Gleis 9 3/4

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte schmerzte mein Fuß so stark, sodass ich einige Zeit benötigte um mich aus meinem Bett zu quälen, um dann mit meinem verletzten Fuß aufzutreten. Bereits beim ersten Auftreten biss ich meine Zähne zusammen. Je mehr ich auftrat, desto stärker und unerträglicher wurde der Schmerz, weshalb ich mich bereits nach wenigen Schritten an der Wand zu Boden gleiten ließ. Egal ob ich es nun wollte oder nicht, ich musste es meinem Vater sagen. Während ich nun darüber nachdachte, wie ich mich am Besten bemerkbar machen sollte, ertönte plötzlich die Stimme meines Vaters, der laut nach mir rief. "Saphira, aufstehen! Der Zug fährt in wenigen Stunden ab und zum Bahnhof müsst ihr auch erst fahren." Jetzt oder nie... "Dad, kannst du bitte hochkommen?", rief ich laut nach unten, während ich versuchte meine Tränen zurückzuhalten. Kaum hatte ich nach ihm gerufen, hörte ich auch schon wie er die Treppen hochrannte und vermutlich zwei Stufen auf einmal nahm. Das tat er nämlich immer, wenn er besorgt war und nicht selten endete das Ganze darin, dass er die Treppen hochfiel.

In meinen Gedanken versunken bekam ich es anfangs nicht einmal mit, dass meine Tür geöffnet wurde. Erst als mich jemand an meiner Schulter berührte und mich vorsichtig ansprach, schreckte ich auf und sah sogleich in die besorgten Augen meines Vaters. "Also Saphira, was ist passiert?", fragte er mich vorsichtig und ließ mir die Zeit, die ich benötigte um mich zu sammeln. Nachdem ich das getan hatte, erzählte ich ihm schließlich die ganze Geschichte, was letzte Nacht passiert war. Und während ich ihm das Ganze erzählte, musste ich immer wieder an Silvania denken, die mir gestern geholfen hatte und das ohne mich überhaupt zu kennen.
Betroffen sah mich mein Vater an, ehe er mich in den Arm nahm und fest drückte, als ich meinen Tränen freien Lauf ließ. Tränen, die ich zuvor noch zurückgehalten hatte und die ich jetzt nicht mehr verbergen konnte.
Nachdem wir fünf Minuten am Boden saßen beruhigte ich mich endlich wieder und sah meinen Vater mit von Tränen geröteten Augen an. Dieser sah mich jedoch nur verständnisvoll an und zog plötzlich das Medaillion hervor, welches ich von meiner Mutter bekommen hatte. Gemeinsam öffneten wir dieses nun und sahen auf das Bild mit meinen Eltern und mit mir, als ich noch ein kleines Baby war. Ich wusste nicht wie lange wir zusammen auf dem Bett saßen, ich bekam nur mit, wie mein Vater aufstand und mich schließlich vorsichtig nach oben zog, sodass ich letztendlich stand. "Wir müssen ins Bad und dir erst einmal eine richtige Bandage machen. Also komm", sprach er freundlich auf mich ein, weshalb ich ihm so gut ich konnte folgte. Im Bad angekommen wies er mich an, dass ich mich auf den Toilettendeckel setzen sollte, während er die Verbände heraus kramte, um sie dann vorsichtig als Schiene um meinen Knöchel zu wickeln. "Danke Dad", flüsterte ich ihm leise zu, woraufhin er mich einen Kuss auf die Stirn drückte. "Für dich, meinen kleinen Stern, mach ich doch alles und das solltest du mittlerweile wissen", antwortete er mir mit sanfter Stimme, während er mir damit half, dass ich nicht gleich wieder umkippen würde, sobald wir das Bad verließen.

Was soll ich sagen? Mit meinem Fuß benötigten wir fast fünf Minuten bis wir an der Treppe standen, die in das Wohnzimmer hinunter führte. Zu unserem Glück kam uns schließlich Remus entgegen, der uns damit half, dass ich heil im Wohnzimmer landete, indem sich bereits mehrere bekannte Gesichter befanden, die miteinander redeten. Bevor ich allerdings auch nur einen Gedanken darüber verschwenden konnte, wer alles da war, kamen schon zwei Rotschöpfe auf mich zugesprintet. Fred und George, die ich jetzt schon als Freunde sah. Als sie jedoch vor mir standen, sahen sie mich besorgt an, weshalb ich ihnen alles erzählte, nachdem Remus und mein Dad sich verzogen hatten. Kaum hatte ich meine Erzählung beendet fiel mir der besorgte und zugleich mitfühlende Blick auf, den sie mir zuwarfen. "Jungs, könntet ihr bitte damit aufhören? Vergessen wir das Ganze doch einfach und freuen uns auf Hogwarts. Im Übrigen wartet eure Mutter übrigens schon auf euch. Also los, wir treffen uns nachher sowieso am Gleis", sagte ich lachend und sah den Beiden lächelnd nach, während sie sich auf den Weg zu ihrer Mutter machten. Dort angekommen winkten sie mir noch kurz zu, ehe sie mit ihrer Mutter durch die Haustür verschwanden.

Saphira Lily Black - Tochter von Sirius Black Band 1  *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt