Kapitel 7/ Variante Legolas

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Die Reise nach Edoras wurde fortgesetzt.

Mitgehangen, mitgefangen war meine Devise und so blieb ich für den restlichen Abschnitt der Strecke wach.

„Du warst bereits in Edoras... erzähl mir davon." bat ich Legolas, um ihn abzulenken und mich wach zu halten. Aber auch weil ich es wirklich wissen wollte.

„Mhhhm, ich habe mich hauptsächlich mit den Wachmännern geprügelt." scherzte er. Sein Lachen steckte mich an und so wurde unsere Stimmung zunehmend lockerer und weniger angespannt als zuvor.

„Der Anlass war wirklich traurig ... Theodén musste seinen eigenen Sohn zu Grabe tragen. Seine Cousine – Eowyn, sang ein Trauerlied für ihn. Ihr Gesang klang so furchtbar, dass ich große Mühe hatte, meinen Gesichtsausdruck dem Anlass entsprechend beizubehalten." deutete er anständig an. Legolas zeigte stets tadellose Manieren, das war ihm sehr wichtig und das bezog er auch in seiner Ausbildung mit ein. Unzählige mahnende Blicke erntete ich bereits in meinem Leben von ihm. Gerade deswegen war es dennoch lustig und wir lachten beide über diesen Vorfall.

„Das habe ich vermisst..." ein liebevoller Kuss wurde auf meine Wange gehaucht.

„Was genau?" fragte ich nach, wohl wissend was er meinte.

„Dein Lachen, deine ansteckend gute Laune. Die Welt droht unterzugehen ... doch du schaffst es immer wieder Licht ins Dunkle zu bringen. Das ist es, was dich ausmacht .... verliere das bitte nie mein Licht."

„Um zu lachen, brauche ich einen humorvollen Mann an meiner Seite." argumentierte ich mit einem zwinkern.

„Bin ich dann da der Richtige?" fragte der Schöne sarkastisch.

Endlich war da wieder das Leichte in unserem Gemüt. Seit Anbeginn der Reise waren wir uneins oder von der Stimmung bedrückt, oder unbeholfen und versteinert. Selbst nach der erfreulichen Liebesbekundung fehlt diese Unbeschwertheit.

„Du bist der Richtige für mich!" setzte ich mit einem Grinsen im Gesicht nach. Legolas drückte sich freudig lachend an mich und legte einen Arm um meine Mitte.

„Warum habe ich Dummkopf mich so lange gegen unsere Verbindung gesträubt? Wir hätten schon viele schöne Jahre als Paar führen können... Wer weiß, wir wären jetzt vielleicht schon verheiratet..." schwelgten seine Gedanken laut.

Vorsichtig streichelte ich über seine Gesichtshälfte. „Die Vergangenheit ist gewiss, die Zukunft liegt noch vor uns. Lass uns nach vorne schauen und nicht mehr zurück!" Tief einatmend richtet er seinen Kopf auf und schaute demonstrativ in die Ferne.

Endlich erreichten wir die Hauptstadt von Rohan und endlich konnten wir unsere müden Knochen ausruhen.

Mein Begleiter half mir vom Pferd und schickte mich in die Halle: „Geh und lass dir schon mal ein Bett geben und ein Bad einlassen. Ich komme gleich nach." Er ging mit unserem Pferd am Zügel fort und lies mich mit dieser Aufforderung zurück.

„Komm Gilenya, meine Schwester stellt ihr Gemach als euer vorübergehendes Liebesnest zur Verfügung." bot Eomér freundlich an. Erschrocken drehte ich mich um. „Für einen stattlichen Menschen seid ihr im Anschleichen sehr geschickt." lachte ich amüsiert.

„Eine meiner vielen Qualitäten." zwinkerte er mir zu und führte mich in die goldene Halle. „Ich freue mich für dich Gil und hoffe er macht dich glücklich. Kaum zu glauben, dass er so lange dich hat zappeln lassen. Nur ein Wort von dir, was von Interesse zeugt, hätte gereicht und ich wäre mit dir bis ans Ende der Welt gegangen."

„Eomér ich fühle mich geschmeichelt..." sein Finger auf meinen Lippen brachten mich zum Schweigen.

„Kein Mitleid Teuerste. Ich sprach nur von 'Wenn' .... und da das nicht der Fall ist, hoffe ich auf deine Freundschaft!"

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