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Lara


Langsam kommt das Wesen mit den weißen Flügeln auf mich zu. Ohne zuzögern versuche ich aufzustehen. Nur unter Schmerzen gelingt es mir.Die Taschenlampe, die an meinem Kopf befestigt ist, leuchtet mir denWeg, als ich aufstehe und versuche wegzurennen.


Ich lasse meine Freunde hinter mir. Ich höre ihre Schreie vonweitem, doch ich weiß nicht ob sie noch lange leben werden. Ob ichnoch lange leben werde.


Ich blicke mich um, doch sehe das Viech nicht mehr. Ich denke garnicht daran stehen zu bleiben. Es ist da. Und es wartet nur darauf,dass ich einen Fehler mache.


Als ich wieder nach vorne blicke ist es schon zu spät. Ich habe dieStufen übersehen und falle eine nach der anderen weiter hinunter ineinenen Gang mit Grauen, Schimmligen Wänden und Wasser, das übermeine Knie schwappt.


Das hier sieht alles viel zu modern aus, als dass es eine Katakombesein könnte, denke ich mir.


Doch befor ich weiter meinen Kopf darüber zerbrechen kann, höre ichschon leichte Fußstapfen. Es kommt in meine Richtung.


Schnell bewege ich mich vorwärts. Jeder Gang sieht gleich aus unddas Wasser ist laut. Egal wo ich hingehe, überall ist Wasser, Dreckund Dunkelheit. Ich habe Angst. Ich höre wie sich noch etwas imWasser bewegt. Es. Es ist hier. Irgendwo.


Ich finde eine Tür. Eine rote Tür. Ohne nachzudenken öffne ich sieund betrete einen Weiteren gang. Dieser sieht seltsam aus und fühltsich anders an. Kalt. Kälter als alle anderen. Je weiter ichvordringe, desto tiefer wird das Wasser. Die Wände um mich herumsind verdreckt, doch sie sehen ein klein wenig wie Fensterscheibenaus.


Ich drehe mich noch einmal um. Da steht es. Und es sieht mich direktan. Mir schnürt es die Kehle zu und in Panik bewege ich mich nochschneller. Ich höre wie Es sich bewegt. Wie sich seine Bewegungenmit meinen vermischen.


Ich komme an eine Abzweigug. Es geht entweder steil abwärts,aufwärts oder – wenn ich springe- geradeaus. Ohne nachzudenkenspringe ich. Hätte ich den Weg nach unten genommen, hätte ichtauchen müssen. Es wäre mir unmöglich gewesen.


Da ist eine weitere Tür durch die ich mich begebe. Der Raum istwärmer und je weiter ich mir vorwärtsbewege, desto weniger Wasserist da.


Über mir sind Stangen aufgereiht, doch ich habe keine Zeit darübernachzudenken. Ich muss weg. Immer schneller renne ich und immergrößer wird meine Hoffnung lebend heraus zu kommen.


Ich passiere unzählige Gänge und Räume, bis ich schließlich eineweiße Tür finde. Es ist nirgends zu sehen. Leise öffne ich dieseTür und schließe sie hinter mir. Als ich mich umdrehe verlässtmein Gesicht alle Farbe. Sackgasse. Hier ist nichts. Nichts außereinem... einem Bett. Zwei Betten und an der Decke hängt eineGlühbirne. Wohnt Es hier? Ohnein.


Schnell schiebe ich das Schimmelige Bett vor die Tür in derHoffnung, dass es mich schützt. Ich untersuche jeden Winkel desRaums und finde einen weiteren kleinen Raum mit einem zerschlagenenSpiegel. Der Raum sieht aus wie ein klitzekleines Badezimmer.


Da höre ich Schritte. Scheiße. Was jetzt? Ich bin verloren. Es gibthier keinen Weg nach draußen. Hier ist es zu Ende. Bitte, geh andieser Tür vorbei. Schau nicht nach. Schau bloß nicht hinein. OhGott, falls es dich gibt, erhöre nur dieses eine Gebet und lassdieses Viech nicht diesen Raum betreten.

 Da vernehme ich ein leises Quitschen und das Öffnen der Tür.  


Experiment L1F33Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt