8◇ DER BRIEF

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Sie ging nicht auf. Sie ging tatsächlich nicht auf. Die verdammte Tür ging einfach nicht auf.
Die Schreie und die Gelächter hörten
nicht auf!

Mein Herz schlug wie wild, mit dem Gedanken "werde ich hier raus kommen?". Ich zog, zog, zog und zog die Türklinke, bis sie kaputt ging und runter auf das dreckige Laminat fiel.

Und ich sah, abrupt da war eine blutige Hand, aus der Gemälde, gegen mich ausgestreckt. Die hatte einen zusammengelegten Brief.
Ich war unsicher und hatte Angst, dennoch nahm ich es in meine Hand. Und die ausgestreckte Hand zog sich zurück und verschwand im Gemälde. Auf einmal hörten die Gelächter und die unheimlichen Stimmen auf. Es wurde still im Zimmer.

Was passiert ist,
wie es passiert ist?
Weist keiner.

Nur meine Atemzüge die in dem falschen und schnellen Tempo waren, umfüllten den Raum.
Plötzlich ein leises, dennoch hörbares Knirschen. Die Tür hatte sich geöffnet.
Und dann.
Dann wieder die Totenstille und meine Atemzüge. Der Brief, der wahrscheinlich 100
Generationen alt war, machte es durch seiner gelblich verfärbten Farbe und seiner staubigkeit bemerkbar.
Bevor die Tür wieder zuging, rannte ich aus dem Haus. Angelangt an der nächsten Straße machte ich mir Gedanken darüber wohin ich sollte.
Wohin soll ich denn jetzt hin?
Hatte ich ab jetzt ein Zuhause?
Vielleicht müsste ich ab sofort alleine weiter leben. Ich war so tief und lange in diesen Gedanken vertieft ,dass ich unbewusst mich unter einem Baum im Park hingesetzt hatte.
Das wurde mir alles zu viel. Ich vermisste meine Mutter. Ich hatte keinen Schimmer wo sie sein könnte. Ich brich in tränen aus für eine lange Zeit lang. Ich müsste echt schlimm aussehen. Als ich meinen Kopf hoch hob und das helle Licht in meine Augen traf, wurde mir schlecht.Während ich meine feuchten Wangen trocknete, spürte ich neben mir jemanden.
Demien? Was machte er denn hier. Ich fragte ihn, was er hier mache. Er antwortete schief lächelnd, dass er es gespürt hätte, dass ich hier wäre. Er fragte mich Nichtmal warum ich geweint hatte. Und er war die ganze Zeit hier. Und hatte nichts unternommen? Ich hatte geweint!
Wie wäre es mit trösten oder so.

Maximal 2 Sekunden hatte es gedauert,dass ich nach rechts und dann zurück zu Demien schaute. Und schon sah ich 3 Kugeln! Schokoladen Eis, in seiner Hand.
Wann hat er denn dieses Eis geholt? Ich war verwirrt. Ich schaute nach recht, nach links aber kein Eismann.

Er drückte mir das Eis in die Hand und meinte, dass es mir gut tuen würde. Tatsächlich der Junge hatte recht. Während ich an meinem Eis leckte, guckte er mich leicht lächelnd an. Seine Blicke auf mir waren echt unangenehm.
Mein Bein vibrierte. Oh es war mein Handy. Eine Nachricht. Mit einer Hand versuchte ich das Handy raus zu holen.

Von:Meine kleine Nervensäge

Oh Schokoladen Eis. Mein Liebling Sorte. SÜß!
Schau mal nach links. Verarscht :D
Schau mal nach rechts
Blödi da ist Demien.
Warum bist du denn so schnell weg gegangen?:( habe ich zu sehr eskaliert ?
das Spiel hat noch nicht angefangen.
Öffne den Brief. Und halte dich von A fern.

~Deine kleine Nervensäge

Woher weist der so vieles. Was ich gerade wo und wann mache? Ich schaute durch die Gegend aber keiner war da, außer mir und Demien. Demien lenkte mich ab indem er fragte, ob wir zu ihm gehen würden. Ich hatte keine andere Wahl. Außer hier im Park zu schlafen wie eine Obdachlose, oder zu ihm. Auf dem Weg redeten wir nicht. Aber ich merkte seine Blicke an mir. Er war wieder gut drauf, obwohl er auch richtig aggressiv und brutal sein konnte. Demien öffnete die Tür und wir betraten die Wohnung.
"Demien?" Fragte ich. "Jaa?" Fragte er gut gelaunt. "Ich habe voll Hunger" schmollte ich.
"Soll ich dir die Küche zeigen, oder dir ein Rezept-Buch- kaufen?" Warum ist der so ernst drauf. Ich hasse ihn. Er ist ein Idiot. Ich gab einen Killer blick und betrat die Küche. Demien ging sich die Zähne putzen, obwohl seine Zähne echt weiß schienen, sah ich seine Zähne ehrlich gesagt selten,da er nie lachte.

In der Küche fand ich Spagetti. Ich legte den Topf auf den Herd und suchte nach Knoblauch. Ich liebte Knoblauch. Meine Mutter machte es auch immer mit Knoblauch. Vielleicht lag es daran und ,dass ich Italienerin war. Demien hatte keinen Knoblauch zu Hause. Also klingelte ich an seinem Nachbarn mrs. Schmidt, stand auf der Tür. Eine kleine fette Frau mit einem lächeln im Gesicht öffnete die Tür. Sie sah sehr sympathisch aus und trug eine Brille. Außerdem roch ich gekochtes Essen . Ich fragte höflich nach Knoblauch, und sie war so nett und gab mir welches. Ich verabschiedete mich von ihr und ging wieder an die Arbeit. Sofort kam Demien in die Küche angerannt. Er hatte seine Augenbrauen zusammen gezogen und seine Augen rollten in der Küche rum. Ich fragte was los sei. Er sah den Knoblauch die ich mit zwei Händen hielt,
"Ist das Knoblauch, bist du Wahnsinnig hab ich dir Erlaubt Knoblauch in dieses Haus zu bringen, schmeiß das Zeug weg!"
Brüllte er mich an, schmiss den Topf, der auf dem Herd stand auf den Boden, und schubste mich gegen die Wand, mein Rücken schmerzte , und danach schrie er "Hau ab !"

In meinen Augen bildeten sich Tränen. Es war sein Haus. Er hatte recht. Er hatte das sagen. Wer war ich auch? Ich Wurf den Knoblauch ins Müll. Danach sagte ich ganz leise tut mir leid und ging mit meiner Jacke raus. Ich knallte die Tür hinter mir zu, und die Tränen hatten Freilauf. Wieso machte ich alles falsch? Ich hasse ihn wirklich. Demien hatte mich verletzt. Aber er hatte auch Recht. Die ganze Schuld gab ich die ganze Zeit mir und weinte ununterbrochen weiter. Keiner mochte mich mehr, keiner wollte mich, nicht einmal meine Mutter. Ich wollte doch nur was für uns zum Essen vorbereiten. Als Dankeschön wurde ich gegen die Wand geschubst und angepisst.

Freue mich immer auf votes und Kommentare :)

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