Babyglück

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Die letzten Wochen meiner Schwangerschaft waren gekommen. Und mein Leben wurde doch ziemlich turbulent.
Joshua war kaum da und doch schien alles so unglaublich schnell zu vergehen. Es war als würde die Zeit förmlich wie ein Zug an mir vorbeirauschen.
Gerade rechtzeitig zum Geburtstermin kam Joshua aus Frankreich zurück. Wären sie ins Finale gekommen, hätte er wahrscheinlich nicht bei der Geburt dabei sein können. Und so war die Trauer über das verlorene Halbfinale der EM2016 nicht ganz so groß.

Unsere Eltern waren wahrscheinlich aufgeregter als wir selbst. So kam es mir jedenfalls immer mal wieder vor, wenn sie ganz aufgeregt von Josh's und meiner Geburt und der dazugehörigen Schwangerschaft erzählten.
Unsere Familie versteht sich prächtig und ich eng zusammen gewachsen. Die Harmonie stimmt einfach.

Die beiden zukünftigen Opa's hatten das Kinderzimmer in einem freundlichen,aber geschlechtsneutralen gelb gestrichen.
Joshua und ich wollten und mit dem Geschlecht unseres Kindes überraschen lassen, was manchmal doch schon etwas schwer wurde.
Wie oft hätte ich den Arzt fast gefragt.
Doch vielleicht war es genau deshalb zu einem gelb-weißen Kinderzimmer gekommen.

Außerdem konnten wir uns auf je einen Mädchen und einen Jungennamen einigen.
Joshua hatte doch tatsächlich die ganzen alten Bauernhof-Namen ,wie ich sie gern nannte, herrausgesucht.
Franz, Peter, Tim... Clara, Hanna, Tina. (A.N. Wenn ihr so heißen solltet. Ich mag die Namen, aber dadurch, dass sie schon älter sind bzw man sie oft hört habe ich sie herausgesucht... Fühlt euch mit Bauernhof nicht beleidigt! ♡)
Ich hingegen hatte da doch schon modernere Namen auf Lager.
Alice, Juna, Julietta... Phil, Jordan, Daniel.

Nunja, irgendwie hatten wir uns am Ende aber doch für zwei Varianten entschieden.
Wenn unser kleiner Fratz ein Mädchen werden sollte, dann würde sie Juna Hanna heißen. Würde es ein Junge werden Phillip.

Nun war es endlich soweit. Der Geburtstermin war gekommen und tatsächlich hatten meine Wehen begonnen.
Mit diesen Quälte mich unser kleiner Alien den ganzen Abend. Bis er dann doch das Licht der Erde erblicken wollte.
Nachts um 2 Uhr. Sogar pünktlich. Er konnte ja nicht wissen,dass es nachts dunkel ist.
Ich war froh unser Kind in den Händen halten zu dürfen, eingewickelt in ein blaues Handtuch. Unser kleiner Phillip.
Joshua war so stolz wie noch nie, als er die Nabelschnur zerschneiden durfte und mich so, immerhin körperlich, von meinem Sohn trennte.

Die nächsten Wochen, Monate und vielleicht sogar Jahre wurden aber nicht nur für uns nicht so winfach, sondern auch für Familie Müller.
Auch Lisa hatte wenige Tage später entbunden. Anders als bei uns hatte sie ein Mädchen erwartet. Die kleine Sophie.
Nun hieß es nur noch hoffen und bangen, dass die Beiden sich in Zukunft als beste Freunde zusammen standen und die Probleme des Alltags zusammen meisterten.
Eigentlich wollte ich noch gar nicht soweit denken, aber ich malte mir die perfekte Zukunft aus.
Gemeinsam den ersten Kindergartentag erleben, vielleicht das erste Mal auf dem Fußballplatz kicken, den ersten Schultag meistern, die nächsten 10 bis 13 Jahre überleben, und in eine Lehre starten. All das hatten die Beiden noch vor sich und ich wünschte mir alles Gute für sie.
Es würde mich stolz machen meinem Sohn beim Aufwachsen zu zu schauen... und wer weiß da schon, was uns noch alles erwartet.

Ende.

Fight For It.| FCB < Joshua Kimmich| #Wattys2016Where stories live. Discover now