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Anmerkung der Autorin:

- Triggerwarnung - 

In diesem Kapitel könnte starker Alkoholkonsum einige triggern. Wer das nicht lesen kann oder will, sollte es überspringen.

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Abends in den Club zu gehen, um meinen Geburtstag zu feiern, war keine gute Idee. Die Stimmung war mies, was nicht zuletzt daran lag, dass Elias mir überallhin folgte und wie ein Schoßhündchen an meiner Seite klebte.

Was sollte er auch anderes machen? Ich war schließlich die einzige Person, die ihn sehen konnte und dementsprechend ertragen musste.

Mila hatte noch zwei Freundinnen mitgenommen und war gerade dabei, mit ihnen wild auf der Tanzfläche umherzuspringen. Luca und ich hatten uns in eine Ecke zurückgezogen, während Elias mich abschätzend aus einigen Metern Entfernung beobachtete. Sicher dachte er, was für ein langweiliges Mädchen ich war. Oder er überlegte sich eine Strategie, mich doch noch von sich zu überzeugen. Aber ehrlich: Ich ging stark davon aus, wenn ich mir genug Alkohol einflößte und danach vollkommen betrunken in mein Bett fiel und die ganze Nacht wie ein Stein schlief, wäre er am nächsten Morgen verschwunden.

Ich griff nach Lucas Arm, schrie ihm ins Ohr, dass ich uns etwas zu trinken besorgen würde und holte uns schließlich einen Becher mit Jimmy, Johnny, Jack und Cola. Torkelnd wankte ich durch die feiernde Menge zurück zu meinem besten Freund. Es fiel mir zunehmend schwerer zu laufen, was bedeutete, dass der Alkohol allmählich seine Arbeit machte. Einen Fuß vor der anderen und dann auch noch irgendwie aufrecht, gerade und anmutig zu stolzieren, das war schon in normalem Zustand für mich verdammt anstrengend, doch jetzt mit Elias' Blick im Nacken noch eine Spur schwieriger.

„Weissu was?", brüllte ich. Mittlerweile hatten wir uns in eine der Sitzecken gesetzt. Ich tätschelte freundschaftlich Lucas Knie und war noch nie so glücklich gewesen, dass ausgerechnet er neben mir saß.

„Was?"

„Ich finns richtig gut, dassu da bis", lallte ich.

„Ich auch." Er tätschelte seinerseits mein Knie.

„Darauf Prost!" Bei dem Versuch, meinen Becher zu heben, schwappte etwas von seinem braunen Inhalt auf meine Hose. Hubsi. Aber egal. Ich gackerte los.

„Prost!" Wir stießen an und kippten anschließend die Cola mit Wodka, Whisky oder sonst was herunter. Das Zeug brannte mir in der Kehle und ätzte die Speiseröhre hinunter, sodass ich kurz die Augen zusammenkneifen musste. Als ich sie wieder aufmachte, fiel mein Blick seltsamerweise auf Elias, der ein paar Meter weiter an einer Spiegelsäule lehnte und die Arme vor der Brust verschränkt hatte. Meine alkoholbenebelte Laune sank. Was glotzte der denn so doof? Sollte er nicht wieder in irgendeiner Geschichte mit einem Mädchen zusammen sein und irgendetwas unanständiges mit Schlagsahne anstellen? Jedenfalls sollte er nicht dort herumstehen und doofe zu mir rüber glotzen!

Luca lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf sich, indem er mir meinen Becher aus der Hand nahm. „Ich hole Nachschub", meinte er grinsend und strich mir dabei mit den Fingern über die Hand. Ich lächelte dankbar.

„Subba!"

Nachschub hörte sich immer gut an.

Vor allem, weil Elias noch immer so bescheuert gaffte. Ich hasste meine Wahnvorstellungen mehr denn je und hätte sie am liebsten zum Teufel gejagt. Leider half da nur, sie im Alkohol zu ertränken.

Etwas schwerfällig stand Luca auf, und ich musste wieder lachen, weil das so komisch aussah. Dann lief er hinüber zur Bar und kämpfte sich an meinem Bookboyfriend vorbei, der natürlich keinen Zentimeter zur Seite wich und ihn taumeln ließ.

What if ...Where stories live. Discover now