𝐟 𝐨 𝐮 𝐫

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Ein lauter Schlag gegen die Holztür ließ das Mädchen ruckartig hochschrecken.

Es dauerte einen Moment, bis Kaia realisiert hatte, dass sie sich in ihrem Zimmer befand. Sie setzte sich auf und versuchte ihre Atmung zu kontrollieren.

Es war mitten in der Nacht. Der Mond schien durch das Doppelfenster hinein und erleuchtete den ganzen Raum. Es war Vollmond.

Sie blickte auf die Anzeige ihres Smartphones.

01:46 Uhr

Kaia stöhnte, hielt sich jedoch schnell die Hand vor den Mund, als ein weiterer dumpfer Schlag an ihr Ohr tönte.

Ihr Herz schlug bei jedem weiteren Ton des Schlages schneller, aber dem konnte sie in diesem Moment keine Beachtung schenken.
Sie wusste nur Augenblicke später, woher die Schläge stammten und sie wusste auch, wer sie verursachte.

Dieser jemand, ihr ältester Stiefbruder war der Grund dafür, weshalb sie seit etlichen Jahren ausschließlich mit abgeriegelter Tür und Schreibtischstuhl unter der Türklinke schlief, wenn sie einmal in Grünwald war.

Noch nie waren die Schläge jedoch so hart gewesen wie in dieser Nacht, weshalb man nur erahnen konnte, wie lange die Holztür noch standhalten würde.

Nicht einmal Kaia selbst konnte sagen, wie viel Zeit ihr dieses Mal bleiben würde. Hatte sie die Tür am Abend zuvor überhaut verschlossen? Sie konnte sich nicht erinnern. Und sie wäre sicherlich nicht so dämlich und würde auch nur einen Meter in Richtung der Tür machen. Keine zehn Pferde würden sie dazu bringen können.
Ihr blieb also nur eine Sache übrig.

Sie musste von hier verschwinden und das schnellstens. Das hätte sie schon längst tun sollen.Es erschien ihr in diesem Moment völlig absurd, dass sie nie zuvor auf diesen Gedanken gekommen war. Aber bis zu diesem Tag hatte sie auch nie wirklich gewusst, wohin sie flüchten hätte können.

Kaia ließ keine weitere Sekunde verstreichen, sprang so leise wie nur möglich von ihrem Bett, schnappte sich ihre pechschwarze Trainingstasche und packte ihre wichtigsten Habseligkeiten in Rekordgeschwindigkeit hinein. Dabei gab sie sich größte Mühe so wenig Geräusche wie nur möglich zu verursachen.

Als Kaia sich gerade umziehen wollte, da sie schlecht im Schlafanzug vor die Tür treten konnte, fiel ihr auf, dass sie glücklicherweise noch immer ihre Trainingsklamotten vom Vortag trug. Sie musste wohl einfach eingeschlafen sein, ohne in ihren Pyjama geschlüpft zu sein.

Einzig ihr Dutt hatte sich gelöst, sodass ihr ihre langen braunen Haare teilweise ins Gesicht hingen. Doch sie hatte nun wirklich nicht die Zeit sich damit zu beschäftigen.

Mit einer einzigen Bewegung hatte sie den Dutt ganz geöffnet und stand nun genau vor ihren Fußballschuhen.

Nur zwei Minuten später stand sie mit angezogenen Schuhen und geschulterter Tasche vor dem Fenster, welches sie in der Zwischenzeit ebenfalls geöffnet hatte. Sie stieg hinaus und hangelte sich geschickt an der glatten, mit Efeu beschmückten Holzleiter hinunter.

𝘀𝗲𝗲𝗸𝗲𝗿𝘀 | 𝗺𝗮𝗿𝗸𝘂𝘀 𝘃𝗮𝗻 𝘁𝗵𝗲𝘂𝗺𝗲𝗿 𝗳𝗳Onde histórias criam vida. Descubra agora