𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝟏𝟑 - 𝐚 𝐬𝐜𝐞𝐧𝐭 𝐨𝐟 𝐬𝐮𝐦𝐦𝐞𝐫

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21. Mai 1973

Als ein Bogen mit zusammengehefteten Blättern von einer fremden Eule vor meinen Teller geworfen wurde, staunte ich nicht schlecht. 

Julia, die heute verdächtig früh aufgestanden war und als Einzige meiner Freunde mit mir am Tisch saß, grinste breit. 

"Das ist mal ganz was anderes", meinte ich überrascht und nahm den Bogen der Eule ab, nur um ihr im Gegenzug etwas von meiner Semmel und meinem Speck abzugeben. Zufrieden zog sie ab. 

Normalerweise bekam ich Morgens nur die alltägliche Ausgabe des Tagespropheten - ich hatte vor zwei oder drei Monaten angefangen, die Zeitung zu abonnieren, da ich wissen wollte, was außerhalb von Hogwarts so vor sich ging. 

Es klang nicht sonderlich gut. Ein dunkler Zauberer, genannt der dunkle Lord, bekam immer mehr Einfluss auf das Volk - doch zumindest hier in Hogwarts war ich sicher. 

Viel mehr wusste ich nicht - denn Julia nahm mir die Zeitung weg, bevor ich mir zu viele Sorgen machen konnte und gab mir dann nur die friedlichen - oder zumindest friedlicheren - Teile wieder zurück. 

Doch das sah verdächtig aus wie Julias Werk, geschrieben mit der Schreibmaschine, die sie irgendeinem Siebtklässler aus Ravenclaw bei einer Verkaufsaktion im Februar abgehandelt hatte. Seitdem nervte sie uns jeden Abend mit dem Geklapper der Maschine, aber wenigstens war ich mittlerweile ganz gut darin, sie auszublenden. 

"Schau's dir an", meinte sie aufgeregt und ich fing an, die Schlagzeilen des Bogens zu lesen. 

"Sei geehrt, Hann-", stand da, mein letzter Buchstabe vergessen oder ignoriert. "Du bist die erste die das li-st." Ich musste grinsen. Schreibmaschine schreiben war nicht so Julias Ding, vor allem da sie noch nicht herausgefunden hatte, wie man sie magisch betreiben konnte. 

Ich hatte es noch nicht übers Herz gebracht, ihr zu sagen, dass ich es herausgefunden hatte - zu groß die Angst, dass sie damit meine wertvolle Schlafenszeit unterbrechen würde. Aber wenn sie es wirklich so gern mochte, wie ihr Grinsen es ausdrückte, würde ich es ihr vielleicht mal erklären. 

"Das ist meine Au-gabe einer Zeitung die nur du les-n wirst." Daneben hatte sie eine kleine Zeichnung gesetzt, die sich zaghaft bewegte. 

"Deine Ausgabe einer Zeitung?", fragte ich und sah sie an. "Wie genau?" 

"Nun, ich habe mir gedacht, dass man bei den großen Zeitungen gar nicht über die kleinen Sachen informiert wird - deswegen hab ich eine dafür gemacht. Und ganz klein angefangen - mit Hufflepuff!" Sie lachte. "Über mehrere Monate, seit ich die Schreibmaschine hab, hab ich über Kleinigkeiten informiert. Vielleicht weißt du manches noch gar nicht, wer weiß?"

Ich grinste sie an. "Wie cool!" Dass ich manches noch nicht wissen würde, war vorprogrammiert. Obwohl ich mehr unter die Leute kam, wusste Julia immer den neuesten Klatsch. Meistens, wenn wir schon fast im Bett waren, sagte sie plötzlich so Sachen wie "Wusstet ihr, dass Chase von den Siebten mit einer Gryffindor ausgeht?" oder "Anscheinend ist die Schwester von Lou Baker eine Squib." Dann wurde das Licht wieder angemacht - Julia saß direkt neben dem Lichtschalter - und sie erzählte uns alles ausführlich. 

Ich fing an, zu lesen. Auf der Titelseite war ein kleiner Artikel über die besten Freunde der Welt - ach, wie schön, meinen Namen dort zu lesen - über den aktuellen Punktestand der Hauspunkte, auf welchem Platz wir beim Quidditch standen und so weiter. Ein kleiner Überblick über die Prüfungen von uns Zweitklässlern und das wars auch schon. 

Die Nächste Seite säumte ein langer Text über Professor Sprout, dann folgte einer über das Quidditchteam. 

"Douglas Kirkwood hat mir dabei ein bisschen geholfen", sagte Julia. "Er kennt sich bestens mit dem Team aus, sogar noch besser als ich, obwohl er nicht mehr mitspielen darf." 

HUFFLEPUFF - Year 2Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon