𝐏𝐑𝐄𝐆𝐍𝐀𝐍𝐓 𝐅𝐑𝐎𝐌 𝐌𝐘 𝐁𝐎𝐒𝐒 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ

4. D-1

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Jungkook hat sich bis heute eigentlich immer für ziemlich schlau gehalten, aber gerade zweifelt er an sich selbst, wenn er die Maschine vor sich betrachtet.

"Verflucht!", zischt er leise und schlägt einmal mit dem Handballen gegen die Kaffeemaschine, die vermutlich mehr kostet als seine monatliche Miete.

Der Auftrag hieß: Mache für Herrn Kim einen Kaffee.

Aber jetzt zickt die Kaffeemaschine, zumal er keine Ahnung hat, wie dieses Monsterteil überhaupt funktioniert. Normalerweise bekommt er seinen Eiskaffee von Jin Hyung zubereitet und macht sich selbst sehr selten, extrem selten - überhaupt nicht - einen Kaffee.

Wie ein Volldepp guckt Jungkook auf das Display, das irgendein Fehlercode vorschlägt, aber nicht mal die simplen Worte versteht er mehr. Genervt stöhnt er auf und reibt gestresst die Stirn.

"Du musst die Bohnen auffüllen und das Wasser.", ertönt auf einmal eine höfliche Stimme hinter dem verzweifelten Jungkook.

"Hm?", verwirrt dreht er sich um und erkennt einen etwas kleineren jungen Mann mit auffällig bunten Haar - lila hat der Unbekannte sie gefärbt.

"Schau hier.", und schon huschen seine Finger flink auf der Kaffeemaschine. "Jetzt sollte es wieder funktionieren. Ich bin übrigens Jimin.", lächelt der junge Mann herzlich.

"Dankeschön und Jungkook.", stellt er sich knapp vor und lässt den gewünschten Kaffee raus.

Das nächste Problem ist, er weiß nicht, für welchen Kim der Kaffee nun sein soll - immerhin heißen beide Chefs Kim.

Frustriert seufzt Jungkook, geht sich einmal durch die Haare und guckt das dampfende, braune Substanz in der Tasse an.

"Und jetzt?", murmelt er, ohne einen weiteren Plan zu haben, dabei vergessend, dass Jimin neben ihm steht.

"Ich glaube, du musst den Kaffee zu Kim Taehyung bringen. Er mag ihn am liebsten schwarz."

Jungkook nickt, überlegt, welcher der beiden damals nach einem Taehyung aussah, aber er kann es sich bei keinem von beiden vorstellen. Jimin kichert leise, zieht ihn am Ärmel mit. "Ich zeig dir sein Büro."

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Mit einer staunenden Aussicht auf die Hauptstadt Südkoreas steht Jungkook mit dem noch dampfenden Getränk vor dem Büro, in dem Kim Taehyung sitzt. Links von der Tür hängt ein kleines Schild, auf dem in dicker Schrift der Name des Bosses steht.

Auf einen Schlag wird er nervös, seine Hand zittert, sodass er sich selbst ermahnen muss Ruhe zu bewahren, sonst schwappt noch der Kaffee über und Jungkook möchte sich nicht ausmalen, was dann passieren würde.
Vielleicht ist Kim Taehyung sehr pingelig und würde ihn mit lautem Gebrüll einen neuen Kaffee bringen lassen?

Jungkook möchte an seinem ersten Arbeitstag alles richtig machen - er muss einen guten Eindruck hinterlassen.

Mit einem letzten tiefen Atemzug drückt er die Türklinke hinunter und tretet in den sehr großen Raum. Das Zimmer ist nur so umgeben von Seouls Skyline, eine Couch mit einem kleinen Beistelltisch in der einen Ecke, in der anderen reihen sich mehrere Regale mit ein Haufen Akten und in der Mitte der große, sehr chaotische Schreibtisch, an dem kein anderer als Kim Taehyung sitzt.

"Na endlich, was hat das so lange gebraucht?", beschwert sich der Boss und Jungkook stellt den Kaffee ab.
"Es tut mir leid, Sir. Das wird nicht mehr vorkommen.", höflich verbeugt sich Jungkook und möchte wieder das Zimmer verlassen, doch der musternde Blick lässt Jungkook einfrieren.

Plötzlich hält Jungkook einen ganzen Stapel Blätter in der Hand, worüber er kaum drüber schauen kann. "Oh-", kommt es überrascht aus seinem Mund.

"Das muss alles abgeheftet werden. Viel Spaß.", antwortet Kim Taehyung kalt wie immer und tippt mit sanften Bewegungen auf der Tastatur.

"U-und wo?", stottert Jungkook, denn er hat sich schon immer schnell klein gefühlt, wenn eine Person viel Autorität ausstrahlt.

Taehyung schnalzt genervt mit der Zunge und zeigt auf das Regal links von Jungkook.

"Da-?", einmal schluckt er. Es wird Ewigkeiten brauchen, das alles dort einzuheften. Und dann ist er auch noch die ganze Zeit mit diesem Mann, sein noch immer viel zu heißer Chef, im selben Raum.

Taehyung entspricht leider genau Jungkooks Idealtyp.

"Gibt es ein Problem?" Hektisch schüttelt Jungkook den Kopf und mustert die einzelnen Ordner. Okay, dann mal los, denkt er sich und schaut sich das erste Blatt an und sucht den dazugehörigen Ordner.

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Nach einer Zeit kommt er in die Arbeit rein, mittlerweile weiß er, wo jeder Ordner steht und spart sich das lange Suchen.

Ab und zu verlässt ihn ein freudiges Aufstöhnen, wenn es wieder ein Blatt weniger wird. Nur eines lässt seine Unsicherheit bestehen, nämlich der junge Chef, der immer wieder Jungkook beobachtet. Zwar merkt es der Jüngere nicht, denn er steht meistens mit dem Rücken zu Taehyung, aber der Boss selbst, erwischt sich jedes Mal dabei, wie er die schlanke Taille und den pfirsichartigen Hintern seines neuen Angestellten betrachtet - beinahe anstarrt.

"Geht es auch schneller? Ich hab gleich einen Termin." Jungkook meint, sein Herz würde in die Hose rutschen, als die tiefe Stimme aus dem Nichts ertönt. Seit zwei Stunden haben beide kein Wort gesprochen, jeder war in seine Arbeit vertieft gewesen und plötzlich den Chef zu hören, bringt Jungkook aus dem Konzept.

Ist seine Stimme noch tiefer geworden?

"Ja... verzeihen sie, dass ich so lange brauche."

"Beeil dich einfach."

Er nickt als Antwort und beginnt schneller zu arbeiten, doch als sich ein Ordner verkeilt hat und er mit Ruck diesen herauszieht, rutschen auch die anderen aus dem Regal.

Ängstlich reißt er die Augen auf, ehe er sie zusammen kneift, schützend die Arme vor sein Gesicht legt und sich auf einen schmerzhaften Ordnerregen einstellt.

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Aber dieser kommt nicht, denn Jungkook wird an an der Taille zurückgezogen. Mit einem überraschten Schrei drückt sich Jungkook in die muskulöse Brust.

Er trainiert also...

Ein lauter Aufprall ertönt und einige Ordner kommen auf dem Boden auf.

"Du musst besser aufpassen. Ich will meinen neuen Angestellten nicht am ersten Tag missen."

Knallrot läuft der Jüngere an, unbewusst hält er die Luft an und springt hastig weg, schnell verbeugt er sich tief und entschuldigt sich mehrfach.

"Tut mir leid. Es tut mir leid... Ich werde das schnell aufräumen.", er traut sich nicht, in die Augen seines Chefs zu blicken, dreht sich um und räumt alles hastig auf.

Taehyungs Lippen ziehen nur ein Grinsen, seine Augen wandern wieder zu diesem verboten gutaussehenden Po.

Er freut sich sehr auf die kommende Zeit.

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