Kapitel 20 - Erkenntnise

96 7 5
                                    

POV – KATSUKI


„Du kannst dich auf mein Bett setzen.", sagte Izuku, als sie auf dessen Zimmer angekommen waren und kickte nebenbei seine Schuhe von den Füßen. Etwas unschlüssig, ob er wirklich auf diese Einladung eingehen sollte, blieb Katsuki hinter der geschlossenen Tür stehen und sah dem Grünhaarigen hinterher, wie dieser in seiner Küche verschwand. Er fragte sich, wie dieser sich in ihrer komischen und angespannten Situation fühlte und ob er es bereits bereute, ihn auf sein Zimmer eingeladen zu haben...

„Willst du was trinken?", kam es aus der Küche und der Blonde hörte bereits das Klirren von Gläser, also bejahte er. Außerdem fand er, dass seine Kehle plötzlich sehr trocken war.

Katsuki hatte zwar auf Kirishima gehört und war auf Izuku zugegangen, doch wie sollte er das Gespräch nun beginnen? Wie zur Hölle sollte er über seinen Schatten springen und den Mist gerade biegen, den er verbockte hatte und zugeben, dass er ihn angelogen hatte? Und vor allem, was der Grund dahinter war. Eigentlich war es schon ein Weltwunder, dass Izuku nach seiner Abfuhr überhaupt noch einmal mit ihm reden wollte. Er durfte das hier nicht vermasseln. Vielleicht war es seine letzte Chance! Und die musste er ganz dringend nutzen, wenn er diesen Gefühlen in sich auf den Grund gehen wollte.

Oder war es doch besser zu gehen und ihre komische Beziehung zueinander, was es eigentlich nicht war und auch dieses Namen nicht verdient hatte, aufzulösen und einfach das Weite zu suchen und den Schwanz einzuziehen. Diese seltsamen Gefühle, die er besaß und nur in Gegenwart des Grünhaarigen so intensiv waren, konnte er sicher ignorieren und irgendwann würde er sie vielleicht gar nicht mehr spüren. Ihr Unileben ging auch nur ein paar Jahre und danach würden sie sich sicher auch nie wieder sehen. Vielleicht war er aktuell nur verwirrt und konnte nicht klar denken und sein schneller, aufgeregter Herzschlag hatte nicht das geringste zu bedeuten.

Scheiß Feigling, dachte Katsuki über sich selber und ballte die Hände zu Fäusten. Kirishima hatte Recht und auch wenn der Grünhaarige vielleicht nach diesem Gespräch nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte, hatte er doch eine Entschuldigung und die Wahrheit verdient.

Nachdem er ebenfalls seine Schuhe ausgezogen, seinen inneren Monolog beendet, sich fürs Bleiben entschieden und aufs Bett gesetzt hatte, kam Izuku mit 2 Wassergläsern in je einer Hand zurück, reichte ihm eins davon und setzte sich dann mit etwas Abstand neben ihn, stellte sein Getränk auf den kleinen Nachtschrank ab.

Katsuki wusste nicht, wie er dieses Gespräch beginnen sollte und als die Stille zwischen ihnen bereits unangenehm wurde, räusperte sich der Grünhaarige neben ihm und er sah von dem Wasser in seinen Händen auf.

„A-Also... Was hab ich heute verpasst?", fragte er und Katsuki war innerlich dankbar, dass der Andere den Einstieg tat und er stellte das Glas Wasser neben dem Bett auf den Boden, griff nach seinem Rucksack und kramte nach den Heften, die er sogleich an Izuku übergab.

„Danke.", antwortete dieser und schlug das erste auf, sah abwesend auf seine Schrift.

Katsuki beobachtete ihn, fuhr mit seinem Blick einmal über die verwuschelten kurzen grünen Haare, die ihn an seine Kindheitsfreundin erinnerten, dann über das Gesicht, welches dazu im Gegensatz markanter wirkte, die immer noch gleichen Sommersprossen und als Izuku sein Starren bemerkte und aufsah, verlor sich der Blonde in den grünen Augen und musste feststellen, dass sich sein Herzschlag beschleunigte. Er redete sich ein, dass es nur daran lag, dass der Andere ihn beim Starren erwischt hatte, aber die Wahrheit ließ sich einfach nicht leugnen. 

Die Eingebung traf ihn unvorbereitet, verrückte das Bild aus seiner Kindheit, und er wusste nicht, wie es nun weiter gehen sollte. Vor ihm saß nicht mehr seine Kindheitsfreundin, sondern der Kerl, der seine Brust wärmer werden ließ und diese Erkenntnis machte ihm genau so viel Angst wie sie seine Neugier weckte. Katsuki konnte sich nicht erinnern, in der Gegenwart eines anderen Menschen jemals solche Emotionen verspürt zu haben und fragte sich, was Izuku an sich hatte, dass ausgerechnet er dieses Chaos in ihm anrichten konnte.

I AM IZUKU! - Bakudeku - TransIzukuWhere stories live. Discover now