Kapitel 43 ~ Es wird erfrischend

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"Wow du kannst ja richtig laut schreien. Gut zu wissen." Sagte Kyle, während er mich zum See trug, obwohl ich wie eine verrückte zappelte. Als er das gesagt hatte, hörte ich auf zu zappelt und riss meine Augen auf.

"Was?!" Fragte ich und er lachte, weshalb ich wieder seine Arme schlug und zappelte. Als wir schon fast wieder am See waren, wurde ich panischer.

"Kyle bitte nicht! Ich werde erfrieren!" Jetzt fing ich an ihn anzubetteln, aber er ging erbarmungslos weiter.

"Ich verspreche dir, dass ich dich wärme." Flüsterte er mir ins Ohr, aber ich zappelte weiter.

"Nein! Bitte nicht! Kyle ich tue alles!" Sagte ich, bevor ich mich aufhalten konnte.

"Alles?" Kyle blieb stehen und ich drehte meinen Kopf um ihn anzuschauen. Er hob die Augenbrauen und grinste.

"Kannst du bitte aufhören so perverse Gedanken zu haben!" Motzte ich und als er weiter lief, kreischte ich. Jetzt waren wir am Ufer des Sees angekommen. Irgendwie schaffte ich es mich in seinen Armen umzudrehen, sodass ich ihn jetzt anschaute und meine Arme und Beine um ihn geschlungen hatte. Ich hielt mich an ihm fest, als würde es um mein Leben gehen, denn irgendwie dachte ich, dass er mich nicht rein schmeißen kann, wenn ich mich so festklammere.

"Kyle, bitte nicht. Es wird so kalt sein." Ich schaute ihm in die Augen, als ich das sagte. Ich setzte meinen besten Hundeblick auf. Er lächelte und küsste mich auf die Nasenspitze, weshalb ich ihn perplex anschaute.

"Es wird erfrischend." Sagte er und ging weiter. Ich kreischte, weil ich schon das Wasser hörte, als er rein lief. Meinen Kopf vergrub ich in seinem Hals, kniff meine Augen zusammen und machte mich darauf gefasst die Kälte zu spüren. Ich hielt die Luft an, als meine Beine im Wasser waren. Es war kalt, so unglaublich kalte und es hörte nicht auf, weil er weiter ging, bis er bis zum Hals im Wasser stand. Da ich auf ihm saß, war ich etwas höher, weshalb das Wasser mir nur bis zu den Schultern ging.

"Das war die dümmste Idee aller Zeiten!" Sagte ich mit zittriger Stimme. Unterwasser schlang er seine Arme um mich und ich drückte mich aus Reflex etwas näher an ihn, weil ich auf Wärme hoffte.

"Also mir gefällt es." Er schmunzelte und schaute hoch in meine Augen.

"Was d-daran gefällt dir b-bitte?" Meine Unterlippe zitterte etwas und sein Blick wanderten zu meiner Unterlippe. Wir waren nur wenige Zentimeter von einander entfernt.

"Dass du dich so an mich klammerst." Flüsterte er und ich biss leicht auf meine Unterlippe. Seine Augen wurden ganz groß, als er das sah und als ich meine Unterlippe wieder frei ließ, attackierten mich seine Lippen. Zuerst riss ich meine Augen vor Schock auf, aber als ich die Wärme seiner Lippen auf meinen kalten spürte, schloss ich meine Augen.

Ich erwiderte den Kuss und wanderte mit meinen Händen zu seinen Haaren, die ich, weil meine Hände nass waren, ebenfalls nass machte, aber das schien ihn nicht zu stören. Unser Kuss wurde immer leidenschaftlicher und ich spürte seine Hände meinen Körper entlangwandern. Die Wärme seiner Lippen strömte durch meinen ganzen Körper und es breitete sich ein wohliges Gefühl in meinem Bauch aus. Die Kälte spürte ich nicht mehr, oder sie war mir einfach egal.

Dann biss er sanft auf meine Unterlippe und zog leicht an ihr, weshalb ich vor Lust seufzte. Meine Hände wollten seinen Körper ebenfalls erforschen und das taten sie auch, als ich von seinen Haaren über seine Schultern zu seinem Oberkörper strich. Ich legte meine Hand auf die Stelle über seinem Herzen und er leckte über meine Unterlippe, sodass ich meine Mund leicht öffnete.

Als seine Zunge meine berührte, fühlte es sich wie ein leichter elektrischer Schlag an, der jede Faser meines Körpers zum Leben erweckte. Ich spürte ein schnelles Schlagen unter meiner Hand und mein Herz schlug ebenfalls schneller. Unserer beider Atmung wurde hektischer und schließlich löste ich mich von ihm, um tief ein und aus zu Atmen.

Wir schauten uns in die Augen und beide unsere Münder waren noch leicht geöffnet. Seine Lippen sahen etwas angeschwollen aus, meine bestimmt auch.

"Ich hab doch gesagt, dass ich dich wärmen werde." Flüsterte er schmunzelnd und ich lächelte leicht. Wir schauten uns einen Moment lang noch weiter an, bis ich wieder anfing die Kälte zu spüren.

"Wir sollten besser zurück zur Jugendherberge. Sonst hole ich mir wirklich eine Grippe." Sagte ich und entwich seinem Blick. Er nickte und ging mit mir, immer noch auf ihm, aus dem Wasser raus. Jetzt fing ich an zu zittern.

"Deine Sachen sind komplett durchnässt. Zieh sie aus und zieh mein Shirt an." Kyle stellte mich wieder auf den Boden ab, hielt mich aber noch leicht fest. Zuerst war ich unsicher, ob ich mich wirklich ausziehen sollte, aber mir war so unglaublich kalt, dass es mir dann auch egal war ob er mich halb nackt sah oder nicht.

Ich zog mein nasses Shirt über den Kopf, dass an meinem Körper klebte und dann meine Hose. Währenddessen zog Kyle seine Hose und seine Socken wieder an. Mir entgingen jedoch seine Blicke auf meinen Körper nicht, aber ich ignorierte sie und versuchte mich einfach zu beeilen. Ich hob sein Shirt vom Boden auf und zog es an. Sein Shirt ging mir ungefähr bis zur Mitte meiner Oberschenkel und im Vergleich zu meinen kalten nassen Sachen, war es wirklich warm.

"Können wir los?" Fragte ich und nahm meine Sachen in die Hand. Ich wollte jetzt nur noch zurück zur Jugendherberge und eine warme Dusche nehmen.

"Ja." Sagte er und wir gingen los.

"Mein Shirt steht dir." Ich schaute ihn an, grinste und verdrehte meine Augen.

"Wie klischeehaft von dir das zu sagen." Er runzelte etwas die Stirn.

"Tut mir leid?" Es war mehr eine Frage als eine Aussage und ich lachte leicht, weshalb er dann doch wieder lächelte.

Etwas später waren wir dann endlich bei der Jugendherberge angekommen.

"Darf ich in eurem Zimmer schlafen?" Fragte er und ich machte große Augen.

"Nein! Was wenn die Lehrerin am Morgen reinkommt und dich sieht?" Er verdrehte die Augen.

"Aber es ist so unbequem im Auto zu schlafen." Kyle setzte einen Hundeblick auf, bei dem ich sicher nicht schwach werden würde. Er ist bei meinem ja schließlich auch nicht schwach geworden...

"Das hättest du dir überlegen sollen, bevor du mir wie ein Verrückter nachgefahren bist." Sagte ich und lachte leicht, als er sein Gesicht verzog.

"Kann ich dich wenigstens hoch zu deinem Zimmer begleiten?" Ich machte die Tür unten auf und wir gingen rein.

"Ich weiß zwar nicht, was dir das bringen wird, aber okay." Wir gingen die Treppen hoch und ich flüsterte jetzt, damit ich keinen aufweckte.

"Dann kann ich dich noch etwas länger sehen." Flüsterte er kaum hörbar und ich weiß nicht, ob ich das hätte hören sollen, aber es sorgte wieder dafür, dass meine Wangen rot wurden. Wir kamen an meinem Zimmer an und ich öffnete leise die Tür. Als ich reinschaute, sah ich Caro immer noch in ihrem Bett liegen, aber daneben, in dem anderen Bett, lag Jack.

Ich riss überrascht meine Augen auf und schaute zu Kyle.

"Ach, aber er darf hier schlafen?" Flüsterte Kyle und ich verdrehte die Augen.

"Er darf eigentlich auch nicht hier schlafen." Sagte ich und Kyle schaute mich wieder vielsagend an. Ich seufzte.

"Okay, du kannst hier auch schlafen. Aber du musst hier weg bevor unsere Lehrerin uns um 8.00 Uhr weckt, verstanden?" Fragte ich und er nickte grinsend. Ich schloss die Tür hinter uns beiden und ging zu meinem Koffer um mir alles nötige für eine Dusche zu holen. Als ich das Zimmer verließ, sah ich wie Kyle sich auf freie Bett legte.

15 Minuten später war ich fertig mit meiner Dusche und ging zurück in mein Zimmer. Was ich dort sah, ließ mich schnauben. Kyle hatte sein Bett an meins ran geschoben und lag schlafend auf dem Bett. Da ich es nicht geschafft hätte ihn leise genug wegzuschieben, ließ ich es bleiben und legte mich einfach in mein Bett.

Ich drehte mich mit dem Gesicht zu Kyle, der kurz seine Augen aufmachte. Mein Mund klappte vor Schock auf.

"Du bist wach!" Flüsterte ich sauer.

"Shhh...Schlaf schön Kleine." Und damit schloss er seine Augen wieder.

Letztes Kapitel für heute. Gute Nacht allen und vielen Dank, dass ihr bei der Lesenacht dabei wart und so geduldig gewartet habt :)

♥♥♥Danke fürs Lesen♥♥♥

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