XIV

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„Was wird nun geschehen?“

Diese Frage hatte ich mir in den letzten Wochen immer und immer wieder gestellt. Ich bin nun seit zwei Wochen in diesem Krankenzimmer und musste mich vom Flugzeugabsturz erholen. In dieser Zeit hatten mich viele bekannte Gesichter besucht, darunter waren aber auch einige, die ich nicht erwartet hätte. So waren an einem verregneten Dienstagmorgen Mr. und Mrs. Styles an mein Bett getreten. Er mit einem entschuldigenden Lächeln auf dem Gesicht und sie mit einem dicken Blumenstrauss, einer Schachtel Pralinen und einem verführerischen Zwinkern. Ihr Anblick war nicht wirklich Krankenbesuch geeignet, sie hatte ein kurzes rotes Kleid mit einem etwas zu offenherzigen Ausschnitt an, dazu eine Kette mit Steinen, die meines Erachtens nach Diamanten sein mussten. Nachdem die beiden die üblichen Begrüssungsfloskeln hinter sich gebracht hatten, erinnerte Harry seine Frau daran, dass sie noch zur Maniküre wollte und keine Minute nachdem sie die Türe hinter sich geschlossen hatte, trat an ihrer Stelle Louis an Mister Styles Seite. Er trug eine dicke Mappe unter seinem Arm, die er nun auf dem Beistelltisch öffnete. Daraus zog er einen dicken Stapel Papiere. Ich versuchte einen Blick auf die Papiere zu erhaschen, doch noch immer tat mir mein Kopf sehr weh, wenn ich mich aufzurichten versuchte. Eine starke Hand drückte mich zurück auf meine Matratze und als ich zu Mister Styles aufschaute, bedeutete er mit seinem Kopf vielsagend in Richtung Herzschlagmonitor, der schon bei dieser kurzen Anstrengung auszuschlagen begann. Darauf hin gab ich mein Vorhaben ohne weitere Einwände auf. „Was wollen sie wirklich?“, fragte ich nun misstrauisch und blickte die beiden Männer argwöhnisch an. Louis war noch immer in die Akten vertieft und beugte sich etwas tiefer als nötig über den Koffer, während Mr. Styles jeder seiner Bewegungen aufs genauste Beobachtete. Keiner schien mir eine Antwort geben zu wollen. Eine gefühlte Ewigkeit brauchte der in seinen engen schwarzen Hosen und weissen Hemd, wie ein Butler aussehenden Assistenten um den Stapel auf dem kleinen Abstelltischchen neben meinem Bett zu legen. Als es den Anschein machte, als ob er endlich zum Ende gekommen  wäre, wiederholte ich meine Frage. Dieses Mal schienen mich die beiden glücklicherweise zu beachten. Louis grinste verschmitzt, während Harry Styles mit einem siegessicheren Lächeln in meinem Krankenzimmer auf und ab schritt. Er war schon wie bei unserer letzten Begegnung ganz in schwarz gekleidet, was ihn nicht sympathischer machte. Unwohl rückte ich mich in meinem Krankenbett zurecht, die Ärzte hatten es mir nicht direkt gesagt, doch als Medizinstudent im letzten Semester vor meinen Abschlussprüfungen konnte ich mir selbst zusammen reimen, dass mein Körper sich zu langsam regenerierte. Es mussten irgendwelche unbemerkten Komplikationen vorliegen, doch schienen die Ärzte genauso ratlos wie auch mein Professor, der mir in den letzten Tagen immer wieder Besuche abstattete, um mir bei den Vorbereitungen zu meinen Abschlussprüfungen zu helfen. Mir war natürlich bewusst, dass ich diese Sonderbehandlung dem dicken Portemonnaie von Zayn Malik zu verdanken hatte. In diesem Fall kam es mir aber sehr gelegen.

„Nun, da du es erwähnst mein Freund. Du bist noch immer sehr schwach. Kannst dich wie ich hörte kaum vom Bett erheben, obwohl du schon seit Tagen wieder vollständig erholt seien solltest. Alle fragen sich warum, doch keiner scheint eine Antwort auf deine körperliche Schwäche zu haben oder doch?“, seine dunkle Stimme legte eine dramatische Pause ein, Schweiss trat aus meinen Poren, mich durchzuckte jedoch gleichzeitig auch ein ungemütlich kalter Schauder. Mein Kopf fühlte sich an als spiele in meinem Hirn ein verrückter Affe auf einem Banjo. Vor Schmerz verzerrte ich mein Gesicht. Ich zwang mich selbst meine Augen offen zu halten und Styles tief in seine grünen Augen entgegen zu blicken. „Hast du dich jemals gefragt warum es dir von Tag zu Tag nicht besser geht?“, bei diesen Worten zog er eine kleine Ampulle aus der Innentasche seiner schwarzen Lederjacke und schwenkte sie vielsagend im gleisenden Licht der Vormittagssonne. Die Lösung die sich in dem dünnen Glas befand schimmerte leicht hellgrün und sah übel aus. Ich starrte zwischen der Flüssigkeit und Styles hin und her. Mein Hirn hatte was es sah schon längst mit den Ereignissen verbunden, doch mein Verstand wehrte sich noch immer dagegen. Es konnte nicht sein, das ein Mensch jemand mit Absicht… was würde einen erfolgreichen Mann wie Harry Styles zu einer solchen Tat bewegen?

TornWhere stories live. Discover now