𝐨 𝐧 𝐞

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"Verdammt! Jetzt komm schon. Geh schon ran verflixt!", kam es nun schon zum fünften Mal aus dem hintersten Zimmer eines grauen Einfamilienhauses im Herzen Grünwalds. 

Die Stimme, welche immer lauter und wütender wurde, gehörte zu einem 16 Jahre alten Mädchen. Dieses saß im Schneidersitz auf ihrem Bett und starrte mit funkelnd blauen Augen auf das Smartphone, das vor ihr lag.

Ihre hellbraunen Haare hatte sie zu einem unordentlichen Dutt nach oben gebunden. Links und rechts fielen ihr jeweils eine Strähne ins Gesicht.

Sie trug ein pechschwarzes verschwitztes Trainingsshirt von Nike, dazu passende schwarze Shorts und neongrüne Fußballschuhe, die dringend mal wieder gewaschen werden könnten.

Ihre Miene verfinsterte sich weiter als wie schon zuvor die Stimme des Anrufbeantworters ihrer besten Freundin Clarisse erklang, wenn man diese denn so nennen mochte. Meistens fühlte es sich mehr wie eine Zweckgemeinschaft als wahre Freundschaft an.

Nur liebend gern hätte die 16-jährige ihr Smartphone gegen die schwarzgestrichene Wand rechts neben ihr gedonnert, doch ihr war verdammt klar, dass sie sich danach von ihrem freien Abend hätte verabschieden können.

Ob man es jedoch als frei bezeichnen konnte, wenn man dazu verdonnert worden war den ganzen verflixten Abend in seinem Zimmer zu verbringen, wusste sie nun beim besten Willen nicht. Doch eines wusste sie mit einer einhundertprozentigen Sicherheit.

Schuld an diesem ganzen Schlamassel, in dem sie gerade höllentief steckte, waren einzig die Geschäftspartner ihrer Stiefeltern. Diese mussten logischerweise genau an demselben Tag, an dem nicht einmal fünfhundert Meter weiter die größte und womöglich beste Party des Jahres stattfand, wegen etwas sehr dringend Scheinendem zu ihnen nachhause kommen.

Dort würden sie eine Etage tiefer im Wohnzimmer alles gründlichst besprechen und sich dabei wie jedes Mal reichlich Zeit lassen. Und natürlich musste sie deswegen vorbildlich in ihrem Zimmer bleiben und die brave Stieftochter spielen, für die man sich in diesem Haus ansonsten einen verfluchten Scheißdreck interessierte.

Dass ihre drei unausstehlichen Stiefbrüder sich währenddessen wieder einmal wusste der Fußballgott wo herumtrieben, spielte wie so oft keine Rolle.

Wenn ihre Adoptiveltern nun jedoch dachten sie würde sich brav benehmen und einen auf ‚fröhliche Familie' machen, hatten sie sich gewaltig geschnitten.

Wenn sie schon dazu verdonnert worden war den ganzen Abend hier zu verbringen, würde sie sich ausschließlich von ihrer schlechten Seite zeigen. Darin hatte sie jahrelang genügend Erfahrung gesammelt, aber das war eine andere Geschichte.

Ihr schlechtes Benehmen war jedoch nur ihr Notfallplan. Insgeheim hoffte die Brünette, dass sie einfach in ihrem Zimmer bleiben konnte und sich dort die Zeit mit dem perfektionieren von Fußballtricks vertreiben konnte.

𝘀𝗲𝗲𝗸𝗲𝗿𝘀 | 𝗺𝗮𝗿𝗸𝘂𝘀 𝘃𝗮𝗻 𝘁𝗵𝗲𝘂𝗺𝗲𝗿 𝗳𝗳Where stories live. Discover now