Kapitel 19

3.6K 209 23
                                    

Ich öffnete meine Augen flatternd und erblickte weiße Wände, die mich panisch werden ließen. War ich tot? War das hier der Himmel?
Plötzlich sah ich statt auf weiße Wände, in hellblaue Augen.
Ruby's Augen.  Die Bestätigung, dass ich doch Himmel war.

"Jamie..", hauchte sie leise und legte eine Hand an meine Wange. Ihre Augen strahlten pure Besorgnis aus und sie strich mit dem Daumen sanft über meine Wange.
"Wie geht es dir?", fragte sie mich leise.

"Bin ich im Himmel?", murmelte ich fragend, ohne auf ihre Worte einzugehen. Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen und sie schüttelte den Kopf. 
"Zum Glück nicht.."
"Wirklich nicht?", hakte ich verwirrt nach, und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen.  Nach und nach, begann mein Gehirn wieder zu arbeiten und ich stellte fest, das ich mich im Krankenhaus befand.

"Gott hat genug Engel. Wir brauchen dich hier", teilte sie mir sanft lächelnd mit und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
"Was ist passiert? ", fragte ich und wollte mich aufsetzen, wurde aber daran gehindert, da ein höllischer Schmerz durch meinen Kopf fuhr und dazu beitrug,  das ich mich keuchend zurück ins Kissen sinken ließ.

"Bleib liegen...dir geht es noch nicht gut. Und es scheint, als hättest du irgendetwas in deinem Getränk gehabt", klärte Ruby mich auf und fuhr sich kurz durch die Haare. 

Schemenhafte Bilder der Nacht, tauchten in meinem Kopf auf und ich hatte Ruby's eiskalten Blick vor Augen, der mich erneut panisch werden ließ.
"Bist du noch sauer auf mich?", fragte ich vorsichtig und studierte ihr Gesicht, konnte aber keine Emotionen darin erkennen. Sie war ein Naturtalent, sich hinter einer gleichgültigen Maske zu verstecken.

"Ich bin nicht sauer. Bloß enttäuscht und etwas...verwirrt", murmelte sie.
"Verwirrt?", fragte ich nun ebenfalls mit einem verwirrten Unterton.
"Ich dachte du würdest nicht auf Kerle stehen. Und kaum bist du auf einer Party, steckt dir ein verschissener Typ seine Zunge in den Hals.."
Ein kleines Grinsen breitete sich auf meinen Lippen aus, welches da eigentlich nicht hingehörte,  da diese Situation alles andere als lustig war.

"Wieso grinst du jetzt, Jamie? Das..das ist überhaupt nicht witzig..", murmelte sie leicht gereizt und wendete den Blick zum Fenster.
Mir entfloh ein Kichern und ich schlug gleich darauf eine Hand auf meinen Mund,  da ihr Blick nicht gerade beruhigend war.
"Jamie!"
"Entschuldige...", nuschelte ich, immer noch grinsend und bekam daraufhin einen gereizten Blick ab. 
"Was ist so lustig an dieser Situation?", fragte sie mich fordernd und ich holte Luft, um ihr dann zu antworten.

Doch in diesem Moment ging die Tür auf, Luke und Diego betraten den Raum und mein Grinsen verschwand.
Diese Situation war ganz bestimmt nicht mehr lustig.
"Wir dachten, wir schauen mal vorbei und fragen nach wie es dir geht", fing Luke an zu sprechen und setzte sich auf die Bettkante.

Ruby entfernte sich von mir,  setzte sich auf den Stuhl neben meinem Bett und ließ ihren Blick über Diego gleiten. Jedoch nicht so begeistert wie Tori es getan hatte.
Dieser sah sie kurz an, grinste fies und kam dann zu mir, nur um seine Lippen auf meine zu drücken.
Mit einem Ruck, hatte ich meinen Kopf weg gedreht und schluckte kurz.

"Danke das ihr vorbei gekommen seid...aber ich wollte mich jetzt ausruhen..deswegen könnt ihr eigentlich auch wieder gehen", nuschelte ich beschämt, da ich wusste, das meine Worte nicht gerade höflich waren. 

"Freust du dich gar nicht mich zu sehen, Prinzessin?", fragte Diego und sah mir in die Augen.
Nein das tue ich nicht.
"Doch natürlich...aber ich bin wirklich erschöpft", log ich und blickte kurz zu Luke, der mich besorgt ansah.

"Ihr müsst euch keine Sorgen machen", fügte ich hinzu und zwang mich zu einem Lächeln.
Ich blickte von Luke zu Diego.  Dieser sah mich nachdenklich an, schien dann erst zu bemerken das Ruby hier war und hatte mich sofort abgeschrieben.

"Und du bist?", fragte er grinsend und ließ seinen Blick über sie gleiten.
"Das geht dich einen scheiß an", knurrte sie leise und verschränkte die Arme vor der Brust, während sie ihn anfunkelte.
"Warum so feindselig?  Ich will dich nur kennenlernen", antworte er und sein Grinsen wurde immer breiter.

"Das sagst du vor deiner..Freundin?", fragte Ruby säuerlich und zog eine Augenbraue in die Höhe.
"Meine...", er drehte den Kopf und sah mich an. Ich hingegen mied seinen Blick und starrte auf meine Decke.
"Sie wird nichts dagegen haben", sagte er dann und ich hob den Blick. 

Ich hatte sehr wohl was dagegen. Und das versuchte ich ihm mit einem wütenden Blick nun klar zu machen.
"Sieht nicht so aus", schaltete Luke sich ein, stand auf und packte Diego am Arm.
"Mach sie nicht wütend, Kumpel", redete er auf ihn ein und zog ihn mit zur Tür.  Auf dem Weg dorthin, murmelte er etwas, was ich nicht mehr verstand da er zu leise sprach, doch ich konnte mir denken, das es nichts gutes war.

An Ruby's Blick konnte ich feststellen, das ich sogar Recht hatte, denn sie blickte den beiden sprachlos nach. 
"Du schläfst mit ihm?", fragte sie beherrscht, als Luke und Diego aus dem Zimmer waren.
"Nein ich...-"
"Lüg mich nicht an", unterbrach sie mich grob und ich schluckte schwer.

"Ich schlafe nicht mit ihm...das ist alles wirklich kompliziert...und ich wünschte, ich könnte es dir erklären..", murmelte ich leise und senkte den Blick.
Wenn ich ihr nun sagen würde, das Tori immer noch nicht über mich Bescheid wusste, könnte ich mir vorstellen,  das sie entweder sauer oder enttäuscht sein würde.

Da es für lange Zeit still war,  hob ich vorsichtig meinen Blick und schaute ihr direkt in die Augen.
Sie musterte mich eingehend und erhob sich dann.
"Na gut...dann will ich es nicht noch komplizierter machen...vielleicht ist es besser, wenn du zu Tori ziehst", teilte sie mir kühl mit, zog sich ihre Lederjacke an und schulterte ihre Tasche.

"Was..?", hauchte ich entsetzt und spürte mein Herz absacken.
"Du hast mich schon verstanden..wenn sie dich hier raus lassen, wirst du dir dein Sachen holen kommen...falls ich nicht da sein sollte, legst du den Schlüssel einfach auf den Küchentisch...mach's gut, Jamie."

Mit diesen Worten ging sie zur Tür, verließ den Raum und ließ mich alleine. Sprachlos schaute ich auf den Stuhl, auf dem sie vor ein paar Minuten noch gesessen hatte.
Mir wurde bewusst, das ich in einer Sackgasse angelangt war und mein Leben gerade bergab ging.

~~~~~~~~~~~~~~~~~

Ich habe es endlich nochmal geschafft zu updaten und bin mal wieder nicht zufrieden.
Korrekturlesen werde ich morgen machen, da ich jetzt zu müde dafür bin.

Hoffe trotzdem, das ihr Spaß beim lesen hattet und ihr mir Feedback hinterlasst.

xx_american_psycho♡

Locked Away || gxg  (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt