Geständnis

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"Hey Bill , was war da drin los , ich habe die Tür nicht aufbekommen", Daniel legte Bill eine Hand auf die Schulter , als sein Freund aus der Telefonzelle herauskam und ein besorgtes Gesicht machte.

"Sie leben", flüsterte dieser nur , da er im Moment nicht mehr herausbrachte.

"Aber , das ist doch großartig!", freute sich Daniel.

"Ja. Ich würde jetzt gerne nachhause fahren. Ich brauche jetzt ein wenig Ruhe", meinte Bill nur.

"Kann ich verstehen , soll ich noch mit zu dir kommen , das du Zeit hast zu schlafen?", bat Daniel an.

Bill stimmte zu und gemeinsam fuhren sie zu Bill's Einfamilienhaus , wo sich der ältere der Beiden hinlegte und Daniel es sich vor dem Fernsehr gemütlich machte.

Bill schlug müde die Augen auf.

Draußen war es schon finster und der Mond schien durch sein Fenster.

Leise trat Bill die Treppe hinunter und in sein Wohnzimmer.

"Morgen Schlafmütze", müde lächelte Daniel seinen ehemaligen Kollegen an.

"Morgen", Bill gähnte ausgiebig und setzte sich anschließend neben Daniel auf die Couch.

"Wäre es okay für dich , wenn ich heute hier übernachten würde , es ist schon sehr spät und ich würde gerne morgen zum Frühstück mit dir über die nächsten Tage reden", meinte Daniel.

"Ja , klar , du kannst hir auf der Couch schlafen , wenn dir das passt?", schlug Bill vor.

"Perfekt", sagte Daniel und lächelte glücklich.

Bill ging in die Küche , machte sich einen Tee und nahm sich sein Buch.

Mit dem heißen Tee in der linken Hand und seinem Buch unter dem rechten Arm schlenderte er zurück ins Wohnzimmer.

Dort angekommen fand er einen schlafenden Daniel vor sich.

Um in Ruhe lesen zu können nahm er sich die Fernbedienung und schaltete den Fernsehr ab.

Am nächsten Tag kam Daniel in Boxershorts in Bills Küche.

Der 40-jährige saß bereits vor einer dampfende Tasse Kaffee und las die heutige Tageszeitung durch.

"Morgen", Daniel grinste seinen 10 Jahre älteren Freund ausgeruht an und nahm sich ein Glas Wasser .

"Schön , dass du auch schon wach bist", Bill grinste erfreut und sah auf seine schwarze Armbanduhr ,"gut , dann können wir ja jetzt los oder?"

"Los wohin?", fragte der Türsteher perplex.

"Logstreet 4", wiederholte Bill den Anruf von gestern.

"Was machen wir denn in der Logstreet? Habe ich was verpasst?"

"Ja , wir haben einen Termin um punkt 10 , also in einer Stunde", klärte Bill seinen ehemaligen Kollegen auf.

"Ach echt?", mit einem verständnislosen Blick sah Daniel Bill nach , wärend dieser aufstand und in den Flur hinaus ging.

Als Bill im Flur verschwunden war , zuckte Daniel nur mit den Achseln und trank einen Schluck Wasser.

Bills Gesicht erschien wieder im Türrahmen:

"Daniel? Kommst du jetzt? Oder brauchst du erst eine extra Einladung?"

"Äh , ja...nein. Ich meine ich komme", er stellte das erst halb leere Glas auf den Tisch und folgte Bill.

Dieser ging ins Wohnzimmer und sagte Daniel er solle sich anziehen , er selbst wollte in der Zwischenzeit sein Auto aus der Garage holen.

Nach drei Minuten saßen beide Männer nebeneinander in Bills Auto.

"Wir sollten aber nicht ohne Eigenschutz dort hingehen", meinte Bill und öffnete das Handschuhfach des scharzen Autos und holte seine Magnum heraus.

"Du hast noch deine Glock?", Daniel war erstaund , da er diese Waffe das letzte Mal vor fünf Jahren gesehen hatte.

"Allerdings", bestätigte der 40-Jährige mit einer Hand auf seiner Waffe ,"wir dürfen aber auf keinen Fall erwischt werden."

"Wieso denn nicht?", wieder war Daniel erstaund , sein Freund war doch sonst nicht so ,"kann es sein , dass Lora nichts von deiner Waffe weiß?"

"Doch , doch! Sie weiß das ich Waffen habe und Sportschütze bin.... aber sie weiß nichts von meinem früheren Beruf."

"Sie weiß nichts von deinem ehemaligen Beruf als Polizist?!"

"Nein", seufzte Bill ,"keiner weiß davon , ich bin im Zeugenschutzprogramm , daher heiße ich auch jetzt Bill und nicht mehr Alexander , oder Alex."

Dieses Geständnis musste Daniel erst mal verdauen.

"Wieso? Was ist passiert?", wollte Daniel wissen , nachdem er seine Stimme wiedergefunden hatte.

"Bei meinem letzten Einsatz hatten wir einen korupten Polizisten im Team , das haben wir jedoch erst herausgefunden , als es schon zu spät war", erzählte Bill.

"Verstehe."

"Das alles passierte nachdem wir uns das letzte Mal gesehen haben , ein Jahr später bin ich ins Programm aufgenommen worden. Im darauffolgenden Jahr lernte ich Lora kennen und als ich 34 war heirateten wir und ein Jahr später kam Milly zur Welt."

"Mhm , okay. Wir schaffen das schon irgendwie. Glaubst du das Ganze hängt irgendwie zusammen?", erkundigte sich Daniel.

"Ich weiß es nicht", meinte Bill und fuhr in eine verlassene Gasse.

Der Familienvater parkte um die Ecke , sodass sein Auto nicht zu offensichtlich , mitten auf der Straße stand.

"Hier", Bill reichte Daniel eine Waffe , die er wie die Erste aus dem Handschuhfach holte.

"Danke", Daniel lächelte und lud die Waffe.

"Auf geht's!", gemeinsam stiegen sie aus und liefen nebeneinander an die Hausecke , um nicht entdeckt zu werden.

Bill lugte um die Ecke:

Nichts.

Er deutete Daniel , das er voraus laufen und sich in der Nebengasse eine Deckung suchen sollte.

Daniel streckte die Waffe nach vorne und lief los.

Bill stand bereit um ihm , wenn nötig Rückendeckung zu geben , doch nichts rührte sich.

Es blieb still.

Sie kamen dem Gebäude am Ende der Straße immer näher.

Doch auch als sie an der Hälfte des Weges anhielten , regte sich immernoch nichts.

Trotzdem blieb Bill weiter in Alarmbereitschaft.

Er deutete Daniel zu ihm auf die andere Seite zu kommen , was dieser flink tat.

"Wir müssen jetzt hineingehen! Ich will wissen wo meine Familie ist!", flüsterte Bill energisch.

"Ich bin bereit!", Daniel's Augen leuchteten zustimmend.

Gemeinsam betraten sie die große Eingangshalle des verlassenen Hauses.

Alle Fenster waren zersplittert oder bereits zur gänze herausgefallen.

An den Wänden blätterte die Farbe ab und der Boden war mit einer dicken Staubschicht überzogen , trotz alledem sah man keine Anzeichen darauf , das sich hier vor kurzem Menschen aufgehalten hatten.

"Ich glaube sie sind nicht hier!", flüsterte Daniel seinem Kollegen zu.

In diesem Moment spürte Bill einen warmen Atem in seinem Nacken.

Black StoryWhere stories live. Discover now