I Want To Marry You ~ Mikayuu (Hiatus/Pausiert)

Chapter 3 ~ Tee

Mika wohnte nicht weit weg. Nur ein paar mal um die Ecke biegen und dann war man an einen kleinen, aber feinem, Häuschen angekommen. Sie sahen nicht reich, aber auch nicht arm aus. Zögernd drückte Yuu die Klingel, aber als dann ein Lächelnder Mika vor ihm stand, fragte er sich, wieso er überhaupt gezögert hatte.
"Hey," sagte Mika nett, trat einen Schritt zur Seite und bat Yuu herein. Mit einem "Hi" zog Yuu sich die Schuhe und Jacke aus und sah sich im Flur um. Überall hingen Fotos, wo Mika mit einer Frau und einem Mann posierte. Manchmal war auch ein pinkhaariges Mädchen dabei. Jedoch schien Mika auf keinem dieser Fotos zu lächeln. Eher wirkte er distanziert und traurig. Sogar angst, spiegelte sich wieder.
"Mutter? Ich und Yuu gehen hoch in mein Zimmer," rief Mika ins Wohnzimmer und wollte gerade die Treppe hinaufgehen, als eine weibliche Stimme sie aufhielt. "Warte! Wollt ihr nicht ein bisschen Tee trinken?" fragte sie und dann kam eine große Frau aus dem Wohnzimmer. Sie war groß und anmutig, bewegte sich wie eine Gazelle. Und sie hatte blaue Augen. Aber ihre waren nicht so schön wie die von Mika. Niemals würden Augen so schön wie die Mika's sein.

Tee, dachte Yuu, das Haus riecht nach Tee. Aber angenehm.

"Hallo Yuu. Ich bin-" sie hustete kurz "-Kaori. Mika's Mutter."
Und dann, nachdem sie gehustet hatte, fielen Yuu die Schläuche auf. Da waren Schläuche an ihrer Nase, die runter in ihrem T-Shirt verschwanden und dann wieder unten zu sehen waren. Sie endeten an einer großen, grünen Flasche, die wohl mit Sauerstoff gefühlt war.
Yuu wurde von einem lauten Räuspern in die Realität gezogen.
"Komm Yuu-chan. Lass uns etwas Tee trinken," sagte Mika lächelnd, jedoch war dieses Lächeln alles andere als entspannt. Es wirkte... Wütend. Aber Mika versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. Yuu nickte und folgte Mika und seiner Mutter ins Wohnzimmer. Er setzte sich ruhig neben Mika, während seine Mutter vor ihnen saß und jedem Tee einschenkte. Dann lächelte sie Yuu an. "Wie kommt es, dass du und Mika Freunde geworden seit? Immer hin ist er erst seit heute an seiner neuen Schule," fragte sie, nachdem sie einen Schluck Tee trank. Auch Mika trank ein bisschen, nur viel angespannter als seine Mutter. Yuu trank auch einen Schluck und versuchte freundlich zu lächeln. "Mein Lehrer hatte gefragt, ob ich ihm die Schule zeige und so welchen Kram halt. So haben wir uns angefreundet," erklärte Yuu, auch wenn er sich nicht sicher war, ob Mika mit ihm befreundet war.
Kaori lächelt und nickte. "Und? Bist du auch schon verheiratet?"
Mika spannte sich noch mehr an und Yuu wurde etwas wütend, aber er wollte mich unhöflich sein, weswegen er nur kurz zu Mika rüber sah und sanft sagte: "Nein. Und eigentlich will ich es auch nicht. Jedoch kann ich dagegen ja auch nichts tun, also muss ich wohl oder übel heiraten. Aber glauben sie mir: Für mich ist es eher ein Fluch als eine Erlösung."
Mika wirkte unruhig wie noch nie, was Yuu etwas besorgte.

Hat er... Angst?

Tatsächlich. In Mika's wunderschönen, blauen Augen spiegelte sich unglaubliche Angst wieder. Wahnsinnige Angst.
Und da fiel Yuu auf, was Mika ihm nach einem Tag bedeutete.

Ich will nicht, dass du Angst hast. Ich will nicht, dass du weinst.
Ich will für dich da sein. Ich will dir sagen, dass alles gut wird.

Leider musste Yuu diesen Gedanken verwerfen. Er kannte Mika nur einen verdammten Tag. Er durfte nicht so denken. Er zweifelte sogar, ob die beiden Freunde waren, wieso sollte er sich also um Mika sorgen? Er seufzte innerlich. Alles war so kompliziert gewesen.
Yuu sah wieder zu Mika's Mutter, die angespannt lächelte.

Hier ist irgendetwas falsch...

"Du willst also nicht heiraten?" fragte Kaori bedrohlich ruhig und mit einem ernsten Blick auf Mika, der nur auf den Boden sah und seine Angst unterdrückte.
"Mika wird bald heiraten und er freut sich wahnsinnig seine wundervolle Krul heiraten zu können. Stimmt's Mika-Schatz?"
Mika sah auf, Panik und Angst in seinen Augen, und dann nickte er. "Ja. Ich freu mich wahnsinnig Krul heiraten zu können."

Lügner. Du kleiner Lügner. Hast mich die ganze Zeit verarscht und gesagt, du willst nicht heiraten. Du verdammter Lügner.

"Ah ja. Krul ist wirklich eine wundervolle Dame. Da hat sich Mika ein wirklich schönes Mädchen ausgesucht," erklärte Kaori stolz. Mika's Schöne Augen weiteten sich geschockt und leise sagte er: "Du hast sie ausgesucht. Nicht ich."
"Was sagtest du, Liebling?" fragte seine Mutter wieder und lächelte. Jedoch war ihr Blick mehr eine Warnung als ein friedlicher, einer kranken Mutter.
"Nichts, Mutter." Dann stand Mika auf und zog Yuu hinter sich her. Der Tee-Duft verfolgte die beiden nach oben. Sogar Mika's Zimmer roch sehr stark nach Tee.
Mika's Zimmer war ein langweiliges Zimmer, das kaum was von Mika in sich trug. Es war einfach weiß, mit einem Bett, einem Schreibtisch, einem Schrank und total vielen Bildern von dem pinkhaarigem Mädchen, was wohl Krul sein musste.
Mika setzte sich aufs Bett und sah Yuu traurig an. Er versuchte seine Tränen zu unterdrücken, doch es gelang ihm nicht. Stumm kulterten ihm Tränen die Wangen runter, während er Yuu entschuldigend an lächelte.
"Tut mir Leid," sagte er schwach.
Angeekelt musterte er Mika und setzte sich dann wütend auf seinen Schreibtischstuhl.
"Aha. Du freust dich also?" fragte Yuu ohne Mika eines Blickes zu würdigen. "Und ich dachte, ich hätte endlich jemanden gefunden, der so fühlt wie ich. Der so ist wie ich. Und nicht wie die anderen."
Panisch und ängstlich sah Mika sich um und schüttelte dann den Kopf.
"Yuu-chan. Du verstehst das falsch. Ich-"
"Mika, Liebling. Machst du heute das Essen? Krul ist ja nicht da und kann es nicht machen. Aber Yuu kann dir ja helfen." Es war Kaori die langsam die Tür öffnete und hechelnd lächelte. Yuu's Blick wanderte zu der Sauerstoffflasche und dann die Schläuche hoch, bis in ihr Gesicht.
Mika nickte und sah dann Yuu an. "Ist das okay?" Bevor Mika gefragt hatte, hatte er sich die nassen Wangen abgetrocknet.
"Ich mache alles, nur damit ich zu Hause nicht bei Shinoa abhängen muss, Mika. Natürlich helfe ich dir."

Aber nur dieses eine Mal. Ich hab nämlich kein Plan wer du bist.
Denn mit einem dreckigem Lügner muss ich nicht befreundet sein.