Kapitel 2 🌑

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,,Was m-machst du hier?", stotterte Jennie, die sich inzwischen wieder einigermaßen beruhigt hatte. Sie saß im Schneidersitz vor dem Vampir und starrte ihn ängstlich an. Ich stand in einen Bademantel eingewickelt hinter ihr und streckte ihm eine Knoblauchknolle entgegen. Er sollte sich ruhig befreien, ich würde ihn mit dem Knoblauch schon irgendwie aufhalten.

,,Ich suchte lediglich nach dem hier." Er hob mit der linken Hand ein Medaillon an einer Kette nach oben. Das musste Jennies Tante gehören, bei der sie seit sie ein Jahr alt war lebte. Eltern hatte sie keine, sie waren vor 15 Jahren bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen.

,,Und glaubt ja nicht, dass das irgendetwas gegen mich ausrichten kann." Der Vampir musterte die Knolle Knoblauch abfällig. Seufzend ließ ich das Ding sinken und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Diesen eitlen Tonfall konnte er sich bei mir sparen. So etwas wirkte bei mir nicht. Ich blickte hinunter zu Jennie die fassungslos zwischen dem Medaillon und ihrer leeren Hand hin und her starrte und dann kurz aufschrie. ,,Jennie!", zischte ich und brachte sie so zum Schweigen.
Ein spöttisches Grinsen machte sich auf dem Gesicht des Vempirs breit. Sofort wuchs in mir das Verlangen ihn ins Gesicht zu schlagen, doch das ließ ich lieber. Wer weiß, was er dann tuen würde...
,,Was willst du mit dem alten Ding?", fragte ich mit Blick auf das Schmuckstück, weshalb der Vampir angeblich hier war. Dieser blinzelte kurz, als würde er nicht verstehen, was ich meinte, dann sagte er schnell: ,,Nichts, gar nichts."
Ich zog eine Augenbraue hoch.
,,D...der wurde bestimmt von seinem R...Rudel verstoßen oder so.", flüsterte mir Jennie zu. Augenblicklich wurde er bleich, noch bleicher als er sowieso schon war.
,,Aha!", rief ich mit lauter Stimem aus, als er ertappt an die Wand starrte.

The Moral of the StoryWhere stories live. Discover now