Alejandro
Okay, um Liv hatte ich mich jetzt gekümmert.
Zwei Personen fehlten noch.Ich trat aus dem Club, Richtung Auto.
Der Wind wehte mir den Zigarettengeruch von irgendwoher ins Gesicht, aber ich achtete kaum darauf. Ich hatte einen Plan. Ich war fokussiert.
Ich öffnete die Tür, ließ mich auf den Fahrersitz fallen, zog die Tür zu. Mein Blick glitt wie automatisch zum Beifahrersitz.Leer.
Verwirrt runzelte ich die Stirn.
Wo ist Pedro?
Warum sitzt er nicht mehr da, wo er eben noch saß?
Ein ungutes Gefühl breitete sich in meiner Brust aus.
Fuck.Ich drehte mich halb nach hinten und dann passierte es.
Kalt. Hart. Scharf.
Eine schwarze Metallklinge drückte sich an meinen Hals.
Direkt auf die Schlagader.„Beweg dich und du bist tot", zischte Ivana hinter mir mit einer Stimme, die mehr brannte als die Klinge.
Provokant. Bedrohlich.
Aber in ihren Worten lag etwas, das noch gefährlicher war als Wut, Kontrolle.Meine Kiefer spannten sich sofort an. Ich atmete flach durch die Nase, ließ mir nichts anmerken nicht die Wut, nicht den Schock, nicht das Adrenalin, das mir durch die Adern schoss wie Gift.
Ich hätte sie am liebsten sofort gepackt.
Weggerissen.
Aber ich spürte die Klinge.
Sie war echt. Und Ivana war keine, die bluffte.Noch nicht.
„Was hast du mit Pedro gemacht?", fragte ich, ruhig, aber in meiner Stimme vibrierte etwas Dunkles. Etwas, das selbst sie nicht ignorieren konnte.
„Hast du ihn...?" Ich ließ den Satz bewusst offen. Ich wollte es wissen und gleichzeitig wusste ich es schon. Sie hatte es getan.
Diese Frau hatte mir meinen Cop genommen und jetzt saß sie da, mit der Klinge an meinem Hals, als würde sie die Welt beherrschen.„Du bist mutig", murmelte ich und blickte geradeaus auf die Windschutzscheibe.
„Aber Mut wird oft mit Dummheit verwechselt."Ich spürte, wie sie dichter kam. Ich konnte ihren Atem spüren.
Warm.
Wütend.
Unnachgiebig.Ich ballte langsam die Hände zu Fäusten auf dem Lenkrad.
„Du solltest dir gut überlegen, was dein nächster Schritt ist, Ivana", zischte ich.
„Denn wenn du diesen hier verkackst, wird es dein letzter sein."Meine Stimme blieb ruhig, aber meine Geduld war ein brennender Draht unter der Haut.
Ich war bereit zu explodieren.
Aber noch hielt ich mich zurück.Noch.
„Hör mir mal jetzt gut zu, Mi Sol", sagte sie und das Mi Sol kam so sarkastisch über ihre Lippen, dass ich es beinahe körperlich spürte.
Sie wusste genau, was sie da tat.
Sie wusste, was dieser Spitzname bedeutete.„Du tust jetzt, was ich sage. Wenn nicht, muss ich das Messer benutzen..."
Sie ließ eine Pause, ganz bewusst, zog die Klinge ein kleines Stück fester gegen meine Haut.
„...und dein Kopf rollt. Das wollen wir beide nicht. Oder?"Meine Zähne pressten sich aufeinander. Ich schmeckte Blut auf meiner Zunge.
Sie war klug. Zu klug.
„Fahr los", zischte sie. „Ich sag dir, wo's langgeht."
Ich lachte leise. Dunkel. Kurz.
Nicht, weil es witzig war.
Sondern weil ich so einen Moment kommen sah.
Und trotzdem war es surreal, dass sie es tatsächlich durchgezogen hatte.

YOU ARE READING
Alejandro Sanchez | Dark Romance
Romance𝐈𝐯𝐚𝐧𝐚 𝐌𝐚𝐫𝐭𝐢𝐧𝐞𝐳, eine zwanzigjährige Kolumbianerin, die sich aus finanzieller Not dazu gezwungen sieht, ihren Körper zu verkaufen, wird in ein teuflisches Spiel verwickelt. Sie dachte, sie sei nur der Glücksbringer eines charmanten Kunde...