III

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„Mister Malik mich beschäftigt eine Frage...“, versuchte ich mit zögerlicher Stimme, meinem Boss doch die gutgehüteten Informationen zu entlocken. „Bitte, stellen Sie mir ihre Frage Liam. Ich wünsche nicht, dass Sie sich unnötigerweise Sorgen machen müssten“, erwiderte er ganz entspannt. Ich versuche ihm bei der Wahl meiner Worte nicht in die Augen zu sehen, um nicht die Fassung zu verlieren. Es war für mich schon so genug peinlich, dass ich mich nicht schon früher über die Geschäfte der Firma, in der ich mich beworben habe, informiert habe. „In welcher Branche ist diese Firma eigentlich hauptsächlich tätig? Nirgendwo war davon die Rede... E-Es ist nur, ich meine nicht, dass ich glaube... nicht dass ich glaube Sie würden etwas Verbotenes tun... Ich bin nur neugierig.“, stotterte ich vor mich hin, ich war wahrscheinlich schon so rot wie eine Tomate und starrte unentwegt auf meine schwarzen Schuhe. „Ich habe mir schon gedacht, dass es Ihnen aufgefallen sein muss, dass wir unseren Arbeitsbereich mit äusserster Diskretion behandeln. Da Sie aber nun Teil dieser Institution sind, möchte ich Sie liebend gerne in unsere Arbeit einweihen. Sie werden im Verlaufe dieses Abends einen wichtigen Kunden kennenlernen.“, erwiderte er ganz sachlich. Er starrte dabei aber interessiert aus dem Fenster so als hoffte er in der Ferne, der vorbeigleitenden Umgebung, irgendetwas Interessantes zu finden.

Es blieb eine Weile still, in dieser Zeit hoffte ich, dass er mir endlich sagen würde, was diese Firma so Geheimnisvolles herstellte. Doch  nach gefühlten Stunden des Schweigens, wollte ich noch einmal nach haken, wurde jedoch von unserem Chauffeur unterbrochen. „Wir sind da“, vernahm ich seine tiefe Stimme aus dem vorderen Teil des Wagens. Mister Malik warf mir kurz einen musternden Blick zu und wollte dann wissen: „Waren Sie schon einmal im Kasino der Stadt?“ Ich war etwas verwirrt über die Frage antwortete jedoch wahrheitsgemäss: „Nein, fürs Spiel fehlte mir immer das nötige Kleingeld“- „Natürlich wie unüberlegt von mir... Nun das werden wir heute Abend ändern“, meinte er mit sanfter Stimme und schenkte mir ein amüsiertes Grinsen, das mich erneut erröten lies und dann öffnete Flynn die Tür des Wagens auf der Seite meines Bosses. Mein Boss stieg mit einer graziösen Bewegung aus dem tiefgelegenen Wagen und ich versuchte ihm ebenso elegant zu folgen, scheiterte aber kläglich und war froh nicht mit dem Gesicht auf den harten Asphalt der Strasse aufzuschlagen. Die Sonne war bereits hinter dem Horizont verschwunden, doch die Stadt erstrahlte noch in den letzten Lichtern des Tages. Die warmen rot und orange Töne spiegelten sich in den Fenstergläsern der Wolkenkratzer um uns herum und liessen, das noch immer rege Treiben des Geschäftsviertels etwas ruhiger erscheinen, als noch Stunden zuvor am helllichtem Tag.

Ich betrachtete das riesige Gebäude, wovor der Wagen zum Stehen gekommen war. Es war das hiesige Kasino, das sich in all seiner blinkenden Pracht vor uns auftürmte. Ich bewunderte die blinkenden Lichter und das hinein und hinausströmen der schick angezogenen Besucher und war froh über die Kleiderwahl, die ich heute Mittag getroffen hatte. Mit meinem Jackett und der schwarzen Hose, fiel ich unter den Anzugträgern nicht wirklich auf und auch Mister Malik war der Atmosphäre entsprechend gekleidet. Vor der Tür erstreckten sich auf beide Seiten eine prächtige Palmenallee und durch die Glastüren konnte ich im Eingangsbereich einen riesigen Springbrunnen ausmachen. Ich war noch immer wie gebannt vom Anblick, der sich vor meinen Augen abspielte, dass ich erst bemerkte wie Mister Malik auf mich wartete, als er meine Hand umfasst und mich sanft, aber bestimmt mit sich ins Innere des Gebäudes zog. Zu jeder Zeit  flankiert von Flynn, der irgendetwas in sein Headset murmelte, betraten wir das Gebäude. Ich hatte schon viele Beschreibungen der Szenerie von hier gehört, doch die Realität war noch eindrucksvoller, als ich es mir in meinen kühnsten Träumen ausgemalt hatte. Kaum waren wir in der immensen Eingangshalle angekommen und hatten uns unter die Menge gemischt, schlossen sich Flynn zwei weitere Männer mit Anzügen und Headsets an. Diskret aber bestimmt folgten sie mir und Mister Malik, der mich noch immer mit sich zog. Er führte mich an den blinkenden Spielautomaten vorbei, wo ich ein junges Paar ausmachen konnte, das sich über die Verluste stritt, die sie bereits zu verbuchen hatten. Ich betrachtete die beiden, aber nur kurz, denn ich fühlte mich etwas unbehaglich mit dem Wissen, das ich zu jeder Zeit beobachtet wurde. Noch immer war mir das ganze Sicherheitsgetue meines Chefs ein einziges Rätsel.

TornWhere stories live. Discover now