3. Pabos

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"Wir melden uns!"

Äfft Jungkook nun schon zum dreißigsten Mal den Kim Chef nach und es scheint noch lange kein Ende in Sicht zu sein, denkt sich Min Yoongi erschöpft.

Jungkook hat ihn vorhin angerufen und ihn in Yoongis eigenes Café bestellt und seitdem regt sich der Jüngere durchgehend auf. Langsam hat er keine Ahnung mehr, um was es eigentlich gerade geht. Um das Vorstellungsgespräch oder um diesen Kim?

"Weißt du, was Wir melden uns bedeutet?", pöbelt Jungkook erneut. "Es bedeutet, dass sie sich nicht melden werden! Dass ich es schon wieder verhauen habe! Man Hyung, hörst du mir überhaupt zu?"

"Um ehrlich zu sein, nein."

"Danke für Nichts. Wieso sind wir überhaupt befreundet?", seufzt Jungkook und zieht am Strohhalm seines Eiskaffees.

"Jetzt mal ehrlich, Kook. Du redest mich seit einer Stunde voll, dass dieser Kim arrogant sei und gleichzeitig heulst du, dass du schon wieder zu dumm für ein Vorstellungsgespräch warst. Über was regst du dich jetzt mehr auf? Ich blick nicht mehr durch."

Vielleicht mag die Antwort etwas harsch und zu ehrlich gewesen sein, aber Jungkook findet das schon lange nicht mehr schlimm, viel mehr schätzt er die Ehrlichkeit seines besten Freundes.

Trüb rührt Jungkook den Löffel im Glas umher und murmelt: "Ja, der hübsche Kim will mich nicht, denn ich hab ja sein Handy kaputt gemacht und er meinte, dass ich bestimmt ein schlimmer Mitarbeiter sei, wieso habe ich einfach nie Glück? Wieso musste es ausgerechnet der Chef des Kim Guttons sein?"

"Das weiß ich auch ni-", möchte Yoongi antworten, wird aber vom Kellner unterbrochen, der sich unerwartet zu den beiden Freunden setzt.

"Was ist mit unserem Kook los, dass er schon wieder ein Gesicht, wie drei Tage Regen zieht?"

"Er hat schon wieder ein Jobangebot zu Nichte gemacht.", antwortet ihm Yoongi wenig begeistert.

"Ja, und das nur, weil dieser Kim so eingebildet ist! Er hat mich total aus dem Konzept gebracht!", ruft Jungkook aufgeschnappt.

"Na klar, wieder sind die Anderen Schuld.", Yoongi rollt mit den Augen, weil es einfach jedes Mal gleich abläuft: Jungkook macht mal wieder die einfachsten Sachen falsch, ruft dann Yoongi an, sie gehen ins Café, Jungkook bestellt sich seinen geliebten Eiskaffee und beschwert sich, dass die Chefs so streng sind, dann kommt ihr Hyung Jin dazu, der in dem Café arbeitet und versucht Jungkook aufzumuntern und steht hinter dem armen Jungen, statt ihm mal einen Tritt in seinen Pfirsicharsch zu geben.

Yoongi ist dieses Theater leid, jemand soll ihm doch endlich einen dämlichen Job geben.

"Kim? Wo hast du dich dieses Mal beworben?", fragt Jin verwundert und wirkt etwas nervös.

"Kim Gutton, wieso?", schnieft Jungkook und Jin wirkt nervöser. "N-nur so...! Das ist doch ein Weltunternehmen.", stammelt Jin und bekommt langsam rote Wangen.

"Verheimlichst du uns etwas, Jin?", Yoongi lehnt sich vor zu ihm und blickt ihm starr in die Augen, langsam bilden sich kleine Schweißperlen auf Jins Stirn und nervös zitternd rutscht er etwas davon. "Was- Ich? N-nein, wie kommst du darauf?", stottert er und wischt sich in Windeseile über die Stirn.

"Ich weiß nicht, sag du es mir doch." Yoongi kommt ihm noch näher, für Außenstehende mag das ein wenig Falsch aussehen, aber für die drei Freunde ist dieser Umgang ganz normal.

"Oder meinst du etwa, dass Jungkook nicht fähig ist, in so einem bekannten Unternehmen zu arbeiten?", bohrt Yoongi weiter und Jin kommt immer mehr in die Bredouille.

"Hey, was!", ruft Jungkook pampig dazwischen und guckt grimmig zu Jin. "Ist das wahr?"

"Wa- nein!", versucht er sich hektisch rauszureden. "Wieso denkt ihr denn so von mir?"

"Wieso bist du denn so nervös? Das war doch nur eine normale Frage, Hyung."

Yoongis eindringlicher Blick kann sehr gruselig sein, denkt sich Jungkook. Der wirkt vielleicht etwas griesgrämig, aber in Wahrheit ist Yoongi ein sehr guter Menschenkenner.

Plötzlich läutet die unscheinbare Klingel über der Eingangstür - neue Gäste betreten das gemütliche Café. Stürmisch springt Jin auf, verabschiedet sich mit einem flinken "Neue Gäste, da muss ich hin" und stolpert beinahe über den Stuhl, ehe er vor den beiden Frauen haltmacht und ihnen einen Tisch anbietet.

"So ein Vollidiot. Da steckt doch irgendwas dahinter.", überlegt Yoongi, während er den tollpatschigen Kellner beobachtet.

Jungkook stimmt ihm zu und sieht auch verwirrt zu seinem Hyung, der gerade die Bestellung der jungen Mädchen aufnimmt.

"Bei Jin Hyung frage ich mich auch immer, ob er schwul oder doch hetero ist.", fragt sich Jungkook laut. "Einerseits flirtet er richtig viel mit Frauen, aber er bekommt auch viele Komplimente von Männern und scheint nie abgeneigt zu sein."

Yoongi stimmt nickend zu. "Vielleicht ist er ja Bisexuell oder einfach nur nett."

Jungkook möchte antworten, als sein Handy plötzlich klingelt.

"Erwartest du jemanden?", fragt Yoongi.

"Nein, eigentlich nicht. Es ist eine unterdrückte Nummer.", starrt er auf das Handydisplay.

"Geh lieber nicht dran, ist bestimmt nur irgendein Werbeanruf.", meint Yoongi noch, aber da ist Jungkook schon mit einem "Jeon, hallo" rangegangen.

Der Ältere rollt mit den Augen und murmelt: "Ich bin hier doch nur von Vollidioten umgeben."

"Hallo Herr Jeon, hier spricht Kim Namjoon vom Kim Gutton.", ertönt leise aus dem Telefon.

Sofort sitzt Jungkook aufrecht und plötzlich hat er sämtliche koreanische Sprachkenntnisse vergessen. "Hallo? Sind sie noch dran?", ertönt nach einem kurzen Schweigen.

"J-ja, entschuldigen sie. Wieso rufen sie an?", einen kurzen Augenblick hat es gebraucht, bis er seine Sprache wieder erlernt hat.

"Wir möchten ihnen mitteilen, dass sie den Job bekommen. Bitte kommen sie am Montagmorgen pünktlich. Bis dann!"

Drei Sätze und ein aufgelegtes Piepen am Handy und Jungkooks Welt hat sich komplett geändert.

"Was ist los? Wer war das?", fragt Yoongi neugierig.

"Ich- Ich hab den Job. Hyung, ich hab den Job!", ruft Jungkook, springt auf und nimmt seinen besten Freund in die Arme, dabei vergessend, dass sie sich immer noch in einem Cafe befinden.

Auch Jin bekommt das mit und ruft ebenfalls strahlend durch den kleinen Raum: "Mein Kookie hat es endlich geschafft, Glückwunsch!", und hebt einen Daumen nach oben, die Gäste nur am verwirrt schauen.

Peinlich.

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𝐏𝐑𝐄𝐆𝐍𝐀𝐍𝐓 𝐅𝐑𝐎𝐌 𝐌𝐘 𝐁𝐎𝐒𝐒 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏOnde histórias criam vida. Descubra agora