Kapitel 34

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Maya
„Hey" murmle ich und verstecke mein Gesicht noch mehr im Kissen. „Ist alles okay? Ich wollte eigentlich nur fragen, ob ich Brötchen oder so zum Frühstück mitbringen soll." „Ich hab mir irgendwas eingefangen, ist glaube keine so gute Idee, wenn du jetzt kommst. Ich will nicht, dass du dich ansteckst." „Hast du nen Test gemacht?" „Ich war eben schon wieder fast am schlafen, aber ja das mache ich gleich... wenn ich ausm Bett komme." „Okay, ich komme vorbei. Keine Widerrede. Brauchst du was?" „Nein, Tests und so hab ich hier." „Okay, dann bin ich in circa fünfzehn Minuten da, bitte nicht einschlafen." Leichter gesagt als getan. „Bis gleich" murmle ich und könnte eigentlich direkt wieder einschlafen. Um das zu verhindern stehe ich dann doch mal auf und schlurfe ins Badezimmer. Ein Toilettenbesuch und ein Blick in meinen Medikamentenschrank, dann klingelt es schon. Auf dem Weg zur Tür, der glücklicherweise sehr kurz ist, schnappe ich mir von meiner Kommode eine Maske. Ich drücke nur auf den Türöffner und drehe den Schlüssel im Schloss, um die Tür leicht zu öffnen. Ich gehe wieder weiter in meine Wohnung rein, da ich ja immer noch keinen Test gemacht habe und Wincent nicht anstecken will. Er kommt dann recht schnell und auch wenn er ne Maske trägt, kann ich an seinen Augen sofort so viel ablesen. Hauptsächlich Sorge und Freude. „Ab ins Bett mit dir" sagt er leise und nickt in Richtung meines Schlafzimmers „Ich mach dir erstmal nen Tee und du testest dich. Nimm die Maske ab." „Ich will dich nicht anstecken" murmle ich, mache mich aber auf den Weg in mein Bett. Ich kuschle mich wieder in meine Decke, da mir echt ziemlich kalt ist und dann kommt Wincent auch schon wieder. Er setzt sich zu mir auf die Bettkante und nimmt mir vorsichtig die Maske ab, bevor er mir das Stäbchen hinhält. Ich hasse es, aber es muss sein. Somit übernehme ich den Part, mir das Ding in die Nase zu stecken und dann nimmt Wincent es mir ab, um den Rest zu machen. Kurz verschwindet er, aber kommt schnell mit einer dampfenden Tasse zurück. „Der Test sagt negativ" flüstert er und setzt sich wieder, um mir einmal sachte durch die Haare zu streichen. „Ich bin nur erschöpft" murmle ich. „Du bist immer noch so blass." Die Sorge höre ich aus seiner Stimme sofort raus. „Fieber hast du nicht. Aber dein Kreislauf ist grade echt im Keller." „Hm..." „Wann hast du das letzte Mal was gegessen?" fragt er dann und ich muss erstmal überlegen „Maya?" „Weiß nicht... Gestern früh hatte ich keinen Hunger, im Café war super viel los, also hab ich's nicht geschafft und zuhause bin ich direkt ins Bett..." „Du hast gestern gar nichts gegessen?" Dass ich vorgestern höchstens ne Schüssel Müsli hatte, lasse ich jetzt einfach mal aus. „Ich hatte Stress und da merkt mein Kopf manchmal nicht, was mein Körper braucht." „Hast du hier irgendwas Nahrhaftes?" „Im TK müsste noch eingefrorene Suppe von Oma sein." „Okay, ich wärme dir das auf und du bleibst liegen, ja?" Schwach nicke ich einfach, spüre dann noch einen sanften Kuss auf meiner Schläfe, bevor er aufsteht und mein Schlafzimmer verlässt. Tatsächlich schlafe ich nochmal ein, werde jedoch wieder wach, als neben mir etwas abgestellt wird. Sofort rieche ich die Brühe meiner Oma, nach der man sich immer schon deutlich besser fühlt. Wincent hilft mir, mich aufzusetzen und stellt dann das Tablett mit der Suppe vor mich hin. „Danke" murmle ich. Wincent streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht und legt seine Hand direkt nochmal an meine Stirn. „Ich hab kein Fieber" flüstere ich und schiebe mir dann mal den ersten Löffel Suppe in den Mund. Wincent hat mich jedoch die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen. Irgendwie komisch, aber um jetzt groß zu diskutieren oder was zu erklären oder so hab ich wirklich keine Kraft. „Ich mach' mir Sorgen um dich" flüstert er irgendwann, als ich die Schüssel, die tatsächlich annähernd leer ist, auf den Nachttisch stelle. „Mir geht's langsam besser." Seufzend geht er einmal ums Bett rum, um sich richtig neben mich setzen und mich in den Arm nehmen zu können. „Ja, aber trotzdem... du bist immer noch voll blass und ja, du hast kein Fieber, aber dafür bist du echt kalt." „Das sieht morgen schon wieder viel besser aus, glaub mir." „Hast du das öfter?" „Ne Zeit lang hatte ich das echt mal ziemlich krass, aber eigentlich schon ziemlich lange nicht mehr."

Vielleicht im nächsten LebenWhere stories live. Discover now