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 Der Schacht ist nahezu endlos. Teilweise bin ich im freien fall,teilweise rutsche ich fast senkrecht hinunter. Ich weiß nicht, wieschnell ich bereits bin, doch so ein Fall wird mich auf alle fälletöten.


Ich stoße mich immer irgendwo an und es würde mir wahrscheinlichhöllische Schmerzen verursachen, wenn ich nicht so von Adrenalindurchflutet werden würde.


Ich höre immernoch die Schreie meiner Freunde. Sie rufen sichgegenseitig etwas zu und ich höre, wie ihre Stimmen immer leiser undleiser werden.


Entfernen sie sich etwa von mir?! Denke ich Panisch.


Ich habe Angst. Angst davor, alleine im Dunkeln zu sein. Angst, mitdem Ding allein gelassen zu werden. Was auch immer es ist, es istwahnsinnig intelligent und viel Stärker als ein normaler Mensch.


Ohne Vorwahrnung, lande ich mit einem Schmerzhaften aufprall imWasser. Es ist nicht sonderlich tief, dafür allerings eiskalt.

Mir bleibt die Luft augenblicklich weg und ich ringe mit mir selbst,weiter zu machen.


Meine Freunde sind nirgends zu sehen. Weit und breit keine Spur vonihnen. Die Höhle, in der ich mich befinde, ist nicht gerade groß.Ich hatte glück, im Wasser gelandet zu sein.


Schnell schwimme ich ans Ufer. Die Lampe in meiner Hand spendet mirein wenig Licht. Ich weiß weder wo ich nun bin, noch wo die anderensind. Doch ich weiß, dass wir noch tiefer in dieses ScheißLabyrinth vorgedrungen sind.


Ich habe weder Proviant, noch etwas zu trinken dabei. Meine Baterienfür die Lampe halten auch nicht mehr allzu lange. Ohne meine Freundebin ich auf jeden Fall aufgeschmissen. Ich muss sie finden. Und dasschnell.


Doch dies ist nicht mein einziges Problem. Während ich mich auf denWeg mache, kann ich schwören, dass noch weitere Schritte von einerweiteren Person zu hören sind. Doch jedes mal, wenn ich stehenbleibe und mich umblicke, höre ich absolut gar nichts mehr und sehentu ich auch nichts.


Vielleicht nur Einbildung, denke ich. Ich muss mich daran Erinnern,dass die Angst nicht real ist. Dass das alles in unserem Kopfpassiert. Gleichzeitig allerdings muss ich an das Ding denken. Waswar das? Ich habe so etwas noch nie in meinem Leben gesehen und ichbin mir sicher, dass es kein Mensch ist.


Nach gefühlten Stunden des paranoiden und hektischen umherschauensund umherwanderns, fange ich an zu rennen. Ich kann nicht mehr.Dieses Gefühl, dass da irgendetwas ist. Dass da Es ist. Dass esgenau hinter mir, in der Dunkelheit ist, wo ich es nicht sehen kann,macht mich fertig. Ich habe Angst dass ich meine Freunde nicht findenwerde. Ich habe Angst dass ich alleine bleiben werde und späterirgendwann mal das Licht meiner Lampe erlischt. Ich habe Angst dassich dann im Dunkeln sein werde, ohne eine Chance zu überleben. Ichhabe Angst, dass ich allein sein werde und beten werde, dass Es michnicht finden wird, obwohl ich glaube dass Es mich schon längstgefunden hat.


Ich renne weiter. Das Adrenalin pumpt sich durch meine Adern inrasender Geschwindigkeit. Ich höre nun die Schritte deutlicher. Eskommt näher. Ich spüre einen Atem an meinem Hals, doch als ich michumdrehe ist da absolut gar nichts. Ich sehe Schatten überall. Ichhabe das Gefühl, dass sie Wände immer enger werden.


Wird mir genau derselbe Tod erteil wie meiner Mutter? Verschwundenvon einer Sekunde auf die andere? Wo keiner weiß was passiert ist?


Nein ich will es nicht so enden lassen. Ich werde es nicht so endenlassen. Ich muss meine Freunde finden. Ich muss es einfach.


Da übersehe ich das große, mit Wasser gefüllte Loch im Boden undfalle hinein. Ich verliere Meine Taschenlampe bei dem Prozess. Esbleibt vor dem Loch liegen und zeigt direkt in die Richtung, aus derich gerannt kam. Da sehe ich Es wieder. Es ist mir gefolgt. Es istnicht allein. Etwas ist neben ihm, doch Es ist weiß und nicht sodunkel.


Ich möchte schnell nach meiner Taschenlampe greifen, doch das Dunklestürtzt sich auf mich. Im schreck schalten sich alle meineGedankenprozesse aus. Das logische denken gibt es nun nicht mehr. Icharbeite komplett auf Instinkt. Im Wasse drehe ich mich um undschwimme so schnell ich kann ans andere Ende.


Es ist dunkel. Ich sehe absolut gar nichts, doch es hält mich nichtdavon ab, weiter zu rennen. Ich höre ein dunkles lachen. Ich höreeinen Schrei. Ich spüre, wie etwas nach mir greift. Ich renneschneller. Einfach geradeaus.


Hin und wieder krache ich gegen Wände, doch es ist mir egal. Ichrenne einfach weiter. Irgendwo hin. Meine Instinkte führen mich.


Alles, was in meinem Kopf läuft ist, dass Es einen Freund hat. Unddass beide mich umbringen werden.


Als ich der festen Überzeugung bin, dass meine letzte Stundegeschlagen hat, höre ich Stimmen. Stimmen die sich Streiten.


Experiment L1F33Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt