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Heavenly Maybe - Gengahr

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Heavenly Maybe - Gengahr

Montag, 14:45 Uhr

Valentin schaute mich mit einem Grinsen an, griff mich am Handgelenk und ließ mich sanft auf das Sofa fallen. Sofort bemerkte ich, dass sich an ihm etwas verändert hat. Das Grün in seinen Augen ist um ein paar Nuancen dunkler geworden, seine Atmung geht schneller. Er beugte sich über mich und stützte sich mit seinen Armen rechts und links neben mir ab. Die Venen an seinen Armen traten deutlich hervor. Oh, I can't do this anymore. Ich spürte bereits seinen Atem an meinen Lippen ...

"Hallo, ihr Süßen! Seid ihr schon zu Hause?" Die Stimme meiner Mamá hallte durch das Haus. Valentin schloss kurz die Augen. Dann schlug er seine Augen wieder auf und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Man ey, fast hätten wir uns geküsst! Meine Mamá kam immer genau in den ungünstigsten Momenten.

Ich weiß noch, als ich früher, als ich mit 8 Jahren hier zu Besuch war, mir 10 € stibitzen wollte für ein Eis. Sie hat mich erwischt. Und ich musste dafür von den 10 € ein Eis für sie kaufen.

Schnell richteten Valentin und ich uns auf. Valentin fuhr sich mit einem Finger über seine Lippen und nickte mir zu. Meine Knie waren weich wie Butter, die lange in der Sonne gelegen hatte. "Jap. Englisch ist ausgefallen."

Ich konnte von Glück reden, dass ich diese Sätze zustande brachte. Meine Beine zitterten und meine Wangen fühlten sich heißer als heiß an. Werde ich krank? Liegt vielleicht am Wetterumschwung.

"I-Ich geh dann mal hoch. Muss noch Hausaufgaben machen." Warte. Stopp. Seit wann wollte ich freiwillig Hausaufgaben machen? Gerade wollte ich losgehen, als Valentin mein Handgelenk griff und sich nah an sich heranzog. "Es ist noch nicht vorbei." Ich starrte ihn an. Bestimmt veräppelt er mich. Ich suchte nach irgendwelchen Indizien, irgendein verstecktes Grinsen oder nur den Hauch einer Belustigung. Aber er war ernst und hielt mein Handgelenk fest.

Ich wusste nicht so recht, was ich dazu sagen sollte. "Alles klar, bre." Junge nee, was laber ich denn da? Das macht es nicht besser. Kann es sein, dass hier in Spanien gefühlt alle Jungs auf mich stehen? Tja, hier hat man auch nicht so eine Freundin, die einem alle wegschnappt.

Ich will ja keine Namen nennen, Lucy hat sich nicht gemeldet. Hat nicht geschrieben, wie es mir hier in Spanien geht. Klar, ich bin erst seit ein paar Tagen hier, aber ich denke, jede Freundin an ihrer Stelle hätte sich bei mir gemeldet. Aber so richtig Ahnung habe ich tatsächlich nicht, weil ich außer Lucy noch keine richtige Freundin hatte. Und deswegen war ich jedes Wochenende besoffen auf Partys. Und hatte immer einen neuen Typen. Um den Schmerz zu vergessen, dass ich mich alleine fühlte. Denn Dad und Carla waren immer arbeiten.

Was ich auch noch wusste: Mein Dad und Carla hatten mich nicht aus Fürsorge hier nach Spanien geschickt. Sondern, weil sie Angst um ihren Ruf hatten. Ich hatte die beiden vorher beim Gespräch über meine „Bestrafung" belauscht. Ich saß auf der Treppe und stellte meine Ohren auf, um zu hören, was mir blühen würde. Carla betonte, dass sie Angst um den Ruf hatte. "Jürgen. Ich mache mir Sorgen um unseren Ruf. In der Nachbarschaft wird schon gelästert, weil deine Tochter so freizügig herumläuft, ständig Jungs mitschleppt und viel zu viel Alkohol trinkt." Sie schlug vor, mich in ein Internat zu stecken, was mein Dad gut fand. Aber meine Mamá war strikt dagegen und forderte die beiden auf, mich herzuschicken, wenn ihnen das alles zu viel wird.

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