14 - Finnigs Sicht [1/2]

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Hallo, ihr Lieben!

Es tut mir schrecklich leid, dass so lange kein neues Kapitel kam. Ich hoffe daher, dass das Kapitel aus Finnigs Sicht euch das Verzeihen ein wenig leichter macht.^^

Ich nutze die Gelegenheit mal gleich und möchte mich bei euch bedanken. DANKESCHÖN! ♥ Ich freue mich riesig, dass inzwischen so viele Menschen meine Geschichte lesen, für sie voten und kommentieren. :) 

Und nun hoffentlich viel Spaß beim Lesen des neuen Kapitels. ;)

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Das Haus verlassen, ins Auto steigen und zum Bahnhof fahren. Das war der Plan gewesen. Doch, als ich Clara dort vor ihrer Haustür stehen sah, rückte mein Vorhaben für einen Moment in den Hintergrund. Ich wusste nicht wie dieses Mädchen, diese junge Frau, es anstellte, aber irgendwie schaffte sie es jedes Mal, meine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Einfach ins Auto zu steigen und so zu tun, als hätte ich sie nicht bemerkt, wäre demnach keine Option für mich gewesen. Eine ganze Weile nahm sie noch meine Gedanken ein bis ich endlich am Bahnhof ankam und meine Konzentration anderem widmen konnte. Meiner Mutter. Bereits von Weitem sah ich das vertraute Gesicht, halb unter einem blutroten Regenschirm versteckt, und mit einem Koffer neben sich vor dem Bahnhof stehen. Ich parkte direkt vor ihr und stieg aus, um sie anschließend zu begrüßen. Dass ich dabei nass wurde, spielte keine Rolle, denn das war ich längst.

„Kilian, du scheinst noch immer nicht gelernt zu haben, irgendwo pünktlich aufzutauchen."

„Ich freue mich auch dich zu sehen, Mutter", erwiderte ich so gelassen wie möglich auf ihren Vorwurf, küsste ihre Wange und verstaute ihren Koffer im Kofferraum. Nur einen Moment später saßen wir im Auto und ich fuhr zurück zu Isabells Haus.

„Sag, wie geht es dir?", wollte sie wissen. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr wie sie mich musterte. „Du bist ja ganz durchnässt, Junge!

„Ich dachte mir, ich lasse die Dusche heute ausfallen und stelle mich stattdessen in den Regen."

Meine Mutter bedachte mich mit einem kritischen Blick und meinte schließlich: „Und an deinem Humor hat sich auch nichts verändert."

Ich ignorierte ihre Aussage geflissentlich, denn ich wusste ich würde in den nächsten Wochen etliche solcher Bemerkungen anhören müssen. „Um auf deine Frage zurückzukommen: Mir geht es gut, Lina ebenfalls und wie es um Isabell steht, weißt du ja. Was das angeht ..." Ich drückte auf die Bremse, als die Ampel vor uns auf Rot schaltete und brachte den Wagen zum Stehen. Ich nutzte die Gelegenheit, um mich mit zu meiner Mutter zu drehen, um ihr zu verstehen zu geben, dass ich meine nächsten Worte ernst meinte. „Könntest du dich ein wenig zurückhalten, solange du bei uns bist? Ich bitte dich inständig darum, denn einen weiteren Stressfaktor braucht Isabell im Moment nicht."

„Ich bin kein Unmensch, Kilian, falls du das von mir denken solltest." Ihre Miene blieb unverändert, doch ich erkannte die Enttäuschung und den verletzten Ausdruck in ihren blauen Augen. Mein schlechtes Gewissen war augenblicklich zur Stelle. Auch, wenn meine Mutter mich des Öfteren zur Weißglut brachte, sie gekränkt zu sehen, brach mir jedes Mal aufs Neue das Herz. Das war bereits in meiner Kindheit so gewesen, war immer noch der Fall und würde es für immer bleiben.

„Das habe ich nie behauptet", erwiderte ich in einem entschuldigenden Tonfall.

„Die Ampel hat auf Grün geschaltet. Du solltest losfahren", war ihre einzige Erwiderung auf meine Worte und gab mir damit zu verstehen, dass diese kurze Unterhaltung ihr Ende gefunden hatte. Was hatte ich da nur angerichtet?

In deinen HändenWhere stories live. Discover now