Krankenschwester Mirajane

1K 36 0
                                    


Ich saß wie benommen auf dem Sofa und konnte nichts anderes tun, als in Natsus krankes Gesicht zu starren. Weinen konnte ich nicht - dafür war ich zu besorgt um die Person vor mir.



Ich hörte, wie Mira etwas Schweres auf dem Boden abstellte. Einige Schritte machte. Plötzlich erfüllte das Licht einer Deckenlampe den dunkel gewordenen Raum. Ich drehte mich zur angekommenen Person herum und begrüßte sie mit einem gequälten Lächeln.



Mirajane lief zu uns herüber, tätschelte kurz meinen Rücken und betrachtete schließlich Natsu. Als ich bemerkte, dass ich ihr im Weg war, ließ ich schüchtern Natsus Hand (die ich wohl vorher unbewusst ergriffen hatte) los und machte ihr Platz für ihre Inspektion.



Mehrere Minuten vergingen, in denen Mira wie eine fürsorgliche Mutter um Natsu herumtanzte, Fieber maß, Tee zubereitete.



Um mich nicht ganz so nutzlos zu fühlen, räumte ich das Haus auf, sammelte Kissen und Decken auf und brachte sie zurück zum Sofa. Weil ich Mira nicht stören wollte, legte ich mein Bündel geordnet auf dem Boden vor dem Krankenlager ab. Ich richtete mich leise auf und entfernte mich vorsichtig wieder, nur um verloren im Raum zu stehen.



Endlich erlöste mich Mirajane von meinem Gefühl der Nutzlosigkeit.



Ohne von ihrem Patienten aufzublicken, fragte sie mich nach den Geschehnissen. Ich erklärte ihr alles so detailliert, wie ich nur konnte. Nicht in ihren Tätigkeiten stoppend, nickte sie nur.



Nervös auf meinen Lippen kauend, erwartete ich ihre Antwort.


Diese fiel definitiv anders aus, als ich es erwartet hatte.



Ich bin ehrlich, Lucy...Ich weiß nicht, was er hat. Sein Fieber ist für einen Dragonslayer viel zu hoch. Alles, was ich tun kann, ist ihm Medizin zu geben, die sein Fieber senkt und seine Schmerzen lindert. Er sollte heute Nacht nicht alleine bleiben."



Ich schwieg. Verzweiflung fraß sich durch meinen Körper.


Ein Stöhnen Natsus ließ Mira aufseufzen. Mein Herz rutsche in Richtung Magen.


Mit ernster Miene nahm sie Blickkontakt mit mir auf. Schließlich fragte sie:



Denkst du, du wärst in der Lage, heute Nacht hier zu bleiben? Ich kann die Gilde heute Abend nicht alleine lassen und er braucht jemanden, der ihm regelmäßig die Medizin gibt."




Bevor ich meine Antwort auch nur denken konnte, hatte ich ihre Frage übereifrig mit „Natürlich!" beantworte. Mira schenkte mir ihr schönstes Lächeln, stand aus ihrer knieenden Postion auf und strich ihr Kleid glatt.



Erneut sah ich tatenlos zu, wie sie ihren Medizinkoffer bis auf ein Fläschchen wieder füllte, mir eine Anleitung zur Anwendung schrieb und sich in ihren zur Seite gelegten Wintermantel schälte.



Bevor sie das Haus verließ, näherte sie sich mir noch einmal, drückte mich und versprach mir, dass alles gut werden würde.


Zum Abschluss sagte sie:



Ich werde Polyushka-San kontaktieren. Ich bin mir sicher, dass sie helfen kann. Ich halte dich auf dem Laufenden."



Mit einem fröhlichen „Sayounara!" (Auf Wiedersehen) verschwand sie in der Tür und ließ ihren Patienten in meinen Händen.



Drachenfieber - Fairy Tail NaLu FanfictionWhere stories live. Discover now