Kapitel 22✔

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P.o.V Matt

Aus Reflex fange ich an meine Lippen ebenfalls auf denen von Patrick zu bewegen, und ungewollter Weise fühle ich das gleiche kribbeln wie vor zwei Jahren bei unserem ersten Kuss.
Er war damals 22 und ich 26.
Ja ich weiß manche werden jetzt denken, wie kann er wenn er vier Jahre jünger als du ist mein Chef sein?
Patrick's Vater gehört so gesehen eine Reihe von Krankenhäusern, und demnach kam sein einziger Sohn auch ziemlich schnell mit alldem in Kontakt.
Ob er das alles wirklich wollte ist fraglich, aber ich kann ihn verstehen.
Sein Vater ist...wie soll ich sagen ziemlich gestört.
Ja das beschreibt ihn wohl am besten.
Plötzlich fällt mir wieder auf was eigentlich gerade passiert als Patrick anfängt mir mein dunkelblaues Hemd aufzuknöpfen, also stoße ich ihn schwer atmend von mir, woraufhin er mich mit großen, traurigen noch immer vom weinen geröteten Augen ansieht.
Ich muss schlucken.
Wie sehr ich seine klaren blauen Augen und hellblonden Haare doch liebe.
Und mir kommt in diesem Moment der Gedanke das ich vielleicht nur durch sein aussehen auf Josh aufmerksam geworden bin, doch den Gedanken werfe ich schnell beiseite "Patrick verdammt was soll das?" frage ich im Versuch wütend zu klingen, was ich bei ihm aber einfach nicht sein kann.
Er fährt sich zitternd übers Gesicht "Matt bit-te ich li-iebe dich" schluchzt er leise, woraufhin ich gequält aufseufze, ich hasse es ihn so zu sehen.
In seiner Rolle als Arzt ist er Emotionslos, doch in echt ist er ein 24 jähriger junger Mann der nie eine Kindheit hatte.
Der niemals Familie hatte.
Aber das ist eine lange Geschichte.
"Pat es ist zwei Jahre her, leb dein Leben weiter du hast jemand besseren verdient" sage ich mit sanfter Stimme und lege ihm tröstend eine Hand auf die bebende Schulter, welche er aber wütend weg schubst
"Nein, ha-ab ich nicht.
Ich liebe di-dich bei dir fühl ich mich si-sicher, du weißt wieso!" schluchzt er nun lauter und spielt nervös mit seinen Händen.
Ich sagte doch er trägt nur eine Maske, und bei Menschen denen er vertraut fällt sie.
Ich wünschte nur ich wäre nicht diese Person "Pat nur weil du dich bei mir sicher fühlst, heißt das nicht das du mich liebst"
versuche ich ihn zu überzeugen, "D-doch den Me-Menschen die m-man liebt ge-geben einem da-das Gefühl vo-von Sich-sicherheit" stottert er noch immer.
Bei seinem Satz bin ich wieder mit ihm in meiner Wohnung.
Als er mir alles erzählte.

Ich gehe auf ihn zu und ziehe ihn in meine Arme, woraufhin er seinen Kopf auf meine Brust legt.
Er ist kleiner als ich, das habe ich immer geliebt.
"Es ist dein Vater, oder?" frage ich ihn leise flüsternd, woraufhin er nickt während ich ihm weiter beruhigend über seinen Rücken streiche und dabei verschiedene Muster entstehen lasse.
Wie früher.

So stehen wir einige Minuten nur da "Das hast du früher auch immer gemacht" flüstert er plötzlich in die Stille hinein, und ich kann sein an die Vergangenheit denkendes lächeln förmlich hören "Ich weiß" lächle ich ebenfalls
"Was hat dein 'Vater'wieder gemacht?" traue ich mich endlich zu fragen, woraufhin ich ihn schlucken höre
"Du weißt was er gemacht hat, und noch immer macht" antwortet er Monoton
"Warum lässt du das immer noch mit dir machen.
Geh zur Polizei, hol dir Hilfe irgendwas!" bitte ich ihn flehend um im nächsten Moment von ihm gestoßen zu werden
"ICH SOLL MIR HILFE HOLEN? VERDAMMT WAS GLAUBST DU WARUM ICH HIER BIN?" schreit er mir verzweifelt entgegen
"Sei still, Josh ist oben verdammt" zische ich kurz nach seinem Ausbruch, woraufhin sich wieder Tränen in seinen Augen bilden "Ich sage dir das sich in den zwei Jahren in denen du weg warst nicht's geändert hat, das ich dich liebe und deine Hilfe brauche, und das einzige was dich interessiert ist das dein kleiner Lover nicht mitbekommt das ich da bin?!" fragt er in einer Stimmlage die ich nicht zuordnen kann.
"Hör zu, ich weiß was du durch machst und-" ich werde von Patrick unterbrochen
"-ganz genau du weißt was er mir antut seit ich 16 bin, weil ich es dir anvertraut habe" sagte er mit zitternder Stimme
"Es ist zwei Jahre her Patrick!" gebe ich nun etwas aufgebracht von mir
"Ja genau zwei Verdammte Jahre. Zwei Jahre in denen ich niemanden geküsst habe,
zwei Jahre in denen ich weiter durch die Hölle ging und hoffte das du zu mir zurück kommen würdest.
Zwei Jahre in denen du wahrscheinlich mit an die 100 Typen in die Kiste gesprungen bist.
Ich nicht.
VERDAMMT als ich vor zwei Tagen mit dir geschlafen habe, war es das erste mal nach zwei Jahren.
Glaubst du mir jetzt das ich dich liebe?" beendet er seinen Vortrag und lässt mich ihn mit offenem Mund anstarren "Da-das war a-also das war de-dein erstes m-mal nach zwei Ja-jahren?" frage ich verblüfft "Naja zumindest freiwillig, du weißt was ich mein" murmelt er verletz, woraufhin ich kurz die Augen schließe ihn aber danach wieder ansehe
"Es tut mir so Leid.
Hätte ich das gewusst wäre ich-naja nicht so d-du weißt schon so hart gewesen" bringe ich beschämt herraus.
Ich sehe aus dem Augenwinkel wie Pat auf mich zu kommt, vor mir stehen bleibt, langsam seine Hände auf meine Wangen legt und mein Gesicht anhebt um mir in die Augen sehen zu können
"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, es war wunderschön, weil ich dich liebe" ich senke den Blick wieder auf den Boden unter mir "Pat-" setzte ich an werde aber wieder von ihm unterbrochen
"Hast du mich geliebt?
Sei ehrlich" fragt er,
"Ja" ist das einzige was ich sage "Und liebst du mich jetzt garnicht mehr, weil in der Nacht wo ich bei dir war hatte ich denn Eindruck das es so wäre" fragt er mich mit nervös verzogenen Gesicht
"Ich weiß es nicht.
Ich glaube wenn man einen Menschen einmal von ganzem Herzen geliebt hat, lässt er einen nicht mehr los.
Egal ob sie dich verletzt.
Man wünscht sich einen Neuanfang aber manchmal muss ...man sich...eingestehen...das dieser Neuanfang...vielleicht garnicht mit einer neuen Person sein muss" beende ich meine kleine Rede und merke erst jetzt wie nah ich und Pat uns sind.
Doch bevor wir uns küssen können schiebe ich ihn sanft von mir
"Es tut mir Leid.
Gib mir Zeit" flehe ich ihn an, woraufhin er im Rückwärts Gang nickend Richtung Haustür geht "Ich weiß was ich fühle und du weißt auch das es sich bei dir nicht geändert hat" flüstert er gebrochen "Ich werde auf dich warten" fügt er noch hinzu und verschwindet dann durch die Haustür nach draußen.

Und in dem Moment in welchem er nicht mehr neben mir steht, an meiner Seite.
Ich einsam zurück bleibe wird mir klar das ich nie aufgehört habe ihn zu lieben.

Ich hab es verdrängt.
Ihn allein mit der Angst und dem Schmerz zurück gelassen.

Und hätte ich gewusst das Josh und Tom am Fuß der Treppe stehen.
Ersterer mit einem Lächeln auf den Lippen hätte ich mich ohne mit der Wimper zu zucken für Patrick entschieden.



Hii^-^

Neues Kapitel.

Hoffe auf viele weitere Liebe Kommentare.

Und ich habe eine Ankündigung zu machem.

Ich habe mich entscheidend nach dem Abschluss dieser Story eine eigene über Patrick und Matt zu schreiben.

~The Brother Of My Enemy ~(boyxboy){Book1}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt