Kapitel 18

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Ich sitze auf meinem Platz neben John. Gerade rennt unser Mathelehrer wie gestört hin und her, da er die Kreide nicht findet. So ein Idiot.

Ich kritzele ein paar Zahlen in mein Herft, schreibe den Hefteintrag von der Folie ab. Der Projektor steht quasie direkt vor meiner Nase, irgentwas muss in dem Ding kaputt, denn es stinkt fast unerträglich.

Nach Mathe, haben wir Geschichte und wir lernen etwas über den Weltkrieg. Ich glaube über den 1sten, aber ich höre nicht wirklich zu. Meine Gedanken, dass Fenster und der Schnee der draußen sind viel Interessanter, als ein Lehrer, der selbst gelangweilt vor sich hin brabbelt.

Ich habe beschlossen, wieder in die Schule zu gehen, mit John. So sitzen wir jetzt in jedem Fach zusammen, schweigen aber die meiste Zeit peinlich. Ich glaube er weiß es. Ich glaube, er weiß das wir zusammen waren, aber ich spreche ihn nicht darauf an. Das wäre mir viel zu unangenehm.

Zu meiner eigenen Verwunderung, habe ich in meiner Klasse doch noch ein paar Freunde gefunden, ich wusste nicht das ich wirklich so nette Leute hier um mich herum habe. John und ich geselllen uns also in den Pausen zu Daniell, Marlene, Willi und Timothy. Heute ist sogar geplant, das wir alle zusammen ins Kino gehen. Ich denke, nach so langer Zeit ist es mal wieder schön, ins Kino zu gehen.

Nachdem ich mich auch in Chemie an der Tafel noch blamieren durfte, wobei ich in Chemie eigentlich immer gut war, aber jetzt aufeinmal eine 6 habe, läutet es zur letzten Stunde und ich schleiche durch die Gänge weilche mit Schülern vollgestopft sind. Jeder versucht so schnell wie möglich zu seinem Zimmer zu kommen. Deutsch.

Unsere Lehrerin erklärt irgentetwas über eine Veranstaltung über gesunde Ernährung, welche wir nächste Woche besuchen müssen und dann schreiben wir eine Erörterung. Unser Thema ist echt blöd, ''Warum sollen Schulstunden verkürtzt werden, erläutere Pro und Contra''. Gelangweilt schreiben alle an ihrem Aufsatzt, ich bastele gerade am Anfang des Hauptteiles herum, als mich Fr. Holzer aus dem Zimmer holt.

,, Wie geht es dir, Rebecca?''

War ja klar, dass das jetzt kommt. Ich nicke nur. Ja, es stimmt sogar, es geht mir zur Zeit gut.

Auch sie nickt. ,, Wie lange hast du noch?''

Wie das klingt. Einfach nur schrecklich.

,,Ich weiß nicht, ich hoffe ich schaffe es.'' Traurig sieht sie mich an.

Gerade, als sie antworten will, höre ich den letzten Gong und wende mich ab, ziehe die Tür auf, stopfe meine Sachen in die Tasche und verlasse mit den anderen das Klassenzimmer.

Zusammen laufen wir zu der Bushaltestelle. Dann stehen wir im Buss, kaufen uns allen ein Ticket, schmeißen die Münzen in den Automat und setzten uns dann auf doppel und dreier Sitze.

Als wir am Hauptbahnhof ankommen, steigen wir um in die Ubahn und fahren von dort aus weiter. Es herrscht peinliche Stille, einpaar mal sagt jemand etwas aber sonst schweigen wir, eigentlich hört jeder Musik.

Dann, endlich am Kino angekommen, holen wir uns die Karten. Wir entscheiden uns für den Film '' der Hobbit'' ( Film gibt es wirklich im Kino- ich habe keine Rechte daran; KEIN Spoiler)

Zusammen begeben wir uns dann in den Kinosaal. John rutsch ganz an den Rand, zwischen uns sitzt Marlene, aber das passt mir gut in den Kram, da sie John sowieso nicht allzugut leiden kann, auch wenn ich nicht verstehe warum. Neben mir sitzt Willi, die anderen beiden daneben.

Erstmal, die 3D Brille putzen, ich reibe mit meinem Top über das Glas der Brille und mit einem ruck reiße ich einen Bügel von ihr ab. Erstmal gucke ich blöd, bis Marlene von der anderen Seite laut anfängt zu lachen. Oh Gott, wie peinlich! Verdattert sitze ich da und gucke auf den Abgebrochenen Bügel, bis John in mir aus der Hand nimmt und versucht, die Brille aufzusetzen. Sie hält, er wirft mir seine Brille auf den Schoß. Immernoch verwirrt gucke ich erst ihn an, dann die Brille, bevor ich sie ihm von der Nase reiße und durchs Kino zur Kasse spurte. Dort tausche ich sie um. Die Kassiererin sieht mich blöd an, dreht sich aber dann um gibt mir eine andere. Gerade, als ich zurück in den Saal komme, wird alles dunkel und bis ich auf meinem Platz sitze, hat der Film auch schon begonnen.

2 andhalb Stunden später, der Film zuende, stehen wir schonwieder bei der Ubahn.

Bessergesagt, vor dem Automaten.

Wir stehen alle noch nebeneinander und reden, während John sich schon am Fahrkartenautomat zuschaffen macht. Er holt zwei Karten heraus und drückt mir eine in die Hand. ,,Behalt's einfach.'', dumm gucke ich ihn an, von den anderen bekomme ich ein paar schiefe Blicke. ,,Danke'',murmele ich ihm hinterher, aber er läuft schon die Treppen hinunter und ich hetze ihm nach. Als sich dann auch endlich die Ubahn mal blicken lässt, steigen wir ein. Marlene ist schon weg, da sie jetzt zu ihrer Tante geht und so sind wir nurnoch 5.

Danielle setzt sich hin und Willi bleibt stehen, auch Timmy setzt sich und John zeigt auf den Sitz bei den beiden. ,,Setz dich.'' Ich schüttele den Kopf. Er lächelt. ,,Nalos.'', woraufhin ich wieder nur den Kopf schüttele. ,,Ich möchte nicht.'', er grinst, setzt sich dann aber selbst auf den Sitz.

Zwei Haltestellen weiter setzten sich Willi und ich auch hin, da uns durch das viele gewackele das Stehen schwer fällt. Auch die anderen Gesellen sich dann zu uns. Als wir wieder am Hauptbahnhof angekommen sind, bleiben Danielle, Timmy und Willi in der Ubahn und wir verabschieden uns. Jetzt sind nurnoch wir beide übrig und laufen schweigen nebeneinander die Treppen hoch, zu den Bushaltestellen. ,, Ist das dunkel.'', murmele ich vor mich hin und John guckt mich an. Ich sehe auf den Plan und sehe, das ich entweder mit einem Buss fahren kann, welcher in 20 Minuten kommt, oder einer in 30 Minuten. ,,Mein Buss steht da.'', sagt John, einfach so als wäre das was neues. ,,Fahr doch?'', frage ich ihn. ,,Nein.'', antwortet er. Ich freue mich ein bisschen, da es den anschein hat, das er mich begleitet. Zusammen setzten wir uns auf eine Bank, es ist eiskalt hier draußen und stockfinster. Wir reden nicht. Er drückt auf seinem Handy rum und ich betrachte meine Fingernägel.

Sein Handy klingelt, woraufin er aufstehet und ein paar Meter läuft, als bräuchte er Sicherheitsbastand von mir. Ich verstehe nicht was er sagt, nur ein Wort höre ich und das ist 'Hallo'. Nur zu gerne würde ich wissen, mit wem er da Telefoniert. Als er dann nach nichtmal einer Minute wieder neben mich fallen lässt lächele ich ihn kurz an, aber dann klingelt sein Handy wieder, woraufhin er nochmal aufsteht. Komisch. Er verzieht sein Gesicht und kommt zu mir, setzt sich aber diesmal nicht hin. ,, Rebecca, ich gehe ok?'' Verdutzt schaue ich ihn an. Er will jetzt wirklich gehen? Ich nicke nur. Dann dreht er sich um und läuft davon. Einfachso, ohne ein weiteres Wort. Was war das denn?

Ich sitze jetzt alleine in der Kälte. Eine Träne läuft über eine Backe, bis ich einfach nichtmehr kann und aufgebe. Also sitze ich alleine auf einer Bank und heule. Immer schlimmer fließen meine Tränen meine Wange hinunter, aber John ist weg..

Er hat mich einfach alleine gelassen.

What If I Die? (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now