Kapitel 7/Variante Eomér

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Immer dem heiteren Treiben nach folgte ich den Geräuschen, die von der Vorbereitung des Festmahls herkamen und suchte meine Freunde auf. Doch so weit kam ich erst gar nicht. Eine Tür öffnete sich und Eowyn linste hindurch.

„Gilenya – komm ich leih dir was von meinen Sachen und du kannst bei mir baden." Dankbar nahm ich das Angebot an. Wir konnten uns prächtig unterhalten. Wir hatten so viel gemeinsam. Sie klagte ihr leid über ihren überfürsorglichen Bruder und erzählte mir mehr von ihm, was mein Interesse an dem Mann nur noch größer werden ließ.

„Ich glaube er hat ein Auge auf dich." Gab sie mir den Hinweis. Nun nach meiner letzten Erfahrung war ich mir dessen nicht so sicher.

„Ach was ... ich glaube er mag nur einfach dieses Spiel ... weißt du, was ich meine?" äußerte ich meinen Eindruck.

„Eomér spielt nicht! Wenn er eine fürs Bett haben will – nimmt er sich, was er will. Das, was er mit dir macht ... er wirbt um dich. Noch nie hat er sich mit einer Bettgefährtin mehr als fünf Sätze unterhalten. Wahrscheinlich wusste er nicht einmal deren Namen. Nein, alles, was er bei dir machte, zeigt mir, dass du für ihn mehr bist." Eowyn kannte ihren Bruder besser als jeder andere. Ihrem Urteil, was mir Hoffnung machte, konnte ich vertrauen.

Gemeinsam gingen wir hübsch zurecht gemacht in die Königshalle, wo sich bereits einige versammelten. Der Eorlinga stand gerade bei Legolas und schien sich mit ihm zu unterhalten. Als der Elb mich erblickte, machte er seinen Gesprächspartner auf mich aufmerksam. Der Hauptmann sah mich an, sein Blick wurde etwas lüstern, nachdem er sich bei Legolas rückversicherte. Mein Freund klopfte ihm auf die Schulter und ließ ihn dort stehen.

Eowyn, Aragorn, Legolas, Gandalf, der Zwerg und ich standen in der vordersten Reihe vor Theodéns Thron. Eomér lief an mir vorbei und streifte meinen Arm. Er positionierte sich schräg hinter dem König und lauschte ebenso wie wir alle seinen Worten. Der Blick des jungen Mannes hielt mich gefangen. In meinem ganzen bisherigen Leben hat mich noch nie jemand so sehr mit den Augen gefesselt, wie er das konnte. Meine Knie wurden weich. Dieser Mann dürfte alles mit mir anstellen. Ich wäre flüssiges Wachs in seinen Händen.

Nach der Ansprache wurde anlässlich des Sieges gefeiert. Nicht lange, da wurde mir von Eomér selbst ein Krug mit Wein gereicht. Es war nicht viel drin. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich ihn an. „Hattest du auf dem Weg hierher schon solchen Durst?" scherzte ich. Er grinste breit. „Ich will nicht das du dich betrinkst und nachher nichts mehr mitbekommst." Sprach er direkt in mein Ohr, da es um uns herum ziemlich laut war.

„Was sollte ich denn noch unbedingt mitbekommen?" hakte ich nach.

Der Krieger zog mich an der Hüfte zu sich. Sein Kopf neigte sich zu mir und seine Lippen nährten sich meinen. Langsam berührten sich unseren Lippen und genüsslich drang seine Zunge in meinen Mund. Meine Arme legte ich um seinen Nacken und ich ließ mich in den Strudel des Rausches ziehen. Seine Lenden pressten sich an meine und ließen mich seine Erektion deutlich spüren. Hatte ich seine Meinung ändern können?

Leicht keuchend beendete er den Kuss. „Du bringst mich um den Verstand! Ich bin es nicht gewohnt so aus der Fassung gebracht zu werden. Wenn du mich noch willst..." deutete er zuletzt an.

Auf einmal war meine Kehle ganz trocken. Ohne einen Laut von mir zu geben, nickte ich nur zustimmend. Sein unwiderstehliches Lächeln wurde breiter.

Seine Hand nahm meine. Er führte mich durch die Menge in das Gemach, wo wir zuvor beide im Bett lagen. Es muss dementsprechend seines sein.

Die schwere Tür öffnete sich und mir offenbarte sich der Raum einzig erhellt von dutzenden Kerzen. Eomér hatte sich also vorbereitet. Abwartend stand ich da und ließ meinen Blick schweifen. Ohne Vorwarnung zog es mir die Beine weg und der Krieger trug mich hinein, setzte mich auf dem Bett ab.

DU hast die Wahl (Legolas/Eomér FF)Where stories live. Discover now