Kapitel 9

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Der nächste Morgen kam und mit verschlafenen Augen blinzelte Naruto ein Paar mal, bis im klar wurde, dass es schon Hell ist. Viel zu hell, da sie eigentlich zu Uni musste. 

Er sprang aus dem Bett, nahm panisch sein Handy in die Hand und sah auf die Uhr. Fuck! Schon 9 Uhr – sie haben das erste Seminar verpasst. Bei den ganzen Geschehnissen vom letzten Abend, hatte er ganz vergessen ein Wecker zu stellen. 

Der Gedanke an letzte Nacht gab ihm eine Gänsehaut und er spürte einen stechenden Schmerz an seinem Hinterteil.

Er hatte wirklich Sex und das auch noch mit Sasuke Uchiha. Hätte ihm das jemand vor ein paar Tagen gesagt, dass das passieren wird, den hätte er ausgelacht. 

Bis vor kurzem war ihm auch nicht bewusst, dass er solche Gefühle für das gleiche Geschlecht verspüren kann. Nur wie geht es jetzt weiter? Wie empfindet Sasuke? Und was genau empfindet er?

Ein mulmiges Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus, als er daran dachte, dass Sasuke ein Weiberheld war und die Mädels reihenweise flachlegte, nur damit er sie am nächsten Tag wieder abschießen kann.


Was wenn der Uchiha das bei ihm genauso machen wird? Wenn ihm das ganze nichts bedeutet hat? Nur eine schnelle Nummer – ein Zeitvertreib. 

Sein Herz zog sich zusammen und er richtete den Blick auf den schlafenden. 

Er sah so friedlich aus, die Nacht hatte er auch durchgeschlafen und wurde nicht von seinen Albträumen geweckt. 

Er bekam erneut eine Gänsehaut, aber dieses Mal, vor Kälte. 

Sein Blick wanderte an sich hinunter und erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er noch immer nackt war und sein Bauch leicht klebrig von der letzten Nacht.

Schnell ging er zum Schrank, zog eine Jogginghose raus, nahm sich weitere frische Klamotten mit und lief in Richtung duschen. Er ist sowieso schon zu spät für die Uni und einen Tag kann er wohl schonmal fehlen. Dafür wird er später mehr lernen, um das Fehlen wieder gut zu machen, wobei er damit eigentlich nur sein schlechtes Gewissen beruhigen wollte.


Das heiße Wasser, welches aus der Dusche kam, prasselte auf ihn hinab, umhüllte seine angebräunte Haut und hinterließ ein wohliges Gefühl. Naruto nahm sich Zeit für die Dusche und kostete sie voll aus! 

Seine Gedanken wanderten immer wieder zu letzter Nacht und er erwischte sich, wie er immer wieder grinsen musste.

Nachdem er sich abgetrocknet hatte und in die sauberen Klamotten geschlüpft ist, machte er sich auf den Weg zurück zum Zimmer.


Ob Sasuke wohl schon wach ist? Und wie soll ich mich jetzt ihm gegenüber verhalten?


Naruto öffnete die Tür, trat ins Zimmer ein und sah, dass es leer war. Seufzend setzte er sich an den Schreibtisch und kramte seine Bücher raus, um zu lernen, wenn er schon nicht in die Uni geht. 

Die Zeit verging, es wurde Nachmittag und Sasuke kam und kam nicht wieder. So langsam machte sich der Blondschopf Sorgen um den Uchiha. Ob er ihn mal Anrufen soll? Wieso eigentlich nicht. Er nahm sein Handy und wählte die Nummer des Uchihas.

Hinter ihm ertönte das Klingeln eines Handys. Er wirbelte herum und auf den kleinen Nachtisch lag das Handy des schwarzhaarigen. Ihm entfloh ein tiefer Seufzer, während er die rote Taste drückte, um aufzulegen.


Wieder widmete er sich dem Lernen, doch wirklich konzentrieren konnte er sich nicht. Hatte Sasuke ihn vielleicht doch sitzen lassen? 

Das Handy vom schwarzhaarigen klingelte erneut, was Narutos Neugierde weckte. Also beschloss er einen kurzen Blick drauf zu werfen, wer ihn gerade anruft.

Seine Augen weiteten sich und er spürte, wie sich sein Magen umdrehte. Das unwohle Gefühl, welches sich sowieso schon in ihm eingenistet hatte, verstärkte sich und ihm wurde leicht schlecht.


Dort auf dem Display stand ein ihm bekannter Name: Ino.
Es klingelt noch kurz bis sie schließlich auflegte. Die Stille die sich nun in dem Raum ausbreitete Fraß ihn innerlich auf.


Ein lautes – pling—holte ihn in die Realität zurück und sein Blick richtete sich wieder auf das Handy, wo er die Nachricht lesen konnte.


Ino: Du hast heute dein Portemonnaie bei mir vergessen. Kannst du dir selbst abholen, dann hast du ein Grund mehr wieder herzukommen ;)


Sasuke war also bei Ino? Hat er etwa wieder mit ihr geschlafen?


Narutos Augen brannten und er konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie kullerten über seine Wangen, während sich sein Herz zusammenzog. Mit zitternden Händen legte er das Handy zur Seite, stand auf, legte sich auf sein Bett, wo er die Beine anzog und vergrub sein Kopf im Kissen. 

Die Tränen flossen in Strömen aus seinen Augen und sein Herz schmerzte. So viele neue Gefühle in den letzten Tagen, doch auf das jetzige Gefühl, hätte er gut verzichten können.

Viel zu lange lag Naruto auf seinem Bett und ließ seine Gefühle freien Lauf. Gerade als er dachte er hätte genug geweint, hörte er die Tür aufgehen und jemand betrat das Zimmer. 


„Schläfst du etwa immer noch?", sagte die ihm bekannte Stimme, doch Naruto brachte nur ein leises hmh raus. Er hörte wie sich der Uchiha im näherte und sich zu ihm aufs Bett setzte. 

„Hey ist alles okay bei dir? Heulst du etwa?" 

Vorsichtig strich er ihm eine Strähne aus dem Gesicht, doch Naruto schlug seine Hand weg und sprang auf.

„Lass das!", fauchte ihn Naruto an, der sich seine Jacke schnappte und Richtung Tür lief. 


„Oi Uzumaki—was ist passiert?" 

Sasuke sprang ebenfalls auf und hielt den Blonden am Handgelenk fest. Dieser versuchte sich jedoch aus dem Griff zu befreien, doch Sasuke war stärker.

„Habe ich dir irgendwas getan?", fragte dieser Vorsichtig und versuchte Naruto näher zu sich zu ziehen. 

„Ich sage es ein letztes Mal. Lass—mich—los!", schrie er und zog sich mit einem kräftigen Ruck von ihm los.

„Habe ich dich gestern nicht genug befriedigt oder welcher Film läuft bei dir ab?", fragte Sasuke, der nun auch sauer wurde.


Naruto öffnete die Tür, dreht sich ein letztes Mal um und sah Sasuke direkt in seine ausdruckslosen Augen.


„Ino hat angerufen. Du hast dein Portemonnaie bei ihr vergessen. Los geh zu ihr und fick sie wieder. Spiel mit den Gefühlen anderer, aber mit meinen wirst du nie wieder spielen."


Mit diesen Worten trat er aus der Tür, knalle diese zu und rannte den Flur entlang, um aus diesem verfluchten Wohnheim rauszukommen. 


***

1023 Wörter ♥


Wenn die Chemie stimmt - SasuNaruDonde viven las historias. Descúbrelo ahora