4. Der Tag danach

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Richtig verstanden hatte ich das Ganze aber auch erst am nächsten Tag. Mein fester... oder anders gesagt der Junge mit dem ich zusammen war hatte mit einer Anderen ... Nein mit zwei Anderen...Sex gehabt. Mein Leben schien wie ein Glashaus über mir zusammen zu brechen. Seit ich hier in München war lief kaum etwas gerade aus. Gut, ich hatte keine großen Probleme in meiner Familie, eine Zusage für meine Bewerbung bei TUI hatte ich auch schon erhalten. Nur mit ihm, Tom, klappte es nicht mehr.

Urgendwie hätte man sich das ja denken können, aber ich wollte nicht an dieses Klischee glauben, welches besagte, dass Fernbeziehungen nicht halten können. Nun war es genau so eingetreten und das Schlimmste war, dass ich meinen Eltern nicht mal erzählen konnte, warum es mir so schlecht ging. Sie wussten nichts von Tom... Sie hätten sich wohl auch zu viel Sorgen gemacht.

Also musste ich da nun allein durch. Ohne eine gute Freundin zum trösten oder meine Eltern, denn ich kannte hier ja niemanden.

In einem Glückskeks den ich einmal in einem chinesischen Restaurant bekommen hatte stand, dass alles aus einem bestimmten Grund passierte und jetzt gab ich mir große Mühe dies zu glauben.
Ich beschloss mich erstmal fertig zu machen und natürlich auf zu stehen.

Wenig später fand ich mich dann im Bad wieder. Ich war frisch geduscht und putzte gerade meine Zähne. Mit meinem Handtuch um huschte ich anschließend in mein Zimmer, wo ich mir erstmal meine langen braunen Haare föhnte. Danach suchte ich mir etwas anzuziehen, was sich mal wieder als etwas schwieriger herausstellte. Ich hatte viel zu viel im Schrank und trotzdem fand ich nie das, was ich gerade tragen wollte.

Als ich schließlich doch etwas gefunden und ich mich umgezogen hatte watschelte ich die Treppen hinunter in die Küche um zu frühstücken.
Ein Blick an die Uhr verriet mir, dass es dazu schon viel zu spät war. 12:43 Uhr. Naja, dann würde ich es halt 'Brunchen' nennen. Meine Mutter kam gerade ebenfalls in die Küche, um etwas in einem großen Topf auf dem Herd zu rühren.

Sie begrüßte mich lächelnd, ich hatte ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Eltern, jedoch spürte ich schon, dass es zwischen den Beiden sehr häufig krieselte. Ich versuchte es eigentlich immer zu verdrängen, was auch bis auf ein paar Ausnahmen sehr gut klappte. Sobald meine Mutter den Deckel vom Topf nahm roch es in der Küche nach Soljanka.(*) Ich mochte Soljanka wirklich gern und so kam es dazu dass ich mir statt den geplanten Pancakes nur einen Apfel zum Frühstück nahm.

Mein Vater war gerade auf der Arbeit und auch sonst passierte nichts spannendes, deshalb ging ich in mein Zimmer und setzte mich vor den Laptop. Ich informierte mich ein wenig über den FC Bayern München und auch über Joshua Kimmich, der mir ja schon bei der Autogrammvergabe ins Auge gestochen war.

Er spielte noch gar nicht so lange beim FCB, erst seit dieser Saison. Er war gerade mal 21 Jahre Alt und spielte am liebsten auf der 17. Zur Zeit jedoch auf der 32.
Irgendwie kam ich dann in eine Art Fandom. Ich las FanFiktions und fand Fußball irgendwie doch nicht mehr so doof.

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* Soljanka ist eine Suppe die aus dem östlichen Raum kommt (Polen, etc...) es ist eine Art Eintopf mit einer Paprika, Tomaten-Soße und Sauerkraut, Gurken, Fleisch... halt irgendwie das was man gerade so Zuhause hat. (Meine Mutter sagt auch gern "gute Resteverwertung" dazu)

Danke für's lesen. Und die Favo's. Ich hoffe es hat euch gefallen und wenn nicht schreibt Bemerkungen, Kritik etc., wenn es eich gefallen hat dann dürft ihr mir auch gern eine kleine Notiz da lassen. Würde mich freuen.
Ciao, Lyds.🙊

Fight For It.| FCB < Joshua Kimmich| #Wattys2016Where stories live. Discover now