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Ich fange an zu schreien. Ich rufe um Hilfe. Ich schreie so laut,dass meine Lungen anfangen zu brennen.


Ich sehe ein Licht. Es kommt auf mich zu. Dahinter verbirgt sichAlessandro und als er mich sieht, reißt er seine Augen auf.


Für einen Moment denke ich, dass er froh ist mich zu sehen, oderdass er überrascht ist. Doch dann merke ich, dass seinGesichtsausdruck blanken Terror zeigt.


Er ruft meinen Namen und stürtzt auf mich zu, um mir zu helfen. Esist genau hinter mir.


Ihm folgen alle anderen. Sie sind da. Allesammt. Ich greifeAlessandro's Hand und gemeinsam, rennen wir davon.


Ich weiß nicht, wie lange wir gerannt sind und wie wir das überlebenkonnten. Wie ICH das überleben konnte, doch nachdem wir uns nachgefühlten fünf Stunden endlich hinsetzen, Rücken an Rücken umalles im Blick zu haben, fühle ich endlich die Müdigkeit. DasAdrenalin lässt nach.


Wir beschließen, ein wenig zu schlafen und abwechselnd Wache zuhalten. Während Alessandro meine Hand hält und sie hin und wiederein wenig drückt, schlafe ich übermüdet auf seiner Schulter ein.


Der Traum, den ich habe, ist kein gewöhnlicher Traum. Es ist eineErinnerung. Eine Erinnerung an den letzten Tag, an dem ich meineMutter sah.


Zu dem Zeitpunkt war ich 15 Jahre alt. Es war eigentlich ein ganzgewöhnlicher Sommertag. Um sechs Uhr morgends ging meine Mutter zurArbeit und ich machte mich für die Schule fertig. So wie immer wardie Schule langweilig und danach traf ich mich mit meinen Freunden.


An dem Tag, bekam ich, als ich in einem Cafe saß einenMerkwürdigen anruf von meiner Mutter. Ich erinnere mich an ihreWorte ganz genau sie sagte: „Schatz, ich möchte dir sagen, dassich dich liebe. Bitte pass gut auf dich auf, ja? Bei der Arbeit istetwas passiert. Ich werde vielleicht nicht mehr weider kommen. Aberich möchte, dass du weißt, dass ich trotzdem immer da sein werde."


Ich weiß noch dass ich in den hörer geschrien habe, was dassolle. Ich weiß noch, dass ich in tränen ausgebrochen bin. MeineMutter hatte nie etwas über ihre Arbeit gesagt. Sie sagte, es seistreng geheim. Bei diesem letzten Telefonat mit meiner Mutter, hörteich im Hintergrund viele Leute herumschreien. Panisch und Wütend.Ich hörte sogar ein Brüllen und ein lachen. Befor meine Mutterauflegte, hörte ich wie leute sagten: „Das Experiment istausgebrochen. Holt die Waffen." Ich hörte als letztes, wie jemandim Hintergrund sagte: „Da bist du ja frau Doktor."

Experiment L1F33Where stories live. Discover now