14. Der Tag danach

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"Baby... aufstehen.", flüstert Taehyung mit rauer Stimme und weckt sanft Jungkook, der bis eben wie ein Klammeraffe an Taehyung gekuschelt geschlafen hat.

"Noch fünf Minuten...", murmelt Jungkook noch im Halbschlaf.

"Ich würde dich ja gerne noch schlafen lassen, aber wir müssen in die Arbeit.", schmunzelt Taehyung über Jungkooks Schmollmund.

"Du bist der Boss. Du kannst anfangen, wann du willst.", argumentiert er und möchte sich tiefer in die warme, nach Taehyung riechende Decke einkuscheln.
Aber da macht der Ältere ihn einen Strich durch die Rechnung, zieht mit einem Ruck die Decke von Jungkooks nackten Körper und spricht strenger, als er gerechnet hätte:
"Ich schon, aber ich erwarte von meinen Angestellten Pünktlichkeit. Also raus aus dem Bett."

Jungkook stöhnt genervt, tut aber das, was ihm gesagt wird und macht sich völlig verschlafen fertig für die Arbeit.
"Tae?", kommt er müde in die Küche, in der Taehyung an der Kaffeemaschine hantiert.

"Auch mal da?" Jungkook brummt nur als Antwort. "Hier."

Augenblicklich erhellen sich Jungkooks Augen und dankend nimmt er das Glas an. "Mir ist aufgefallen, dass du immer Eiskaffee trinkst. Zwar etwas seltsam, das am morgen zu trinken, aber du magst es, also hab ich dir einen gemacht."

Darf er Kim Taehyung sofort heiraten? Noch nie waren irgendeiner seiner Dates oder wie man es nennen mag so aufmerksam und ist aufgefallen, dass er einen Faible für Eiskaffee hat. "Danke Taebaby!"

"Du hast mich Baby genannt.", erwidert Taehyung lächelnd, küsst Jungkooks Wange, als sie sich rosa färbt. "Ich mag es."

"Ich mag es auch, wenn du mich so nennst...", murmelt Jungkook schüchtern und wendet den Blick vom Älteren ab, der lacht und die Arme um die schmächtige Taille des Jüngeren legt. "Trink deinen Kaffee aus, Baby, dann fahren wir zur Arbeit. Heute wird es sehr viel zum Tun geben."

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In diesem Moment ist Jungkook noch nicht klar gewesen, wie viel es am heutigen Tag zu tun geben wird, denn er hat nicht einmal Zeit, sich am Wasserspender einen Becher rauszulassen.

Sein Telefon klingelt beinahe im Minutentakt, muss vom fünften Stockwerk in den Zehnten, nur um dann Minuten später in den zwanzigsten zu müssen, von dort in den Eingangsbereich um potenzielle Kunden zu empfangen und in Taehyungs Büro im höchsten Stock zu begleiten.

Und seine Gedanken, die neben zu noch ununterbrochen an der gestrigen Nacht weilen, hindern ihn am konzentrierten Arbeiten.

Zarte Hände, die seine erhitzte Haut erkunden.
Unglaublich weiche Lippen auf seinen, die sich wie das letzte Puzzleteil anfühlen, in einem schier nie enden wollenden Puzzlehaufen.
Seine sanften Worte, die nur so mit Liebe gefüllt waren.

Beim bloßen Gedanken könnte der Jüngere direkt wieder hart werden und nach Taehyungs Nähe betteln - so sehr auf Wolke sieben fühlt er sich bei seinem Chef.

"Hallo Mrs Kim, bitte folgen Sie mir.", verbeugt er sich höflich vor der jungen Frau. Auf seiner Liste steht, dass sie Kim Youjung heißt und in wenigen Minuten ein wichtiges Gespräch mit Taehyung hat.

Sie wirkt auf ihn abgehetzt und gestresst und doch sieht sie wunderschön aus, markante Wangenknochen, große Augen mit vollen Lippen. Wäre Jungkook nicht schwul, hätte er sie vielleicht nach ihrer Nummer gefragt.

Sie nickt nur und tippt zügig auf ihrem Handy rum, ehe sie einfach an Jungkook vorbei läuft, als würde sie sich blind in der großen Firma auskennen.
Als wäre sie öfters hier.
Als würde sie Kim Taehyung gut kennen.

"Ich kenne den Weg, danke.", verabschiedet sie sich.

Perplex guckt er ihr nach, lässt sie aber gehen. Sie ist also wirklich öfters hier, aber wieso hat er diese Frau dann bis jetzt noch nie gesehen?

"Kook? Was machst du hier noch? Wir haben gleich ein Shooting!", kommt Hoseok wie aus dem Nichts angelaufen und augenblicklich erwacht Jungkook aus seinen Gedanken und sieht völlig entgeistert seinen Hyung an.
"Oh gott, das habe ich total vergessen! Dabei muss ich noch meine Kamera holen und aufbauen, Namjoon anrufen, die neue Kollektion anschauen und ein ausführliches Statement abgeben und-!"

Hoseok lacht auf. "Das klingt nach Überstunden. Jetzt komm, umso schneller werden wir fertig."

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Sehr lautes Magengrummeln hallt durch das leere Zimmer. Jungkook hat solch einen Hunger, dass er kaum noch stehen kann. Er fühlt sich dehydriert, schlapp und hungrig. Mittlerweile ist die Sonne untergegangen, die meisten sind nachhause gegangen, aber er sitzt immernoch in der Firma, noch lange keine Befreiung in Sicht.

Nach einem Nerven aufreibenden Fotoshooting mit Hoseok ist er am Ende gewesen, er ist für heute an seinem körperlichen Limit angekommen.

Und trotzdem sitzt er gerade an der Kollektion. Wenn er ehrlich ist, findet er sie hässlich.
Samtstoff hat ihn noch nie gefallen, auch diese knalligen Farben entsprechen kein bisschen seinem Geschmack, aber das kann er schlecht in den Bericht schreiben, denn es ist zwar seine Meinung gefragt, aber nicht seine persönliche.
Deshalb versucht er gerade seine Kritik versteckt zu platzieren, gelingt ihm aber nicht, seine Nerven sind bis zum Ausmaß gereizt, da hat er wirklich keine netten Worte mehr übrig.

"Man, ich will nach Hause...", quengelt er und zieht an seinen Haaren.

"Brauchst du Ablenkung, Babe?"

Er hat um Himmelswillen nicht bemerkt, wie eine Person das gedämmte Zimmer betretet und schon gar nicht hat er mit Taehyungs rauer Stimme gerechnet.

Erstarrt sieht er zu Taehyung, der mit langsamen Schritten auf ihn zu kommt.
Er erkennt das verschmitzte Lächeln, das er am Abend zuvor schon im Gesicht trug.

"T...Taehyung...", stottert Jungkook überfordert, bemerkt, wie sein Körper nach Taehyung schreit.

"Komm, ich lenke dich für einen Moment ab und dann machen wir den Bericht gemeinsam fertig.", haucht Taehyung nachdem er sich zum Jüngeren herunter gebeugt hat und einen federleichten Kuss auf den Hals platziert.

Benommen nickt Jungkook und lässt sich in die Arme ziehen und kann es kaum abwarten, seine Träumerein des gestrigen Abends noch einmal aufleben zu lassen.

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