Home (TW)

274 7 0
                                    

_______________Y/N's POV______________

„Aus dir kann ja auch nichts werden so faul wie du bist!”
Ihre Worte rauschten in meinem Kopf und wurden gefolgt von ihren anderen Sprüchen, die sie mir schon mehrfach gegen den Kopf geworfen hatte.
„Du bist ein nichtsnutz!”
Die Tränen in meinen Augen verschmierten meine Sicht.
„Ich suche immer noch den Grund, warum du so aus der Reihe tanzt!”
Mein Herz schmerzte, doch kurz darauf folgte eine Leere.
„Du bildest Dir auch alles ein!”
Ich begann schneller zu werden.
„Ich gebe dir auch den Strick!”
Nun rannte ich durch die Straßen. Meine Wangen glühten und waren mittlerweile nass durch die Tränen, welche aus meinen geschwollenen roten Augen strömten.
Das gedimmte Licht der Straßenlatternen spendete mir etwas Sicht, um mich in der Dunkelheit zurecht zu finden.

Mein Atem erschwerte sich mit der Zeit. Gut 20 Minuten müsste ich jetzt gerannt sein. Meinen Arm stützte ich an der Haustür meines besten Freundes ab und lehnte gegen diese meinen Kopf. Die Schmerzen spiegelten sich in meinem Gesicht wieder und das Taube Gefühl in meinen Beinen begann ich erst jetzt wirklich zu registrieren.
Ich fühlte mich schwach, aber bevor meine Beine noch weicher wurden, drückte ich den kleinen Knopf neben der Tür ein und die Klingel ertönte.
Das vorerst dunkle Haus erhellte nun und einige Schritte waren zu hören.

Mein sichtlich müder bester Freund stand vor mir, der mich nun erschrocken ansah. Seine Nacht schien wohl auch nicht sonderlich gut zu sein, da seine ursprünglich schokoladenfarbigen Haare dunkler schienen und an seiner Stirn klebten. Seine roten Augen fielen die ganze Zeit wieder zu. Sein Schweiß hatte auch etwas seine Bauchmuskeln geziert. Seine blaue Jogginghose vom Training hing auch nur noch gerade so über seinen Hüften und seine schwarze Boxershorts schien schon hervor.
Verschlafen rieb er sich seine Augen, die mich ständig an die eines Hundewelpen erinnerten.
„K-Kann... Kann ich rein?”, brachte ich schwach heraus.

Er trat zur Seite und verschaffte mir somit Platz seine Wohnung zu betreten, welche von herumliegenden Klamotten geschmückt wurde. Ich wusste zwar um seinen stressigen Zeitplan, der durch die ganzen Spiele in letzter Zeit noch stressiger war, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass Pablo nun unordentlich wurde.
Mit meinem Fuß schob ich vorsichtig einen kleinen Wäschehaufen zur Seite, um mir Zugang zum Sofa zu verschaffen. Darauf ließ ich mich fallen.
Pablo drückte mir kurzerhand ein Glas Wasser vor die Nase, welches ich ohne zu zögern annahm und anstarrte.

„Scheiß Nacht?”, murmelte er fragend.
Langsam nickte ich und sah kurz zu ihm rüber. Derzeit hatte er auch Platz neben mir gefunden.
„Im Bett ist mehr Platz, keine Sorge. Es ist auch aufgeräumt.”, nuschelte er verschlafen.
Meine gehirnzellen brauchten durch sein Nuscheln etwas länger, um seine Worte zu registrieren.
„Alptraum?”, fragte ich knapp, während ich mit meinem Glas in der Hand spielte.
„Unwichtig.”, antwortete er knapp.
„Ist es nicht...”, schmollte ich.
„Sag mir mal lieber was bei dir los ist?”, lenkte Pablo vom Thema ab.
„Ich bin von Zuhause abgehauen...”
„Das seh ich, y/n.”
Mit kulleraugen sah ich ihn an.
„Bitte, lass mich nicht mehr zurück, ja?”
Er lächelte schief und zog an meinem Arm. Schnell stellte ich das Glas auf den Beistelltisch ab und ließ mich gegen seine Brust fallen. Pablo roch etwas streng, aber wirklich was neues war es nicht, weshalb es mich auch nicht sonderlich störte.

Er fuhr über meinen Rücken und gab mir diesen Halt, den mir kein anderer geben konnte. Bei Pablo fühlte ich mich Zuhause und ich hoffte nun, dass dies länger als nur für einen Tag anhielt.
_______________________________________

Pablo Gavira || Gavixreader || OneShots Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt