[47] Folter

6.7K 487 5
                                    

Der nächste Tag war schlimmer als jede Folter. Harry versteckte sich mit einer angeblichen Magenverstimmung in seinem Bett, Hermine arbeitete an dem Trank, Voldemort spielte seine Rolle als Draco Malfoy perfekt, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Er alberte mit Pansy herum, erkundigte sich nach Harrys befinden, lästerte mit Blaise über Pavati Patil, die mit einem Nervenzusammenbruch ins Sankt Mungo eingeliefert worden war. Jeder Verdacht wurde im Keim erstickt, er benahm sich, als wäre er schon immer Draco und niemand anderes gewesen. Jede noch so kleine Bewegung saß perfekt, von seinem Augenzwinkern bis zu seiner Art, sich die Haare aus dem Gesicht zu streichen.
Draco zog sich resigniert zurück, versuchte alle Kräfte zu sammeln, um morgen zumindest etwas ausrichten zu können. Morgen Abend würde alles vorbei sein, Harry tot, er wer weiß wo, und Voldemort in Astorias Körper. Wäre er Herr über sich gewesen hätte er angefangen zu weinen. Voldemort schenkte ihm keine Beachtung, er war ja nur ein weiterer Mensch, den er auf seinem Weg nach ober als Trittstufe benutzte. Wenn Harry einmal tot war, konnte ihn sicherlich niemand mehr aufhalten. Wie hieß es noch gleich: Keiner kann leben, während der andere überlebt. Und Voldemort hatte mehr als einmal deutlich gemacht, dass er der Überlebende sein würde.
Zum gefühlt tausendsten Mal versicherte der dunkle Lord Hermine, dass alles in Ordnung war und er Voldemort unter Kontrolle hatte. Wäre es nicht so tragisch gewesen hätte Draco gelacht, so unwirklich kam ihm die Situation vor. War er hier grade ernsthaft Gefangener in seinem eigenen Körper und sah Voldemort dabei zu, wie er so tat, als wäre er er selbst? Verrückter ging es doch nicht!
Ab und zu erwischte Draco sich dabei, wie er mit dem Gedanken spielte, sich einfach fallen zu lassen, Voldemort seinen Willen zu lassen und sich aufzugeben, jedes Mal mahnte er sich entschlossen zur Vernunft. Harry würde sterben, wenn er nicht bald eine Lösung finden würde, und deshalb hatte er sich verdammt noch mal anzustrengen! Er klammerte sich an Harry wie ein vedurstender an der Fata Morgana, die ihm Wasser vorgaukelte.

Der achte Horkrux [Drarry]Where stories live. Discover now