𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝟐 - 𝐩𝐫𝐞𝐩𝐚𝐫𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧 𝐛𝐞𝐟𝐨𝐫𝐞 𝐡𝐨𝐠𝐰𝐚𝐫𝐭𝐬

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26. August 1972

Mit den Worten „Ivy, wir treffen heute Julia" zog ich meine beste Freundin aus ihrem Bett. 

Die vergangenen Tage hatten wir es uns gut gehen lassen. Wir waren Eis essen gegangen, hatten uns eine Menge Schallplatten aus der Bibliothek ausgeliehen (das war wohl eine der praktischsten Sachen, die die örtliche Bibliothek jemals gemacht hatte) und diese auf meinen Plattenspieler gezaubert und waren auch einmal im Fluss baden gewesen. 

Heute war Schulsachen kaufen eingeplant.

„Mhm", nuschelte Ivy noch im Halbschlaf. Ich wusste nun seit fast einem ganzen Jahr, dass man sie am besten wach brachte, indem man ihr Essen vorstellte - also tat ich das. Meine Familie aus Frühaufstehern war bereits wach, Mum stand mit Jamie am Herd, um ihm zu zeigen, wie man Rührei machte und Dad deckte den Tisch.

„Morgen, Mädels", meinte Dad fröhlich, als wir durch die Eingangstür vom Zelt in das Haus traten.

„Morgen", grüßte ich zurück, Ivy hob nur ihre Hand, um dann auf einen Stuhl zu sinken und dort fast weiter zu schlafen. Ich stieß sie in die Schulter, um sie zumindest halbwegs wach zu behalten und half dann Dad, den Tisch fertig zu decken. Wir waren ungefähr zur selben Zeit fertig wie Jamie und Mum und so konnten wir gemeinsam anfangen, zu Essen.

„Wenn du öfter kommst, musst du einen besseren Schlafrhythmus haben", meinte Jamie skeptisch, während er Ivy ein bisschen vom Rührei auf den Teller gab.

„Mhm, ich weiß", machte Ivy, langsam öffneten sich ihre Augen.

„Was habt ihr heute vor?", fragte Mum mich hingegen.

„Wir sind für halb zehn mit Julia verabredet. Nach London kann uns Mrs. Cornfield fahren, ich hab sie bereits gefragt. Und zurück schau ich mal", sagte ich.

„Ich geb euch Flohpulver mit", meinte Mum. „Wisst ihr, wie ihr es verwenden müsst?" Ivy und ich schüttelten den Kopf. „Okay, also, das ist so ein Pulver - das gebe ich euch nachher - und ihr werft es in den Kamin, in den ihr euch auch stellt und sagt dann laut und deutlich den Ort, an den ihr wollt. Alles klar? Julia ist doch reinblütig, sie kennt sich bestimmt damit aus. Sagt ihr, dass wir mit dem Flohnetzwerk verbunden sind."

„Vermutlich kennt sie sich damit aus", sagte ich, „dann kommen wir wahrscheinlich so heim. Ihr dürft halt nicht heizen."

Mum grinste. „Es ist vermutlich auch so warm genug."

„Hast du die Liste mit den Sachen, die wir brauchen?", fragte Ivy leicht blinzelnd, aber langsam sah ihre Haltung zumindest halbwegs natürlich aus.

„Ja, natürlich."

„Ah, immer die gute alte Mom", meinte Ivy und schob sich den letzten Bissen ihres Rühreis in den Mund.

-

Mrs. Cornfield fuhr Jamie, Ivy und mich nach London, da sie ohnehin dort etwas besorgen musste (es war eine zweieinhalbstündige Fahrt), wünschte uns eine gute Zeit und ließ uns dann allein. 

„Wundert sie sich irgendwie über nichts?", fragte Ivy. Wir hatten uns direkt vor dem tropfenden Kessel rausschmeißen lassen. Und der war ein Pub.

„Nein, glaub nicht", meinte Jamie auch ein wenig baff. Ich zuckte mit den Schultern. „Okay, los geht's." Damit öffnete ich den anderen beiden die Tür.

  Zwei Minuten später standen wir auf der Winkelgasse, die schon rege besucht war.

„Woah", machte Jamie, als wir weiterliefen. Ein paar Eulen flogen über unseren Köpfen hin und her, mehrere Zauberer in wehenden Roben liefen hin und Jamie konnte sich nicht sattsehen.

HUFFLEPUFF - Year 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt