15Jill Fray

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Geschockt saß Bill neben der toten Person und hielt sich die Hände vors Gesicht.

Das muss alles ein schlechter Traum sein. Wenn ich nachher meine Augen wieder öffne werde ich glücklich sein über den Anblick von meinem kleinen Haus und meiner Familie , die fröhlich vor mir im Garten spielt......... hoffentlich.

Langsam senkte Bill seine Hände , öffnete die Augen und landete promt wieder in der Realität.

Dunkelheit hüllte ihn ein.

Sie hatten das fahle Licht wieder abgedreht , aber wieso?

Plötzlich hörte man eine Tür laut knarren , die irgendwo aufging , leider konnte Bill nicht genau sagen wo , da es überall laut von den Wänden wiederhallte.

Am anderen Ende des Tunnels leuchtete ein kleines Licht auf.

Langsam näherte es sich und Bill rutschte wieder weiter zu seinem Toten Freund.

Wie durch ein Blitz durchfuhr es ihn , er hatte eine Idee.

Vielleicht hatte Daniel ja , durch Zufall versteht sich , noch irgendein Messer oder etwas ähnliches in seiner Tasche.

Hastig durchsuchte er seinen Freund und entschuldigte sich insgeheim bei ihm.

Auf einmal ergriffen seine Finger etwas kaltes und er zog es aus der linken Hosentasche seines ehemaligen besten Freundes.

Ein Feuerzeug? Na toll, jetzt habe ich ihn so lange nicht gesehen und er hat sich das Rauchen immer noch nicht abgewöhnt...

Das Licht , das vermutlich von einer Taschenlampe kam , wie Bill glaubte , kam unaufhörlich näher und hatte ihn beinahme erreicht.

Geistesgegenwertig steckte er das Feuerzeug in seine Tasche und hielt sich die rechte Hand vor die Augen , da ihn das Licht , das ihn mittlerweile schon erreicht hatte , blendete.

"Na , auch schon wach?", höhnte eine im bereits bekannte Stimme.

"Ja , danke der Nachfrage , Snake", das letzte Wort sprach er mit Absicht voller Verachtung aus.

"Ich freue mich auch , dich wiederzusehen", er lächelte freundlich ,"und dein Geschenk? Wie gefällt es dir?"

"Hätte ich mir denken können , das auch das auf deinen Mist gewachsen ist", zischte Bill.

"So , jetzt genug geplaudert. Steh auf!"

Bill erhob sich langsam von dem kalten Steinboden.

"Endlich fertig? Gut , dann komm", mit einer Waffe , die er lässig und mit leichtem Griff in der Hand hielt , begleitete er Bill durch den langen Flur und durch die Tür , durch die er höchst warscheinlich gekommen war.

Draußen aus dem Grusel-Flur schlug Bill direkt helles Licht entgegen , sodass er seine Augen zusammenkneifen musste.

Nach wenigen Minuten , hatten sich seine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt.

Vor sich sah Bill jetzt einen weiteren langen Korridor.

Snake ging ungefähr einen Meter hinter seinem Gefangenen und hielt seine Waffe mit angewinkeltem Arm vor sich.

Deine glückliche Stimmung wird dir schon noch vergehen...

Plötzlich meldete sich Snake wieder zu Wort:

"Stehen bleiben und eintreten."

Der ehemalige Polizist stand nur wenige Schritte vor einer Holztür , welche schon ziemlich alt aussah.

Snake nickte ihm zu und Bill trat ein.

Mit einem gequälten quietschen schwang die Tür auf und vor sich sah der Familienvater einen großen Schreibtisch um welchen drei Männer in Anzügen standen und den Neuankömmling aufmerksam musterten.

"Bill Anderson , freut uns Sie kennenzulernen", sagte einer der Drei und ging an Bill vorbei , wo er die laute Tür schloss.

"Tut uns leid , aber wir hatten bis jetzt noch keine Zeit diese Tür zu ölen", entschuldigte sich der Zweite und schickte Snake um die Tür zum Schweigen zu bringen ,"setzen Sie sich doch."

Bill lies sich langsam in den Sessel fallen , der dem vermutlichen Anführer gegenüber stand.

"Sie sind mir gegenüber im Vorteil", meinte der Familienvater ,"ich finde wir sollten fair bleiben. Da Sie meinen Namen schon kennen , würde ich nun auch gerne Ihre erfahren?"

"Sie haben Recht , das wäre nur fair", sagte der Chef der Drei.

Bill nickte und sah den Mann entschlossen an.

"Mein Name ist Jill Fray."

"Fray", hauchte der ehemalige Polizist und seine Augen weiteten sich ,"Sie waren das also? Die Person , die in dem kleinen Haus gewohnt hat , das mittlerweile meiner Familie gehört? Mir ist zu Ohren gekommen Sie haben dort auch Drogen versteckt?"

Bill konnte es nicht glauben , da hatte dieser Mr Fray doch tatsächlich die Dreistigkeit ihn einfach so zu entführen und festzuhalten!

"Ja , das ist richtig , aber wie Sie doch bestimmt wissen Mr Anderson hat doch jeder eine Schwäche , nicht wahr?"

"Wie Sie meinen", der Familienvater hatte keine Lust sich auf jegliche Psychospielchen mit dem Ex-Knasti einzulassen.

"Interessant", sagte Jill Fray auf einmal.

"Was?", wollte Bill , neugierig wie er war , wissen.

"Ihre Vergangenheit", meinte Mr Fray mit einer versteinerten Miene , nicht einmal ein kleines Lächeln entkam ihm hin und wieder.

Bills Muskeln verspannten sich allarmiert.

"Kein Grund zur Sorge", beruhigte ihn seine neue Bekanntschaft ,"Sie haben doch bestimmt nichts zu verheimlichen , oder?"

Tiefenentspannt nahm Jill Fray ein Glas aus einem kleinen , hölzernen Schrank , goss sich Wisky ein und kippte diesen hinunter , ohne mit der Wimper zu zucken.

Langsam begann Bill ihn ein wenig zu bewundern.

Wie kann ein Mensch seine Gefühle nur so gut..............abschalten?

Es interessiert ihn nicht im geringsten wie es mir , oder meiner Familie dabei geht , wenn er seine Psychospielchen mit uns spielt.

"Nein , habe ich nicht", trotzig entspannte Bill mit viel Mühe , die er sich jedoch nicht anmerken ließ , seine Muskeln.

"Gut , aber darf ich Ihnen einen gutgemeinten Rat geben?", fragte Jill abschließend.

"Ich bitte darum."

"Lernen Sie Lügen , Bill. Ihr Versuch war zwar sehr bemüht , aber nicht wirlich glaubhaft."

Er weiß Bescheid.

Er weiß , dass ich meine Vergangenheit vor Lora und Milly verheimlicht habe , aber woher?

Snake trat ein , seine Waffe im Holster rechts an seiner Hüfte.

"Die Tür ist jetzt geölt Chef", meinte Snake nur.

"Danke Snake", mit einem Nicken bedankte sich Jill.

An Bill gewandt meinte er:

"Komm mit."

Der Familienvater stand auf und sah Jill Fray nocheinmal eindringlich an , bevor er Richtung Snake ging.

Auf seinem Weg zur Tür fiel ihm ein Mantel auf , der ihm bekannt vorkam.

Der Mann mit dem dunklen Mantel , den ich gesehen habe , als ich niedergeschlagen wurde , das war Jill Fray!

Wie betäubt blieb Bill stehen und hatte einen Flashback zu seinen letzten Erinnerungen , die er hatte bevor er mit seinem toten Freund im dunklen Flur aufgewacht war.

Er sah die Person wieder klar vorsich und sie trug ......... genau den selben Mantel!

Bill drehte sich um , und starrte seinen Feind kalt an.

"Ist noch was?", wollte Mr Fray wissen , und auch seine Handlanger sahen wieder von ihren Arbeiten auf.

"Allerdings!", zischte Bill.
















Black StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt