Kapitel 35 Part 2*-*

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P.o.V Tom

Mit zitternden Händen sitze ich auf dem blauen Plastikstuhl, im Wartezimmer des Krankenhauses. Kurz nachdem wir mit dem Krankenwagen angekommen sind wurde Josh in den OP geschickt, also vor 1 Stunde und 46 Minuten. Langsam werde ich echt Wahnsinnig, vor allem weil uns keiner irgendetwas sagen kann. Wir tappen vollkommen im Dunkeln. Wenn ich mir wieder das Bild von Josh vor Augen führe, wie er in dieser Blutlache lag, seine Haare sich ebenfalls dunkelrot färbten, dann könnte ich losschreien um dieses Bild aus dem Kopf zu bekommen. Ich merke wie mir langsam wieder Tränen die Wangen runterlaufen, ich schniefe auf und fahre mir zitternd über die schmerzenden Augen. Ich schrecke auf, als mir jemand sanft eine Hand auf den Unterarm legt und sehe daraufhin in die müden Augen von Mum. Ja, ich nenne sie Mum, weil sie es irgendwie mehr für mich ist als meine eigene. " Es wird alles gut Tom, vertrau mir" flüstert sie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, doch ich weiß das Sie auch Angst hat " Ich vertraue dir", flüstere ich als Antwort, nehme ihre Hand in meine und lege meinen Kopf auf ihre Schulter, woraufhin sie ihren auf meinen legt. Wir schweigen einige Minuten nur, gehen unseren Gedanken nach, vielleicht beten wir auch zu Gott, ich weiß es nicht. " Tom?" durchbricht Mum die Stille, woraufhin ich ein einfaches "Ja" flüstere, die Augen geschlossen vor Müdigkeit und doch kann ich nicht schlafen. Es ist als wärst du gerade aus einem Alptraum aufgewacht, du willst schlafen hast aber Angst die Augen wieder zu schließen, und nicht zu wissen was um dich herum ist. Ein Monster? Man lässt die Augen offen, obwohl einem gerade die Dunkelheit Angst macht. Mum fängt wieder an reden. " Die Polizei kommt gleich, und ich wäre dir unglaublich dankbar wenn du Ihnen auch erzählen würdest was passiert ist" flüstert sie, woraufhin ich den Blick hebe " Natürlich, dieser Arsch soll dafür bezahlen!" zische ich wütend. " Das wird er" flüstert sie und drückt mir einen Kuss auf die Stirn " Ruh dich aus, ich weck dich wenn irgendwas ist" sagt sie. Also schließe ich meine Augen und lege meinen Kopf auf ihren Schoß " Danke" murmle ich noch, bevor mir die Augen zufallen und ich einschlafe. Ich wache durch verschiedene Stimmen auf, öffne meine Augen und stelle fest das mein Kopf nicht mehr auf dem Schoß von Joshs Mutter liegt, sondern auf einem grünen Kissen. Einige Meter vor mir stehen ein Polizei Beamter und Joshs Mutter, also setze ich mich auf und gehe noch etwas verschlafen aus die beiden Personen zu. Als ich vor Ihnen stehe schnellen beide Augenpaare auf mich zu " Hallo Tom, mein Name ist Rayn, ich denke es ist für dich leichter über das Geschehene zu reden, wenn wir uns nicht ganz Fremd sind. Natürlich nur wenn das in Ordnung für dich ist" fängst Rayn sofort an, woraufhin ich nicke " Ja, danke denke ich auch" gebe ich im Versuch zu lächeln von mir. Ich mag ihn sofort. Er nickt " Okay, dass macht die ganze Sache direkt ein bisschen einfache. Ich würde dich bitten das Vorgefallene noch einmal aus deiner Sicht zu beschreiben" bittet er mich. Also erzähle ich ihm alles, von dem Moment an als Josh das Auto in der Einfahrt stehen sehen hat, das Gespräch zwischen ihm und seinem Vater und dem Moment als ich wir alle zusammen mit dem Krankenwagen hierher, zu Krankenhaus, gefahren sind. Ich berichte ihm auch von dem letzten Satz, welchen Joshs Vater zu mir sagte, und welchen seinen Mutter sicherlich nicht mitbekommen hat, da sie den Notruf rief. Während ich all das noch einmal durchlebe kann ich nicht verhindern, dass mir die Tränen wieder über die Wangen laufen. Nach meiner Erzählung legt Rayn mir seine Hand beruhigend auf die Schulter "Keine Sorge, wir werden Ihn finden" verspricht er mir, woraufhin ich lächelnd mit einem " Danke" antworte. Er schüttelt mir und Mum noch die Hand, und verabschiedet sich dann. " Danke Tom" flüstert sie, doch ich winke ab, es ist doch klar das ich helfe. Ich fahre mir zitternd durch die Harre, schreckliche Angst die nächste Frage zu stellen "G-gibt es w-was neues?" frage ich mit zitternder Stimme , woraufhin sie anfängt zu lächeln " Er ist eben aus dem OP gekommen" , mein Herz bleibt stehen " Und?" frage ich nervös. Sie fängt an zu weinen " Ihm geht's gut, meinem Baby geht's gut" schluchzt Sie, und fällt im nächsten Moment überglücklich in die Arme.

Und ich könnte nicht glücklicher sein.


P.o.V Christopher

Wütend fahre ich mir mit einem feuchten Tuch über die leicht blutende Wunde unterhalb meiner Augenbraue. Ich hätte echt nicht gedacht das die Schwuchtel so viel Kraft im Schlag hat. Aber man sieht ja wie man sich täuschen kann. Ich hoffe mein Sohn hat jetzt endlich begriffen das es Falsch ist was er tut. Doch ich bin nicht wütend auf ihn, wie könnte ich, schließlich ist sein kleiner Freund an alldem Schuld. Ohne ihn wäre Joshua niemals zu so etwas geworden. Und das er meinen eigenen Sohn, mein eigen Fleisch und Blut, vor meinen Augen küsst. Ich hätte ihn an Ort und Stelle umbringen können. Doch jetzt muss ich Ruhe bewahren. Ich weiß wie ich meine Rache bekomme. Und meine Rache gilt ganz sicher nicht meinem eigenen Kind. Also schmeiße ich das leicht rote Taschentuch in den Mülleimer und ziehe mein Handy aus der Hosentasche. Ich entsperre es und gehe auf meine Kontakte. Ich wähle die Nummer eines alten Freundens, bei welchem ich noch etwas Gut hab. Ich hab Ihm und seinem Sohn vor ein paar Tagen kurzfristig einen Flug buchen können, naja es hat seine Vorteile Geschäftsmann zu sein. Es wählt. Er nimmt ab. "Hallo?" höre ich ihn von der anderen Leitung "Hallo Richard, ich bin es Chris, ich müsste dich um einen Gefallen bitten" komme ich direkt zur Sache, und höre ich erleichtert ausatmen "Gott hast du mich erschrocken Chris', ich dachte du wärst sonst wer. Um was geht's?". Ich muss ungewollt grinsen, den ich kann mir gut vorstellen was er grade macht und das leise Schluchzen im Hintergrund bestätigt meine Vermutung nur. " Du hast doch einen Überblick über die gesamte Patientenliste der Örtlichen Krankenhäuser hier, nicht?" frage ich, " Ja, klar was brauchst du?" fragt er gelassen und ich höre wie er ein Zimmer verlässt und die Tür schließt " Ich muss wissen in welchem Zimmer Joshua Haster liegt" daraufhin höre ich ihn lachen " Alles klar". Einige Minuten hört man nur das Tippen der Tastatur seines Laptops " 2 Stock in Zimmer 234" ," Danke, du hast mir eine Menge Arbeit erspart." , "Kein Problem, ich bin dir schließlich was Schuldig" ich nicke " Wofür sind Freunde da. Und wie läuft es so?" frage ich mit einem Grinsen auf den Lippen, woraufhin ich ihn auf der anderen Leitung lachen höre " Naja, ich würde sagen ich bin definitiv keine einzige Nacht allein, auch wenn mich der verdammte Ex-Freund meines Sohnes ziemlich nervt aber was soll man machen" seufzt er. Ich gehe langsam ins Wohnzimmer " Da hast du recht, danke noch mal, und noch viel Spaß mit deinem kleinen aber nimm in nicht zu hart ran" lache ich, woraufhin mein Kumpel sich mir anschließt " Keine Sorge, er ist es gewohnt. Bis dann!" verabschiedet er sich und legt dann auf. Ich bekomm das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht. Ich sag nur auf zum Krankenhaus.


~The Brother Of My Enemy ~(boyxboy){Book1}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt