Kapitel 2 ~ Johns Geschichte

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Kapitel 2 ~ Johns Geschichte

Pünktlich um einundzwanzig Uhr kamen wir bei Vivien an. Nachdem sie uns die Tür öffnete, gingen wir hinein. Sie hatte eigentlich erst morgen Geburtstag, doch sie feierte rein. Die Party selber, begann erst um zwinundzwanzig Uhr dreißig. Mason und ich hatten allerdings beschlossen, Vivien zu helfen. Also sind wir schon eineinhalb Stunden früher zu ihr gefahren. Wir bekamen alle eine kleine Liste, die wir erledigen sollten. Stella und Mason sollten das Haus dekorieren. Vivien und ich fuhren noch einige Sachen einkaufen. In unserer Gegend gab es einen Laden, der vierundzwanzig Stunden geöffnet hatte. Wir mussten also nichts teures an einer Tankstelle kaufen.

Wir stiegen in das Auto, schnallten uns an und ich fuhr los. Wir mussten fast dreißig Minuten fahren, bis wir an dem Geschäft ankamen. Wir stiegen aus dem Auto aus und gingen rein. Der Laden hatte eine Fläche von ungefähr fünfzig Quadratmeter. Als man rein kam, konnte man schon riechen, dass hier nicht nur Getränke, Zigaretten und essen verkauft wurden, sondern auch Drogen. Wir gingen durch die Regalen und sie nahm: vier Flaschen Whisky (je 9,99$ die Flasche), drei Flaschen roter Vodka (je 5,95$ die Flasche), zwei Flaschen schwarzer Vodka (je 5,95$ die Flasche), sechs Flaschen Energytrink (je 1,99$ die Flasche), ein Kasten Bier (zwei Liter Flaschen)(12,69$), sowie drei Päckchen JPS (je 5$ das Päckchen).
Ich wusste sie würde alles bekommen, denn ihrem Vater gehörte der Laden und sie ist in zwei Stunden sowieso achtzehn.
Wir gingen an die Kasse und ihr Vater zog alles über das Band.

Whisky : zusammen; 39,96$
+ roter : zusammen; 17,85
+ schwarzer : zusammen; 10,90$
+ Energytrink : zusammen; 11,94$
+ Energytrink Pfand : zusammen; 1,50$
+ Bier: zusammen; 12,69$ zzg.
+ Bierpfand: zusammen; 1,50$
+ JPS: zusammen; 15$
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"So Tochterlein, das macht einen Endbetrag von 111,34$."

Sie bezahlte und er wünschte ihr viel Spaß. Wir gingen zum Auto und stiegen ein. Als wir ankamen, War es schon zweiundzwanzig Uhr zwanzig. In zehn Minuten kamen die ersten Gäste und wir halfen noch den Rest des Hauses zu schmücken. Nachdem wir fertig waren und schon einige da waren, ging ich in den Garten um eine zu rauchen. Es war richtig gute Musik an. Leider aber auch Musik die ich nicht so gerne hörte. Ich hatte die Zigarette aus gemacht und beschloss durch den Garten zu spazieren. Der Garten war sehr lang und am ende ging es in einen Wald. Ich spazierte am Gartenrand entlang und begegnete immer mal wieder Freunde von Vivien, die ich nicht kannte. Ich war total in Gedanken und schon am Wald angekommen, als ich hinter mir einen Jungen, mit rauer Stimme meinen Namen rufen hörte. Es konnte nur Mason sein.
"Bruder was los? Seit fast dreißig Minuten läufst du Gedankenlos hier rum. Hast du Langeweile? Wie wärs? Ich habe ein bisschen Gras dabei, Bock? Ich meine, wir werden eh mit dem Taxi nachhause fahren."
"Klar. Aber lass uns bitte in den Wald gehen, ich will nicht, dass jemand sieht was wir machen. Vorallem nicht Vivien sonst kann ich die Nummer heute Nacht komplett vergessen."
"Ja gut. Wir müssen allerdings zu Stella, denn das Zeug ist bei ihr in der Tasche."
"Du, Mason. Stella ist mega nett und so aber meinst du nicht, sie ist zu Jung für den ganzen Mist? Ich meine sie ist aufkeinenfall älter als dreizehn. Sie braucht mit dem scheiß nicht anzufangen, du weißt was bei einer Überdosis passieren kann."
"Sie ist dreizehn das stimmt. Und sie hat an meinem Geburtstag einmal eine Line gezogen, weil sie es ausprobieren Wollte. Sie Kifft nicht, dafür sorge ich. Sie wollte das gestern ausprobieren und da ich Dicht war, hatte ich es ihr erlaubt. Sie hat das nur in ihrer Handtasche, weil ich ja keine Tasche dafür habe. Also keine Angst ich sorge schon dafür, dass sie das nicht weiter macht."
"Gut." Wir gingen hoch und Mason nahm Stella mit raus.
"Schatz, ich hab dir doch mein Zeug gegeben, entweder du kommst mit oder du gibst mir die Tasche. Wir wollten in den Wald, um einen Joint zu rauchen."
"Ich komm mit euch, Schatz."
Wir gingen wieder zum Wald und gingen ungefähr einhundert Meter hinein. Dort war nämlich eine Laterne und eine Bank. Wir setzten uns auf die Bank und Mason gab mir das zeug, um einen Joint zu drehen. Ich war schneller fertig als Mason, da ich einw längere Übung hatte.
"John, wie lange nimmst du schon Drogen?"
"Also Stella, meine Kindheit war nicht besonders schön. Meine Mutter ist damals sehr früh gestorben. Ich war erst 5 Jahre alt. Mein Vater hat sehr lange und viel Alkohol getrunken. Er war jeden Abend Sturz betrunken wenn er von der 'Arbeit' heim kam. Damals war meine kleine Schwester ein Jahr alt. Unsere Nanny ging dann immer wenn er heim kam und wir waren alleine mit ihm. Er war wütend, weil der Fahrer der den Unfall mit meiner Mutter hatte, nie gefunden wurde. Die Wut, die er in sich trug, ließ er dann an mir aus. Er schlug und trat mich immer und immer wieder, ohne Rücksicht auf verluste. Ich weinte viel, doch er hat einfach nicht aufgehört. Also bin ich mit zehm Jahren immer mal wieder abgehauen. Meist nur ein bis zwei Tage. Danach ging ich wieder nachhause. Allerdings wurde ich als Strafe immer wieder geschlagen. Mit zehn lernte ich dann, als wir noch in England, also Europa wohnten, meinen damaligen besten Freund Dom kennen. Ich war öfter mal bei ihm mittags und fing kurze Zeit später dann an mit dem rauchen. Erst Zigaretten, dann shishen. Ein Jahr später fing ich dann mit dem Alkohol an und war jedes Wochenende betrunken. Von Freitag bis Sonntag durchgehend voll. Da ich natürlich in diesem Zustand nicht zurück zu nachhause konnte, schlief ich jedes Wochenende bei Dom. Was man vielleicht dabei sagen sollte, Dom war damals fünfzehn und hatte eine eigene Wohnung. Betreutes wohnen sozusagen. Als ich elf war, war ich auch in den Ferien, immer durchgehend bei ihm. Ich begann mit kiffen, ziehen und mit schlucken. Langsam aber sicher, wurde ich immer weiter in den Absturz gezogen. Mich interessierte damals die Schule kein bisschen mehr, ich wollte nur bei Dom sein, da er wie ein Vater war, der mich super gut behandelt. Ich fing an die Schule zu schwänzen und war morgens auch immer bei Dom und nahm Drogen. Mit dreizehn hatte ich dann den Mut, zuhause zu kiffen und den anderen Dreck zu nehmen. Ich bekam damals alles umsonst, da ich ja kein Geld hatte. Ich wurde nie erwischt. Mit vierzehn allerdings, hat mein Vater einen Joint von mir gefunden. Er war stinksauer und fragte mich was das sollte. Ich erklärte ihm alles und er sagte, ich könnte Zigaretten und shisha rauchen und auch Alkohol trinken aber die Drogen sollte ich weg lassen."
Sie schaute mich geschockt an, doch ich erzählte weiter.
"Ich versprach ihm, damit aufzuhören und den Kontakt zu Dom abzubrechen. Er glaubte mir allerdings nicht und wir zogen hier her, nach Los Angeles. Hier traf ich Mason und hatte endlich wieder einen besten Freund. Ich nehme weiterhin Drogen, aber weniger und mein Dad weiß nichts davon. Aus genau dem Grund, verstecken wir uns auch hier im Wald."
Sie war wirklich geschockt, dass sah man ihr an. Ich hatte fertig erzählt und auch Mason war mit bauen fertig. Ich nahm mein Feuerzeug und machte den Joint an. Als ich fertig war, war die Welt wieder komplett anderst. Ich musste einfach über alles sinnlose lachen. Wir gingen zur Party zurück und ich sah auf die Uhr. Es war kurz vor zwölf und die Musik war aus. Alle warteten auf den Moment, dass es endlich zwölf war und Vivien achtzehn wurde. Ich allerdings ging zum Buffet und hatte richtig Hunger.

Bad Boy - Ist es Liebe? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt