Kapitel 25 ~ Hab dich

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Nachdem ich mit Kyle die Zeit am Samstag ausgemacht hatte, ging ich, immer noch ein bisschen angeschlagen, nach Hause. Die Woche verging ziemlich schnell und die Prügelei mit Rachel war nicht mehr das große Thema in der Schule. Zum Glück. Nick fragte mich, ob wir uns am Samstag hätten treffen wollen, aber ich musste ihm nein sagen, da ich ja mit Kyle dieses Training machen musste.

Am Samstag machte ich mich fertig, indem ich eine Jogginghose und ein großes T-Shirt anzog, da wir ja vor hatten zu trainieren. Und als ich mir einen Pferdeschwanz gemacht hatte, klingelte es an der Tür. Ich schnappte meine Tasche, steckte mein Handy hinein und rannte schnell runter, sodass ich vor meinen Eltern die Tür aufmachen konnte. Ich hatte ihnen gesagt, ich würde mich mit einer Freundin verabreden.

Als ich die Tür aufgemacht hatte, wollte Kyle etwas sagen, aber ich hielt ihm die Hand vor den Mund.

"Mum, Dad ich bin weg!" Rief ich ins Wohnzimmer und zum Glück konnte man vom Wohnzimmer aus nicht sehen, wer an der Tür war. Ich schnappte mir meine Jacke und zog sie über.

"Ist deine Freundin etwa schon da?" Fragte mein Vater zurück, was ich bejahte und dann die Tür hinter mir zumachte. 

"Schnell, bevor sie aus dem Fenster gucken." Meinte ich zu Kyle, weshalb er grinsen musste, aber dennoch zu seinem Auto ging. Nachdem wir eingestiegen waren, düste er davon.

"Hast du deinen Eltern nicht gesagt, dass du dich mit einem heißen Typen triffst?" Fragte Kyle, während ich mich anschnallte. Ich musste leicht lachen.

"Nein habe ich nicht." Er schaute mich an, als ich lachte. "Ich lüge sie doch nicht an. Ich habe ihnen gesagt, der Typ ist durchschnittlich." Fügte ich grinsend hinzu. Eigentlich hatte ich ihnen überhaupt nicht gesagt, dass ich mich mit einem Jungen treffen würde. Was mein Vater wohl dazu sagen würde?

"Autsch." Kyle fasste sich mit einer Hand an seine Brust und zog einen Schmollmund, wieder konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.

"Mein Herz blutet." Sagte er zu mir und schaute mich kurz an. "Spürst du es?" Auf einmal nahm er meine Hand und legte sie an seine Brust über sein Herz. Mein Herz blieb kurz stehen und ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Sein Herz klopfte in einem beruhigendem Rhythmus und ich zog nach einem Moment der Stille meine Hand wieder weg. Ich räusperte mich und legte meine Hände in meinen Schoß.

"Wie soll ich denn spüren ob dein Herz blutet?" Meinte ich, nachdem ich meine Stimme wiedergefunden hatte.

"Du hast recht, ich wollte einfach nur, dass du meine Brust anfasst." Ich riss meine Augen auf und Kyle fing an laut zu lachen. Idiot.

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Wenig später waren wir angekommen und gingen in das Gebäude. Kyle schloss einen Raum auf, welcher ziemlich groß war und Spiegel an einer Wand hatte. Mir schien es, dass wir die Einzigen im kompletten Gebäude waren.

"Ist sonst niemand hier hier?" Fragte ich Kyle und stellte meine Tasche in einer Ecke ab.

"Nein, samstags ist hier frei." Erklärte er, während wir beide unsere Jacken auszogen. Jetzt sah ich, dass auch er sportlich angezogen war. Schwarze Jogginghose und ein blaues T-Shirt. Ich trat zu ihm.

"Also, was-" Fing ich an, aber bevor ich blinzeln konnte, lag ich auf dem Boden und auf mir saß Kyle. Er hielt meine Hände neben meinem Kopf fest und ich schrie erschrocken auf.

"Kyle!" Schrie ich und schaute ihn geschockt an.

"Was?" Fragte er.

"Ich war noch nicht bereit!" Erwiderte ich.

"Dienstag auf der Straße warst du auch nicht bereit, aber das hat die Arschlöcher nicht davon abgehalten dich anzugreifen." Meinte er und ich war sprachlos.

7 Minuten im HimmelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt