Neuigkeiten und geheimnisvolle Stimmen

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Neuigkeiten und geheimnisvolle Stimmen

Da ich Al gesagt hatte, dass ich in zwanzig Minuten wieder zu Hause sein würde, machte ich mich sofort auf den Weg. Naja, um genau zu sein machten sich Ethan und ich auf den Weg. Damit ich schneller zu Hause war, trug er mich in seiner Phönix Gestalt durch die Lüfte. Ich meinte, dass ich auch schwimmen könnte, da meine Kleider sowieso schon ruiniert waren, aber er bestand darauf. Als hätte er heute nicht schon genug für mich getan. Trotzdem war es absolut atemberaubend. Seine Kräftigen Schwingen trugen uns immer höher und höher, bis die Welt nur noch winzig klein war. Nach ungefähr einer viertel Stunde setzte er mich am Strand ab. Er verwandelte sich wieder zurück und ich beneidete ihn darum, dass er zumindest seine Hose anlassen konnte, wenn er sich verwandelte. Sie hatte danach höchstens ein paar kleine Löcher. Wie auch immer er das machte, ich würde es liebend gerne auch können! Dann hätte ich mir einige Besuche in Kleidergeschäften sparen können. Und dann wäre mein schönes Rot-Goldenes Kleid noch am Leben gewesen. Ich hatte es vor schätzungsweise acht Jahren auf meinem letzten Abschlussball getragen. Ich hatte es geliebt! Heiß und innig! Auch wenn ich es nur selten trug. Es wurde allerdings durch einen halb angetrunkenen Tanzpartner namens John zerstört, der mich unbedingt bis nach Hause begleiten wollte. Er hatte genervt, ohne Ende! Ich wollte damals einfach nur weg! Als wir am Strand angekommen waren und ich sein besoffenes Gebrabbel nicht mehr ertragen konnte, flüchtete ich kurzerhand ins Meer. Mein armes Kleid hing später nur noch in triefenden Fetzen an mir herunter. Die Müllabfuhr erledigte den Rest. „Na dann, bis Morgen!“,  sagte Ethan lächelnd, gab mir einen flüchtigen Kuss und joggte den Strand entlang. Ich sah ihm noch ein bisschen nach, bis ich mich umdrehte  und in Richtung meiner Grotte ging. Zu Hause angekommen, schmiss ich mich auf mein Bett, schnappte mir mein Handy und rief Al zurück. Sie ging schon nach dem zweiten Klingeln dran. „Em! Na endlich! Ich dachte schon du rufst gar nicht mehr an.“, sagte sie erleichtert. Ich sah kurz auf die Uhr. „Al? Wir haben schon fast halb drei. Was ist denn so wichtig, dass du mich dafür so lange wachhalten musst?“, fragte ich und gähnte. So langsam wurde ich wirklich müde! „Pass auf, es gibt zwei tolle Neuigkeiten. Welche willst du zuerst hören?“ „Al, ich weiß doch noch nicht mal worums geht! Wie soll ich da entscheiden was ich zuerst hören will?“ Das war typisch Al. Kaum gab es eine Neuigkeit, ruhte sie nicht eher sie jeder wusste. Im Prinzip war das alles nur Vorspann, damit sie endlich loslegen konnte. „Na komm schon. Such dir was aus!“, forderte ich lachend, als sie einigen Sekunden immer noch nichts gesagt hatte. Ich konnte schwören, dass sie grinste. „Ok. Dann zuerst das wichtigste. Dan hat mich heute Morgen zu sich eingeladen. „Dan? Wer ist Dan?“, fragte ich. „Na Dan! Daniel! Der ist aus unserem Jahrgang. Er hat blonde Haare und sieht verdammt scharf aus. Er ist in unserem Englischkurs. Ich glaube er sitzt neben Amy.“ Ach so der! Sie hatte Recht, er sah wirklich gut aus. Allerdings war er ein Riesenarschloch. Er betrank sich regelmäßig, rauchte und nutzte ein Mädchen nach dem Anderen aus. Trotzdem war er hochgradig beliebt. „Ach der Dan! Und…was wollte er von dir?“, fragte ich vorsichtig. „Naja, erst sind wir essen gegangen, dann sind wir zu ihm und haben uns einen Film angeschaut. Es war so romantisch! Und es kommt noch besser! Wir haben uns geküsst.“, schwärmte sie. Ich wurde bleich. Dan war bekannt dafür, dass er jedes Mädchen, das er kriegen konnte flachlegte und dann fallenließ. „Geküsst? Ihr habt aber nicht…oder doch?“, fragte ich unsicher. „Was? Nein! Um Himmels willen! Wir haben nur ein bisschen rumgeknutscht und er hat mich nächste Woche eingeladen, mit ihm zu einer Party zu gehen. Er ist so toll und charmant!“, schwärmte sie. „Ich weiß nicht Al. Meinst du wirklich er ist eine gute Partie? Du weißt doch, was man alles über ihn redet! Ich hab kein gutes Gefühl bei der Sache.“ Ich runzelte die Stirn. „Ach Quatsch! Das stimmt doch nie im Leben, was sie Leute sagen. Du kennst das doch! Die Leute reden Müll, sonst nichts.“, sagte sie trotzig. Ich seufzte leise. „Na gut, ich wird dich sowieso nicht davon abbringen  können. Aber versprich mir immerhin eins.“ „Was denn?“ „Mach nichts unüberlegtes, ja? Du weißt, was ich meine.“, sagte ich besorgt. Wenn Dan wirklich so war, wie die Leute erzählten, würde er Als fallen lassen, wie eine heiße Kartoffel, wenn er bekommen hatte was er wollte. „Keine Sorge! Mach ich nicht. Ich schwörs!“, sagte Al in feierlichem Ton durchs Telefon. Ich lachte leise und gähnte wieder. Mann war ich auf einmal müde! „Ich geh dann mal schlafen ja? Ich bin todmüde!“, murmelte ich. „Warte! Es gibt da doch noch eine Sache! „, hielt mich Al zurück. „Na schön. Aber mach schnell.“ Das ließ sie sich nicht zweimal sagen. Ich schloss die Augen und machte es mir bequem, als sie auch schon anfing zu plappern. „Also es war so: Als ich nach Hause gegangen bin, hab ich auf dem Weg Tyler getroffen. Wir kennen uns zwar kaum, aber er hat Angeboten mich auf seinem Motorrad mitzunehmen. Ich bin natürlich gleich aufgestiegen! Als ich zu Hause war, haben wir uns noch ein bisschen unterhalten. Unter anderem über dich.“ „Über mich?“, fragte ich erstaunt. „Ja, über dich! Ich hab ihn gefragt, wo er so spät noch unterwegs war. Er hat erzählt, dass er sich mit dir getroffen hatte! Stimmt das?“, fragte sie aufgeregt. „Ja, das stimmt. Wir haben uns bei ihm zu Hause einen Film angesehen. Nichts Großes.“, sagte ich. Alice quiekte am anderen Ende der Leitung. „Nichts Großes? Machst du Witze? Der Typ ist der Hammer! Und total nett ist er auch! Und ich wette er steht auf dich!“ „Al, ich habs dir doch schon mal gesagt. Wir sind nur Freunde!“ „Ach erzähl mir doch nichts! Ich hab doch gesehen wie du ihn anschaust!“ „Hm? Wie schaue ich ihn denn an?“, fragte ich überrascht. „Na, deine Augen fangen immer an zu funkeln. Und du musst fast dauerlächeln. Ist doch süß! Und jetzt komm mir nicht wieder mit der nur-Freunde-Masche!“ Ich runzelte die Stirn. Stimmte das? War ich wirklich am Dauergrinsen? Da erinnerte ich mich an die Party. An die beinahe elektrischen Impulse, die mir durch den Körper geflossen waren, als er mich beinahe geküsst hatte. An dieses Gefühl von Wärme, dass mich umgab, wenn ich bei ihm war. Ich kannte ihn zwar noch nicht sonderlich lange, aber ich wusste, dass ich Al angelogen hatte. Wir waren mehr, als nur gute Freunde. Nicht nur aus seiner Sicht. Und wenn ich ehrlich war, ich mochte ihn auch sehr. Ach verdammt nochmal! Warum kann das Leben nicht einmal einfach ablaufen?! Ich hatte einen mehr oder weniger wunderschönen Abend mit Ethan und jetzt spukte Tyler schon wieder in meinem Kopf herum. Ich brauchte eine Pause! Ich war völlig überfordert! „Du Al, ich bin wirklich richtig müde. Wir reden morgen, ja?“ Ich wartete ihre Antwort gar nicht mehr ab, sondern legte auf. Ich hatte jetzt einfach keine Nerven mehr für Leute. Ich war zwar verdammt müde, aber mit diesen ganzen Gedanken und Fragen in meinem Kopf, konnte ich unmöglich einschlafen. Kurzerhand stand ich auf, zog meine Kleider aus, ging zum Unterwassereingang meiner Grotte und sprang ins kühle Nass. Ah! Das tat gut! Einfach mal abschalten. Ich tauchte weiter aufs offene Meer und ließ mich treiben. Ich schwamm an die Oberfläche und schaute in den dunklen Nachthimmel. Tausende Sterne funkelten am Himmel. Ein gold-gelbes, weißliches Glühen umgab jeden einzelnen. Ich atmete tief die salzige Seeluft ein und plötzlich war es, als wenn eine Stimme in meinem Kopf ertönen würde. Sie klang hell und klar und so unglaublich liebevoll.

„Heute bist du das Gold
Das erstrahlt im Glanz der Sonne
Das funkelt in der Nacht
Wenn der Mond es bescheint
Auch morgen bist du das Gold
Das Menschen zum Lachen bringt
Das sie glücklich macht
und ihr Inneres Glühen lässt
Für immer bist du das Gold
Das einen stützt wenn man am Boden liegt
Das einem die Kraft gibt
Wenn kein Stern am Himmel steht
Und du bist das Licht einer Kerze
Das Hoffnung bringt
in der noch so tiefen dunklen Nacht“

Ein flüchtiges Lächeln huschte über meine Lippen. Dann übermannte mich die Müdigkeit und ich fiel, mitten auf dem offenen Meer, in einen ruhigen, tiefen Schlaf.

Hey Leute :) Ich weiß, ich weiß, ich hab Ewigkeiten nicht geupdated :( ich wusste nur nicht, wie ich weitermachen sollte und hatte auch total viel zu tun :/ ich hoffe, dass ich jetzt wieder einigermaßen regelmäßig updaten kann! :) über 18.000 reads?!?! Ich liebe euch!!!!!!!!!! Hoffe das Kapitel gefällt euch ;* Übrigens, schaut doch mal bitte bitte bitte in die Geschichte von airaManI rein! Sie heißt: "Lumix-dein Leben gehört mir" und ist wirklich super gute geschrieben! Die Autorin gibt sich wirklich viel Mühe und es  ist einfach grandios zum Lesen! Ich kann es wirklich nur weiterempfehlen!!! Also, tut mir den Gefallen und schaut mal bei ihr vorbei, ich glaube es bedeutet ihr viel! Vielen dank an die ganzen Votes, reads und süßen Kommentare!!! Bleibt dran ;) xoxo Serena

The Beauty of a MermaidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt