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Ja, die Welt war schon ganz schön scheiße.

Während ich nämlich so mit meinem Vater in meinem Lieblingscafé Eis aß, stand auf einmal Hunter im Laden.

Und er sah nicht sehr erfreut aus, als er mich entdeckte.

An seiner Seite klebte Madilyn - die ich mal so ganz nebenbei echt nicht ausstehend konnte!

Und das hatte überhaupt nichts damit zu tun, dass sie konsequent an Hunter zu kleben schien.

"Cam?" Dad hörte sich irgendwie seltsam an.

Sofort wandte ich ihm mein Gesicht zu. Er starrte auf sein Handy und sah überhaupt nicht erfreut aus.

"¿Sí?"

Dad seufzte tief und hob langsam den Kopf. "Ich muss leider weg. Deine Mutter scheint gerade leichte Randale zu schieben." Sein daraufhin folgender Seufzer war sogar noch tiefer. "Ich muss da leider hin."

Er schüttelte leicht den Kopf. "Ich fasse es echt nicht, dass sie mir schon wieder den ganzen Tag vermiest!"

"Was?" Einigermaßen verwirrt sah ich ihn an.

Dad lächelte entschuldigend. "Ist es in Ordnung, wenn ich jetzt gehe?"

Ich seufzte ebenfalls, nickte dann aber doch. Ich konnte ja auch nichts dagegen tun.

"Gut." Er lächelte noch einmal entschuldigend, drückte mir dann Geld in die Hand, verabschiedete sich und eilte aus dem Café.

Ich seufzte wieder und warf dann einen Blick auf das Eis.

Also dazu sage ich bestimmt nicht nein!

Mit neuem Heißhunger stürzte ich mich darauf und bemerkte deshalb erst, als es bereits zu spät war, abzuhauen, dass Hunter und Madilyn vor mir standen.

"Hi." Madilyn lächelte mich freundlich an. Misstrauisch erwiderte ich es.

Hunter starrte mich nur finster an.

Was war denn jetzt mit dem los?!

"Wo ist er?", wollte er statt einer Begrüßung nur knapp und schlecht gelaunt wissen.

"Wer?", wollte ich irritiert wissen.

Hunter zog spöttisch eine Augenbraue hoch. "Na, dein Freund."

Ich zog ebenfalls eine Augenbraue hoch. "Ach und deshalb bist du so schlecht gelaunt? Hättest du ihn gerne getroffen oder wie?"

Die Art und Weise, wie er Freund ausgesprochen hatte, ließ ich vollkommen unkommentiert.

Statt einer Antwort schnaubte Hunter nur spöttisch.

Madilyn seufzte leise auf und ließ sich dann unverschämterweise einfach ungefragt auf den Platz meines Vaters sinken. Frechheit!

"Also", begann sie und stützte die Ellenbogen auf den Tisch. "Ich weiß, dass ihr euch mögt, ihr wisst es, jetzt sagt es euch uns gut ist!"

Ein wenig fassungslos sah ich sie an.

Was jetzt?!

Das konnte sie unmöglich ernst meinen, oder?

Na ja, nach dem auffordernden Blick zu urteilen, den sie mir zuwarf, schon.

"Das kannst du vergessen!", zischte ich. "Wo hast du überhaupt solchen Schwachsinn her?!"

Sie zog nur süffisant grinsend eine Augenbraue hoch. "Ach, dann würde es dir also überhaupt nichts ausmachen, wenn du jetzt endlich erfährst, dass wir beide -"

Sie deutete auf sich und Hunter.

"- zusammen sind?"

Ich lächelte sie zuckersüß an. "Ihr seid aber nicht zusammen, also muss ich mir diese Frage gar nicht erst stellen!"

"Ach ja?" Madilyn lächelte genauso zuckersüß - allerdings konnte sie es nicht so gut wie ich! "Und woher willst du das bitte wissen?"

Langsam stand ich auf. "Ganz einfach! Wenn ihr wirklich zusammen wäred, würden wir diese Unterhaltung ganz sicher nicht so führen!"

Mit diesen Worten verließ ich fies grinsend das Café.

Ohne zu bezahlen.

¡Mierda!

best wishes, CamWhere stories live. Discover now