Kapitel 3 🤝🏻

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Langsam schlich ich um den Stuhl des Vampirs herum.
,,Deshalb bist du also hier... aber jetzt sag doch mal wie du heißt. Bestimmt irgendwie... Wladimir... oder so..."
,,Thh. ", machte er verächtlich. ,,Als ob ich so einen Namen haben würde. Ich heiße Seo-yeon." Daraufhin verdrehte ich bloß die Augen und blieb stehen.
,,Du wolltest es doch wissen.", meinte er und lächelte kurz und künstlich, was ich bloß erwiderte.
Wir konnten uns jetzt schon nicht leiden.
Jennie hatte aus einem für mich unergründlichen Grund angefangen blöd zu grinsen.
,,Uhhh... da wird was draus...", murmelte sie, was ich ihr sehr übel nahm. Der Vampir anscheinend auch, denn er zischte irgendetwas bedrohliches.
,,Von wegen!", schimpfte ich. ,,Dieses couple Zeug kannst du dir gleich abschminken! "
Ich verschrenkte die Arme, während ich aus dem Dachfenster sah. Es war nach wie vor stockdunkel. Das hätte dieser Seo-yeon scheinbar auch gerne getan, doch er war gefesselt, daher konnte er sich nicht bewegen.

,,Gut.", sagte ich nach einer Weile.
,,Ich habe gehört, dass Vampire einen Unterschlupf brauchen. Und da wir nur das beste für alle wollen... schlage ich vor, dass du unter bestimmten Bedingungen für kurze Zeit hier oben bleiben kannst. Aber nur hier. "
Seo-yeon gab einen abfälligen Laut von sich, bevor er meinte: ,,Wir brauchen keinen Unterschlupf. Wir brauchen ein Rudel. "
,,Seid ihr sonst einsam?", stichelte ich, doch Seo-yeon gab nur zurück: ,,Nein, wir zerfallen zu Staub." Mein ziemlich rechthaberischer Gesichtsausdruck, verdünnte sich zu einem unerwarteten, verwirrten.
,,Hä?!", meldete sich Jennie zu Wort. ,,Das heißt, der muss jetzt bei uns bleiben?!"
Das Quiken ihrer Stimme nervte mich nur noch mehr.
,,Nur über meine Leiche.", riefen Seo-yeon und ich gleichzeitig. Das konnte sie sowas von vergessen. Niemals würde ich den überleben.
,,Ach, also willst du lieber zerfallen?", grinste ich, zwar nur um ihn zu ärgern, doch Jennie interpretierte es anders.
,,Du willst also, dass er bei uns bleibt...", murmelte sie. ,,Gute Idee... perfekt sogar dafür..."
Ein verdächtiges Lächeln machte sich auf ihrem schmalen Gesicht breit. Seo-yeon starrte angeekelt zu mir herüber.
,,Was?!", fuhr ich ihn wütend an und starrte zurück.
,,Thh.", machte er nur.
,,Also, wir machen einen Deal." Jennie stand auf und stemmte die Arme in die Hüften. ,,Wir lassen dich bei uns bleiben und geben dir Kleidung und Essen, aber dafür tust du uns nichts, bist nett und beschützt uns."
Beim letzten Punkt stutze ich. Beschützen? War das ihr ernst?
,,Jennie...", zischte ich bedrohlich durch die Zähne, als Seo-yeon gerade abwog, ob es sich lohnte den Deal einzugehen.
,,Na gut.", entgegnete er. ,,Wenn die" Er deutete auf mich ,,Mir auch nichts tut."
,,Eh.", machte ich verblüfft.
Jennie nickte, ging zu mir herüber und legte meine Hand in die von Seo-yeon. Diese zog ich blitzschnell zurück. ,,Jennie!"
,,Besiegelt.", rief sie fröhlich.
Daraufhin band sie Seo-yeon los. Es wurde schon morgen, also beschlossen wir uns umzuziehen. Seo-yeon bekam Klamotten von Jennies Bruder, der bereits auf dem College war.

The Moral of the StoryWhere stories live. Discover now