32.Kapitel

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"Robert saß an seinem kleinen Schreibpult, das wahrscheinlich schon einem seiner Großväter gehört hatte, so alt war es. Doch er arbeitete nicht, sondern las in einem dicken, in Leder gebundenen Buch.

Um mich bemerkbar zu machen, räusperte ich mich. "Robert" fragte ich ein wenig unsicher. Er hob den Kopf und warf mir einen verwirrten Blick zu. Dann stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht und er sagte: "ich hätte nicht erwartet, dass du so schnell zurück kommen würdest."

Ich lächelte ihm zu und versuchte mir selbst mehr Mut für das bevorstehende Gespräch zu machen. "Ich hätte um ehrlich zu sein auch nicht damit gerechnet..."

Robert legte sein Buch weg und fragte: "also was treibt dich so schnell wieder hier her?"
Ich holte tief Luft und antwortete mit so fester Stimme wie möglich: "Robert, ich muss in einer ziemlich ernsten Angelegenheit mit dir sprechen."

"Hat Catherine dich geschickt" fragte er, während sein Gesicht immer röter wurde, vor Zorn.
"Ja" antwortete ich ein wenig kleinlaut.
Wie ein wildes Tier sprang der Lord auf und kam einen Schritt auf mich zu. Unwillkürlich wich ich zurück. Roberts sonst so gleichgültiges Gesicht war vor Wut verzerrt und seine Augen glühten vor Zorn.

Plötzlich schien Robert zu bemerken, dass er mich erschreckt hatte, denn er fing sich sofort wieder.

"Lass uns ganz sachlich über diese Angelegenheit sprechen" sagte Robert und bot mir einen Platz auf dem roten mit samt bezogenem Sofa an. Ich nickte und nahm etwas eingeschüchtert Platz.

"Warum wollt ihr, dass wir Highclere Castle verlassen?"
"Weil, es nicht möglich ist unter den jetzigen Bedingungen länger hier zu bleiben" antwortete ich und versuchte einen selbstsicheren Gesichtsausdruck aufzusetzen.

"Das ist doch kein Grund um dieses Haus aufzugeben" erwiederte Robert und blickte mich erwartungsvoll an.

"Doch Robert" sagte ich, "es wird immer kälter und die Kohlen werden auch immer knapper. Mit Holz bekommen wir nur die kleineren Räume warm. Und in den großen Räumen gefriert es."

Ein wenig betreten blickte der Lord zu Boden. "Doch wenn wir das Haus jetzt verlassen, wie können wir dann sicher sein, dass wir je wieder zurück kehren werden..."
"Robert du verstehst nicht worum es hier geht" unterbrach ich ihn, "es geht hier nicht um Das Haus. Sondern um uns, unsere Gesundheit und die unserer Angestellten."

Robert sah ein wenig betroffen aus und ich hoffte, dass ich ihn überreden konnte.
"Das ist wahr" murmelte er und fuhr lauter fort: "aber wir haben doch eine Verantwortung für dieses Haus. Es ist das Haus, in dem meine Eltern und Großeltern lebten und es ist unsere Aufgabe es zu erhalten..."

"Robert? Ist dir das Haus wirklich wichtiger als das Wohlergehen der Menschen, die du liebst?"

Resigniert schüttelte er den Kopf, "nein, du hast recht. Aber wenn wir nach London gehen sollten, dann müssen wir Personal entlassen."

"Gibt es keine andere Möglichkeit?"

Robert schüttelte den Kopf, "wir haben weder genügend Schlafräume für all die Mädchen ganz zu schweigen von Arbeit. Und ich bezahle keinen Lohn für jemanden, der nicht so viel Arbeitet wie er müsste..."

"Egal, was es uns kostet, wir müssen für den Winter ein anderes Quartier beziehen, ein kleineres..."

Nach einer Weile des Schweigens antwortete Robert: "nun gut. Ich stimme zu. Doch sobald es möglich ist werde ich nach Highclere Castle zurück kommen..."

"Danke" flüsterte ich und spürte wie mir Tränen in die Augen stiegen, so erleichtert war ich. Doch Ich wandte mich ab bevor Robert sie sehen konnte. Es war geschafft... Wir würden nach London ziehen ...

Hallo ihr Lieben :)
ich wollte mich bei euch allen bedanken, dafür dass ihr meine Geschichte lest und mich dadurch motiviert immer weiter zu schreiben.
Dafür bin ich euch unendlich dankbar :)

Ich habe beschlossen, diesen Teil nach dem 40. Kapitel zu beenden... Bis dahin habe ich alle Kapitel geschrieben, die ich nun Stück für Stück veröffentlichen werde. Und jetzt werde ich beginnen den 3. Teil zu schreiben...
LG Johanna

Lady Bentley von Highclere Castle Teil IIWhere stories live. Discover now