𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝟏𝟐 - 𝐞𝐱𝐚𝐦𝐬

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30. April 1973

"Halt mal", sagte Faith und reichte mir das Ende der Lichterkette. 

"Ich halt eigentlich schon genug", murmelte ich zurück, bekam es aber trotzdem irgendwie zu fassen. Vorsichtig balancierte ich mit der Kette, dem Koffer mit Befestigungsmaterialien und dem Kabel für die Lautsprecher auf der Leiter rüber, um Diana, einem Mädchen aus dem fünften Jahr, mit dem ich flüchtig befreundet war, die Lichterkette weiterzureichen. 

"Danke", meinte sie und befestigte sie, um sie weiterzureichen. 

Heute war wieder Spieleabend. Theoretisch wäre er erst wieder in zwei Wochen, aber dadurch, dass die Prüfungen begonnen hatten, hatten wir Hufflepuffs uns dazu entschieden, es vorzuverlegen, damit wir vor den Prüfungen noch ein wenig Spaß hatten. 

Die Prüfungen der Erstklässler hatten heute angefangen, weswegen die heute besonders geehrt werden würden, unsere fing am Freitag an und die anderen Jahrgänge würden relativ bald darauf folgen. 

"Hey, gib mir mal das Kabel!" Fitz, einer der Erstklässler, war damit beschäftigt, Douglas Kirkwood dabei zu helfen, die Lautsprecher zum Laufen zu bringen. Die beiden waren gefährlich nah am Abgrund auf einem der Fensterbretter. 

Douglas' Zwillingsschwester Dora saß darunter und sah skeptisch nach oben. "Wenn einer von euch fällt, fang ich euch aber nicht auf, ge?"

Selwyn, ein Sechstklässler wie Dora und Douglas, drückte ihre Schulter. "Als Treiberin hast du doch bestimmt die Muskeln, um sie aufzufangen." 

"Halt dein Maul", spottete Dora und kickte Selwyn ins Bein. 

"Hey, Selwyn!", schrie ich aber zu ihm runter. "Mach dich mal nützlich und geb das Kabel zu Fitz, ich kanns nicht rüberwerfen." 

Und er machte es. 

Das war es, was ich an Hufflepuff so sehr mochte - dass wir immer einander halfen, miteinander redeten, selbst wenn wir uns nicht kannten, auch wenn dadurch die verschiedensten Gespräche herauskamen. Aber genau die waren so interessant. 

Jetzt hatte ich nur noch meinen Werkzeugkasten in der Hand, aber auch der wurde mir von Diana abgenommen. "Evie braucht ihn", sagte sie und deutete auf das muskulöse Siebtklässlermädchen, das fast ganz hinten das letzte Ende der Lichterkette anbrachte. 

Wir hatten für unsere kleinen Hausparties noch nie so viel verziert, aber es war auch mehr als Aufmunterung für die Prüfungen, die das Leben nun einnahmen. 

Ich hatte am Anfang des Monats angefangen, gut zu lernen - meine Freunde nach und nach erst, doch spätestens jetzt waren sie alle auch fest am Büffeln, denn wenn das erste Jahr schon nicht so einfach war, dann war das zweite schon deutlich schwerer. 

Abends war alles dekoriert. Die Lichterketten tauchten den dunklen Gemeinschaftsraum in buntes Licht, von den Lautsprechern ertönte Musik und der ganze Raum war voll mit Stimmen. 

Ich hatte meine Freunde schon lang verloren. Troy, Keaton und Julia waren zu Ted Tonks und seinen Freunden gegangen, um zu schauen, was für eine Besenfliegnummer er wieder abziehen würde, Ivy und Faith hatten sich Getränke geholt um danach tanzen zu gehen und Connor und Liam waren im Erstklässlereck, wo die jüngsten Hufflepuffs sich gerade gegenseitig im Armdrücken maßen. Liams kleiner Bruder, Tyler, war wohl ziemlich am Gewinnen, da ständig sein Name gerufen wurde. 

Also saß ich jetzt in einer Gemischten Gruppe, die Connors UNO Karten verunstaltete. Michael Winston, der derzeitige Treiber unseres Quidditchteams war dabei, genauso wie seine Jägerpartnerin Eliza, Hestia Jones, ein Mädchen namens Janine und noch Zwei, deren Namen ich nicht genau kannte. 

HUFFLEPUFF - Year 2Onde as histórias ganham vida. Descobre agora