Kapitel 2

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Mit diesem Worten erhob sich mein Freund und Schritt aus meinem Gemach. An der Tür angekommen, hielt er inne. „Ich hoffe du entscheidest dich noch um." und setzte seinen Weg fort.

Der Abschied von Elrond und Arwen fiel mir schwer, doch ich ging mit Zuversicht im Herzen.

„Wir werden uns wiedersehen!" versicherte ich meiner Freundin und ihren Vater. Der letzte Blick zurück auf das schönste Fleckchen Mittelerde, dass ich kenne – Bruchtal ... mein zu Hause. So manche Male schweiften meine Gedanken dorthin und auch zu den längst vergangenen sorgenlosen Zeiten, nach denen ich mich zurücksehnte.

Die Gemeinschaft legte eine lange Wegstrecke zurück, die ausreichte, um neue Freundschaften zu schließen. Jeder der Gefährten hatte seine Stärken und Schwächen. Legolas kannte ich bereits nur zu gut, doch hätte ich nicht damit gerechnet, dass er so nachtragend sein würde. Der Zauberer, war rätselhaft, doch ich liebte seine Geschichten. Nicht zum ersten Mal schloss ich mich einer Unternehmung mit Mithrandir an. Gandalf half damals einer Gruppe von Zwergen Erebor zurückzugewinnen und war in der Schlacht der fünf Heere dabei. Er war mir damals ein guter Freund. Der Zauberer munterte mich auf, nachdem Legolas fortging, weil er Tauriels Zurückweisung nicht ertragen konnte.

„Du bist schön, klug, talentiert und absolut liebenswert – der Mann, der dein Herz verdient, wird dir über dem Weg laufen." baute er mich damals auf. Im Gegensatz zu meinem Elbenfreund, war er erfreut mich bei dieser Unternehmung erneut dabei zu haben.

Die kleinen Hobbits waren quirlig und hatten viele Flausen im Kopf. Sie beherrschten nicht die Kampfkunst und wollten das auf der Schnelle mit Hilfe von Aragorn und Boromir erlernen. Für mich war das einfach ein belustigendes Schauspiel. Nun der Krieger aus Gondor war etwas rätselhaft und vor allem besessen von dem Ring der Macht, den Frodo ständig um seinen Hals trug. Doch seine Absichten waren nicht böser Natur. Er wollte, was alle Herrscher wollten ... ihr Land vor der Zerstörung bewahren, um jeden Preis. Die Lösung schien für ihn eindeutig und zum Greifen nah... . Dennoch entschied er sich der Gemeinschaft anzuschließen, um den Ring zum Schicksalsberg zu bringen und somit Sauron zu stürzen.

Der kleine Hobbit tat mir leid... das pure Böse am eigenen Körper zu tragen auf unbestimmte Zeit, veränderte das Gemüt eines jeden Lebewesen.

Der Zwerg – Gimli begegnete Legolas und mir mit Argwohn. Entweder mied er uns oder versuchte mit gehässigen Sprüchen uns aus der Reserve zu locken. Der Elbenprinz reagierte gelassen und die wenigen Worte, die er mit mir wechselte, mahnte er mich, nicht auf die Sticheleien einzugehen.

Es dauerte nicht lange, da begegneten uns die ersten Hindernisse. Doch keines war so groß, wie der Troll und eine Orkmeute in den Hallen von Moria.

Sobald wir die Gefahr ausmachten, bugsierte man mich in die hinterste Reihe zum Schutz der Hobbits. Die Trommeln und Schreie nährten sich der Sackgasse, in der wir uns befanden. Meinen Mut krampfhaft festhaltend, spannte sich jeder Muskel in meinem Körper zum Zerreißen an. Legolas behielt mich die ganze Zeit im Auge. Um ihn nicht tatsächlich abzulenken, wie er es vor dem Aufbruch behauptete, überspielte ich meine Furcht – oder versuchte es zumindest.

Die Holztore wurden von Aragorn, Legolas und Boromir mit Äxten verriegelt. Emsig erarbeiteten sich unsere Gegner einen Weg. Wir Bogenschützen ließen Pfeil um Pfeil fliegen, um möglichst viele Orks zu töten, bevor sie die Halle stürmen würden. Mit einem lauten, dumpfen Geräusch viel das Tor aus den Angeln auf den steinernen Boden. Unzählige Bestien strömten ungehindert hinein. Im Schlepptau einen Höhlentroll, der blind und wild seine Keule schwang. Die kleinen Hobbits neben mir hielten ihre kurzen Schwerter, die mich stark an Brieföffner erinnerten, in die Höhe – voller Tatendrang und zugesprochenen Mut. Aragorn, Boromir, Gandalf, Gimli und Legolas streckten die ersten Angreifer mühelos nieder. Doch es dauerte nicht lange, da drangen die ersten kleinen Biester durch. Der Höhlentroll hielt alle auf Trab und man musste äußerst wachsam sein. Der blonde Elb schoss Pfeile in den Troll, was ihn nicht wirklich bremste, im Gegenteil, er hatte es auf Legolas abgesehen und schwang seine Kette nach ihm. Viel Zeit blieb mir nicht, das zu beobachten oder gar ihm zu helfen ... meine Gegner wurden immer zahlreicher. Ich schützte nicht nur mich, sondern auch die weniger kampferprobten Auenlandbewohner. Dunkles Blut bedeckte den Boden, doch es kamen immer mehr Feinde.

Frodo wurde von dem Monstrum verletzt, was alle dazu brachte, ihre ganze Kraft auf den Fall des Trolls zu konzentrieren. Boromir und ich bearbeiteten gleichzeitig die Beine des Ungeheuers, während Pippin und Merry mit Gebrüll auf seinen Kopf sprangen und einstachen und Legolas Pfeil um Pfeil auf den Kopf zielte. Ein lauter, dumpfer Aufprall - endlich starb das Biest vor unseren Füßen. Für einen Moment waren keine Orks zu sehen und so widmeten wir uns den verwundeten Hobbit. Keiner glaubte, dass er den Speerstoß, welcher einen Eber ohne weiteres tötete, ihn verschont hatte.

Wieder erwartend überlebte er, dank seines Kettenhemdes aus Mithril.

„Fehlt dir etwas?" fragte mich leise der Elbenprinz. Erstaunt, dass er überhaupt mit mir redete, schüttelte ich bloß den Kopf.

„Gut! Das sollte auch besser so bleiben!" sagte er zwar ernst, doch meine ich ein kleines Schmunzeln erkannt zu haben.

Gandalf führte uns aus der Halle – der Ausgang war nah und das Tageslicht würde uns vor weiteren Angriffen der Orks schützen. Eilig rannten wir zur Brücke von Khazad-dum, doch weit kamen wir nicht. Von der Decke und aus allen Winkeln der Höhle krochen die Orksöldner hervor. Das würde unser Grab werden, wenn nicht noch ein Wunder geschehen würde.

Wir mussten stehen bleiben, umzingelt – von Orks die in Aufruhr gerieten. Ein tiefes Knurren und Dröhnen war aus der Ferne zu hören. „Ein Balrog" sagten Gandalf und Legolas gleichzeitig. Ich solle mit meinen Wünschen vorsichtiger sein... . Kaum einer wusste, was das für eine Gefahr bedeutete, doch der laute Ausruf des Zauberers „LAUFT" , machte deutlich, in welch einer Gefahr wir schwebten.

Eine kleinere Brücke, die nicht mehr vollständig in Takt war, galt es zu überwinden. Legolas sprang als erster hinüber und sicherte alle Nachkommenden. Ich sprang vor Frodo und Aragorn, als weitere Steine bröckelten und das Konstrukt einzustürzen drohte. Boromir und der Elb fingen die beiden in Not geratenen, während ich Orks mit Legolas Pfeilen beschoss, die uns wiederum beschossen. Es waren zu viele, doch ich musste die erledigen, die uns gefährlich werden konnten.

Plötzlich geschah es. Ein stechender Schmerz in meiner rechten Schulter – ein Orkpfeil – höchstwahrscheinlich vergiftet, traf mich.

Gandalf zog mir sofort den Pfeil heraus – ich schrie vor Schmerzen, lauter als alles andere, was man in der Höhle von den Angreifern hören konnte. Meine Sicht vernebelte und ich sah nicht mehr eindeutig, wo ich hinlaufen musste, das war fatal – der Weg war nicht breit und ein Fehltritt bedeutete den Sturz in den Tod. Jemand hielt mich an der Hüfte und schob mich vorwärts. Nahezu blind vertrauend lief ich so schnell meine Füße mich trugen.

Mit einem Mal wurde alles schwarz und ich spürte, wie ich fiel, ob in die Tiefe oder lediglich zu Boden, konnte ich nicht mehr ausmachen. Mein Körper versagte und erlag der Vergiftung.

DU hast die Wahl (Legolas/Eomér FF)Where stories live. Discover now