Kapitel 32 - Scham

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POV – KATSUKI


Entnervt öffnete Katsuki die Tür und wäre beinah über den Geschenkeberg davor gestolpert, denn er war noch nicht richtig wach an diesem Morgen, was weniger an dem fehlenden Koffein lag, als mehr an seinen gestrigen spätabendlichen Gedanken.

Verliebt, ging es ihm immer wieder durch den Kopf und er hatte nur wenig Schlaf bekommen, was man seinem mörderischen Blick sicher ansah. Er war verwirrt über seine eigenen Gefühle, hatte sie bisher immer als Beschützerinstinkt abgetan, doch das waren sie nicht. Izuku hatte in ihm etwas berührt, von dem er nie gedacht hätte, dass er so etwas besaß, was auch immer es war.

„Fuck...", fluchte er am frühen morgen und war kurz davor, die Geschenke einfach beiseite zu treten, doch er bückte sich dann doch und hob sie nach und nach in seinen Flur, würde sich später darum kümmern. Er sah auch einige Süßigkeiten und wusste nicht, warum Leute davon ausgingen, dass er so etwas aß. Dachten die etwa, sein Body kam von ungefähr? Außerdem stand er eher auf das salzige Zeug.

Als Katsuki fertig war, seufzte er, griff nach seiner Tasche und schloss die Tür hinter sich, endlich Bewegungsfreiheit vor sich. Er wollte grade den Flur entlang gehen, als die Tür neben seinem Zimmer geöffnet wurde und zu seiner Überraschung nicht Denki, sondern Kirishima dieses verließ. Er rief noch etwas, dass der Blonde nicht verstand und zog dann verliebt lächelnd das Brett ran.

„Widerlich, wie man am frühen morgen schon so flirten kann.", kommentierte er herablassend und erntete dafür nur einen schiefen Blick von seinem Freund, der sofort den Kopf bei seinen Worten in seine Richtung gedreht hatte.

„Bist du etwa eifersüchtig?", fragte Kirishima neckend, als er neben ihm stand und stieß ihm mit dem Ellenbogen in die Seite. Katsuki wich gekonnt aus und verdrehte die Augen.

„Schwachsinn. Du betonst doch immer wieder, dass, egal wo wir sind, die Frauen auf mich stehen. Ich hab genug Auswahl an jedem Finger.", versuchte der Blonde betont lässig von sich zu geben und wandte sich dann von seinem Freund ab, ging den Flur hinunter. Schließlich begann die erste Vorlesung in wenigen Minuten und er war nicht scharf darauf, bei diesem Augenringen-Typ alias Aizawa zu spät zu kommen.

Kichernd holte Kirishima auf und hielt mit ihm Schritt. „Und ist an einem Finger jemand besonderes dabei?"

Für diese Psychofragen hatte er definitiv noch zu wenig Koffein intus. Katsuki wollte seine gestern gewonnene Erkenntnis noch nicht mit dem Rothaarigen teilen und brauchte es eigentlich auch nicht, immerhin wollte er nichts in Richtung Geständnis machen unternehmen. War also überflüssig. Diese Gefühle würden auch wieder verschwinden, wenn sie keine Beachtung fanden und er konnte seinem Plan, die Unizeit zur besten seines Lebens zu machen, wieder fortsetzen. Einfach ignorieren!

Anstatt sich aushorchen zu lassen, sollte Katsuki besser auf Gegenangriff setzen. „Die Frage ist eher, wie besonders ist Denki im Bett? Die Wände hier sind ziemlich dick..." Worüber er wirklich froh war. Es war was anderes sowas zu hören, als davon berichtet zu bekommen. „...so verknallt, wie du ihn dauernd anstarrst, rate ich mal – 9 von 10? 10 von 10?"

Katsuki konnte sich ein dreckiges Grinsen nicht verkneifen. Kirishima war immer sehr zurückhaltend, wenn es um das Thema Sex ging und wenn er mal eine Beziehung hatte, war diese nach recht kurzer Zeit in die Brüche gegangen, sodass er nicht viel Gesprächsstoff beitragen konnte. Doch so verknallt wie der Rothaarige war, hatte er ihn noch nie erlebt und er war sich sicher, dass es dieses mal länger hielt und dann konnte Katsuki ihn auch ein wenig ausquetschen und all die dreckigen kleinen Geheimnisse der beiden in Erfahrung bringen.

Kirishima schwieg und der Blonde grinste in sich hinein, fand die Verlegenheit recht amüsant und wollte noch etwas Salz verstreuen. „Komm schon...", fing er an und stieß nunmehr seinerseits den Ellenbogen in Kirishimas Seite. „...ich behalte es auch für mich." Verschmitzt sah Katsuki zu seinem Freund rüber, dem ein Schatten über das Gesicht huschte und augenblicklich zog er seinen Arm zurück. Scheiße... „Ist er so schlecht?"

I AM IZUKU! - Bakudeku - TransIzukuTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon