One plus two is ... (Hyunchanglix) Part 3

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Hyunjins Pov:

„Und was bevorzugst du, Hyung?"


Diesmal hatte ich immerhin die Möglichkeit, mein Gesicht in dem Kissen zu vergraben und nach kurzem Zögern tat ich das auch.

Über dir  wäre wohl meine scharfsinnigste Antwort gewesen, aber das durfte ich nicht sagen. Um den Frieden zu wahren, musste ich also eine harmlose Erwiderung finden. Und ich war fast stolz, als die folgenden Worte ganz natürlich über meine Lippen schlüpften.

„Dann passt das ja, ich liege gern oben."

Ich hörte, wie Felix scharf die Luft einsog und fragte mich kurz, ob ich ihn jetzt überrascht hatte oder er wegen etwas anderem so reagierte. Aber eigentlich gab es da nicht viel falsch zu verstehen.

Oder doch?

Jedenfalls herrschte daraufhin ein paar Minuten Stille und ich begann, etwas auf meinem Handy zu spielen. Jedoch wurde es mir schnell langweilig und ich drehte mich vorsichtig auf den Rücken, um mich auszustrecken.

„Hyung?"

„Mhm?", murmelte ich mit geschlossenen Augen und entspannte mich weiter, während ich auf die tiefe, ruhige Stimme von Felix wartete, die sicher gleich eine Frage stellen würde.

„Was genau hältst du von Homosexualität?"

Ich runzelte die Stirn und fragte mich, wie er ausgerechnet jetzt auf dieses Thema gekommen war. Aber die bessere Frage war, wie sollte ich jetzt reagieren? Es gab genau zwei Optionen und ich mochte keine von beiden.

„Ist mir ziemlich egal", brachte ich hervor, was absolut nicht der Wahrheit entsprach.

„Wirklich? Hast du mal mit deinen Eltern darüber gesprochen oder kennst du ihre Meinung dazu?"

Warum um alles in der Welt fragte er mich sowas? Und natürlich kannte ich die Meinung meiner Eltern, immerhin hatte es mich deshalb einen großen Teil meiner Kraft gekostet, meine Sexualität zu akzeptieren und vermutlich wollte sich auch deshalb ein Teil von mir immer noch verstecken.

Es war ein simpler Schutzmechanismus, den anderen Menschen ja nicht zu viel von sich selbst preiszugeben, um nicht verletzt zu werden.

„Meine Eltern finden das Thema jetzt nicht so toll. Sie glauben nicht daran, dass man mit einem Partner des gleichen Geschlechts auf Dauer glücklich werden kann. So haben sie es mir gesagt und mir gleich danach mitgeteilt, dass es auch für den guten Ruf einfach besser ist, ein tolles Mädchen mit nach Hause zu bringen."

Ich hörte das leise Rascheln der Bettdecke.

„Verstehe... Da entstehen bestimmt automatisch Vorurteile und Vorbehalte gegen homosexuelle Pärchen." Den Satz hatte Felix nur gemurmelt, so als hätte er laut gedacht und ich runzelte die Stirn. Keine Ahnung warum, aber ich fühlte mich etwas in die Enge gedrängt von der unvermittelten Frage und dem ernsten Thema. Vermutlich wühlte es auch die unangenehmen Erinnerungen an das Gespräch mit meiner Mutter und meinem Vater auf. 

„Ist ja nicht so, dass meine Eltern wissen müssten, dass Changbin und du schwul seid", spuckte ich aus und drehte mich dann zurück auf meine Seite, wodurch ich die großen, traurigen Augen nicht sehen konnte, die mir bei diesen Worten entgegensahen.

Auf meine harschen Worte hin kehrte wieder Ruhe ein und ich begann, mich unwohl zu fühlen unter dem drückenden Schweigen. Krampfhaft suchte ich nach einem Ausweg und fand diesen schließlich auch. Immerhin hatte ich Felix quasi versprochen, nicht zu streiten und das Beste aus diesem Aufenthalt zu machen. Schließlich waren wir in Paris.

Stray Kids Oneshots 💕(BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt