Kapitel 14 Raevyn

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I get a mad sense of danger

Feel like my heart couldn't take it

Cause if we met we'd be strangers

You and I

~ September Song by JP Cooper

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Raevyn Sermanni

Albuquerque

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Eine Dreiviertelstunde saß ich jetzt schon mit diesen gruseligen Menschen, oder sollte ich Killern sagen, in einem Auto. Ich stellte mir unter Spaß wirklich etwas anderes vor.

Mein Kopf lehnte noch immer an der Fensterscheibe und ich beobachtete, wie die Bäume daran vorbei zogen. Wo um alles in der Welt fahren wir hin? Ich höre jetzt schon gefühlt drei Stunden dem Gespräch über eine gewissen Samantha zu. Sie ist oder war anscheinend mit Lucius zusammen und ist „super heiß", was der Jüngere, Cain, immer wieder betonte.

Ich spürte, wie mich Lucius von der Seite anstarrte und irgendwann reichte es mir und ich warf ihm einen giftigen Blick zu. Allerdings erzielte dieser nicht die gewünschte Wirkung, denn er begann nur zu grinsen. Also verschränkte ich die Arme wie ein bockiges Kind und zog die Beine auf den Sitz.

„Mach die Füße da sofort runter", sagte Lucius verärgert. Aber ich kam nicht mal auf die Idee dieser freundlichen Bitte nachzukommen. Ich schaute ihn einfach nur weiter grimmig an. Lucius rutschte direkt auf den Platz neben mir und sein Gesicht näherte sich meinem. Mein Atem setzte aus, als seine Lippen ganz nah an meinem Ohr waren und mein Herz begann schneller zu schlagen. Lucius lachte nur und drückte meine Beine auf den Boden. „Alle gleich, diese Mädchen."

Ich schnaubte, als er wieder zurück auf seinen Platz kletterte.

„Gleich da", sagte der Typ auf dem Fahrerplatz. Wir blieben stehen und warteten, bis sich ein großes Eisernes Tor öffnete. Die Kameras an der Mauer waren nicht zu übersehen. Dahinter befand sich eine lange Straße und ein kleiner Park. Ich blickte staunend auf ein großes Gebäude, an dem wir aber vorbei fuhren. „Wieso fahren wir an deinem Haus vorbei?", fragte ich.

„Das ist die Garage, Principessa." Die beiden anderen Mafiosi lachten und auch Lucius stieg mit ein. Na toll, da sagt man dann auch mal was und schon wird man ausgelacht. Idioten!

Wir fuhren eine Kurve und als ich das Gebäude vorhin groß genannt habe, hatte ich noch nicht dieses gesehen. Das Haupthaus, wenn ich es so beschreiben kann ragte am Ende einer, von Bäumen gesäumten Auffahrt auf. Das Haus war weiß, sah aber schon ziemlich alt aus. Ein bisschen wie aus einem Märchen, aber das hier war bestimmt kein Märchen, auch wenn ich es mir wünschen würde. Davor parkten mehrere millionenschwere Autos und sogar eine weiße Limousine.

„Wer kann sich so etwas leisten?", sprach ich meine Gedanken offenbar laut aus, denn Lucius antwortete.

„Die Mafia, Süße. Die Mafia." Ich lachte. Ja, und ich bin Millionärin. Aber sein Blick lies mich verstummen. Er meinte es ernst. Wie konnte man mit krummen Geschäften so viel Geld machen?! Aber ist das nicht in jedem Film so, dass der Bösewicht super viel Geld besitzt und die Frauen auf ihn fliegen? Na, muss man dann nur noch die Frage klären, welche Art Bösewicht Lucius ist. Hierbei gibt es ja ziemlich verschiedene Arten. Ein böser Doppelgänger, ein Geisteskranker oder ein Handlanger, um nur einmal drei zu nennen. Oder nein, ich habs: Der verrückte Wissenschaftler.

Die drei Mafiosi sahen mich komisch an. Letzteres musste ich wohl laut gesagt haben, denn Cain fragte mich, was ich mit einem verrückten Wissenschaftler zu tun habe. Ich brach in lachen aus, als ich mir Lucius in diesem Typischen Klischee des verrückten Wissenschaftlers vorstellte und musste mir schon eine Träne, die an meiner Wange entlanglief, weg wischen.

Wenn mich Lucius für noch nicht komplett verrückt gehalten hatte, dann tat er es jetzt bestimmt. Mein Lachen brach abrupt ab, als mich Lucius am Ellenbogen packte und aus dem Auto zog. Sein Gesicht nach zu Urteilen, war er ziemlich wütend. Er stapfte den weißen Schotterweg entlang und zog mich hinter sich hinterher. Die Treppe hinauf und dann durch die riesige Eingangstür. Um die Eingangshalle zu bewundern, die aussah wie aus dem letzten Jahrhundert, blieb mir keine Zeit, denn ich wurde weiter gezogen. Noch eine Treppe hinauf. Und wurde dann in einen Raum geschoben, in deren Mitte ein großes Himmelbett und ein Schreibtisch an der Wand stand. Lucius knallte die Tür zu und drehte den Schlüssel von außen um. Ich hörte, wie sich seine Schritte eilig entfernten und war dann ganz alleine in einem Raum, im Nirgendwo und um mich herum alles nur Mafiosi.


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Ich melde mich auch mal wieder. Hoffe es bleibt weiterhin spannend und man kann gut folgen?!

Liebst Troian

Nur Über Meine Leiche, MafiosiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt