Kapitel 44

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Ich sammelte meine Kräfte, sprintete hinter Sapphire und riss ihr kurzerhand das Herz aus dem Leib. Schnell erinnerte ich mich daran, dass Klaus die Körper ihrer Schwester und des Komplizen verbrannt hatte - vielleicht genügte das ja, um sie endgültig zu beseitigen. Mühevoll schleppte ich mich zur Kommode und zog dort ein paar Streichhölzer heraus. Ohne auch nur einen Funken Mitleid zu empfinden, entzündete ich eines der Streichhölzer und setzte ihren Körper in Brand.

Meine Atmung wurde flacher und ich hatte das Gefühl, dass ich jederzeit das Bewusstsein verlieren könnte. Ich hockte mich neben Klaus' leblosen Körper und zog vorsichtig den Dolch aus seiner Brust heraus. Nicht einmal eine Minute später begann seine Haut wieder Farbe zu bekommen und er schlug langsam die Augen wieder auf. Kurz vergaß ich, dass ich selbst in einer lebensbedrohlichen Lage steckte und atmete erleichtert auf. "Willkommen zurück unter den Lebenden", meinte ich lächelnd, als er sich aufsetzte.

Er blickte auf den brennenden Körper neben uns und wandte sich dann wieder an mich. "Geht es dir gut?", fragte er besorgt.

"Ich will ja nicht ausverschämt sein, aber mit ein bisschen von deinem Blut würde es mir deutlich besser gehen..."

"Ja natürlich", sagte er und zögerte nicht lange bis er mir sein Blut anbot.

Ein wenig gierig bohrte ich meine Zähne durch seine Haut, um mich zu bedienen. Es konnte Einbildung sein, aber ich fühlte mich augenblicklich besser.

Klaus strich kurz durch meine Haare und schloss mich dann in seine Arme. 

"Wir sind schon ein gutes Team", meinte ich schließlich.

Ohne ihn ansehen zu müssen, spürte ich, dass er lächelte. "Ich verspreche dir: Keine Geheimnisse mehr."

Ich sah ihn etwas erstaunt an. Hatte er das wirklich gesagt? Klaus Mikaelson, der schon so offen war eine Beziehung mit mir einzugehen, versprach mir nun auch, dass es keine Geheimnisse mehr geben wird? Okay das könnten wir gleich austesten...

"Wenn wir schon dabei sind... Das Lederbuch... Mit den Zeichnungen von mir... Was hat es damit auf sich? Warum warst du so sauer, dass ich es hatte?"

Ein leichtes seufzten durchzog die Stille um uns und ich erwartete schon, dass er sich wieder zurück zog, aber ich hatte falsch gedacht, denn er begann tatsächlich zu reden. "Das Buch ist nicht das Problem. Es war eher... Das Buch hat einen Brief im Buchrücken. Einen Brief an dich."

"An mich?", unterbrach ich ihn überrascht.

"Kaum vorzustellen, was? In der Zeit, in der du dich nicht an mich erinnern konntest, geriet ich des Öfteren mal in Schwierigkeiten und es sah schon einmal recht eng aus... Ich wollte meine Geschwister da nicht mit reinziehen und... Lange Rede kurzer Sinn: Der Brief sollte an dich gehen, hätten sie mich erwischt. Die Manipulation wäre mit meinem Tod aufgehoben und ich hätte dir wenigstens diese paar Zeilen hinterlassen."

Second Chance (The Vampire Diaries)Where stories live. Discover now