ich hätte achten sollen. Eine Weile verbrachten wir in Stille.
Ich beschloss meine Sachen zu packen und y/n zu begleiten und nie wieder von ihrer Seite zu weichen.
_______________________________________

Pablo Gavira || Gavixreader || OneShots Where stories live. Discover now